* Experten: Überspringen der Marke nur Frage der Zeit
* Kursverluste am Rentenmarkt
(neu: Aussagen von Händlern, Referenzwerte)
Frankfurt, 19. Okt (Reuters) - Mit Kursen um 1,4930 Dollar
hat sich der Euro am Montag wieder der psychologisch
wichtigen Marke von 1,50 Dollar genähert. "Der Markt will die
1,50 Dollar sehen, die Frage ist nur wann", sagte
DZ-Bank-Analystin Sandra Striffler. Schon in der vergangenen
Woche hatte die Gemeinschaftswährung Anlauf auf die Marke
genommen, es aber nur bis auf ein 14-Monats-Hoch von 1,4967
Dollar geschafft. Sein Allzeithoch hatte der Euro am 15. Juli
vorigen Jahres mit 1,6038 Dollar erreicht. Im Sog der Krise an
den Finanzmärkten zogen dann aber viele Anleger den Dollar als
wichtigste Reservewährung der Welt allen anderen Devisen vor.
Inzwischen gibt es immer mehr Experten, die an dieser Rolle
der US-Währung Anstoß nehmen. Diese Zweifel haben denn auch in
diesem Jahr zum Kursverfall der US-Währung beigetragen. Zwar hat
EZB-Chef Jean-Claude Trichet wiederholt betont, dass der Euro
keine globale Reservewährung sei und auch die USA einen starken
Dollar wollten. Gewirkt haben diese Beteuerungen bislang
allerdings wenig. Auf der anderen Seite gefährdet der Anstieg
des Euro - Anfang März notierte er noch unter 1,25 Dollar - die
Konjunkturerholung in der Euro-Zone. Daher wächst der Druck der
Exporteure auf die Politik, dem Euro-Anstieg Einhalt zu bieten.
Unterstützt wird der Euro zudem von zinspolitischen
Spekulationen. So könnten die Zinsen in den USA noch länger als
bislang angenommen nahe null bleiben, vermuten Analysten. "Der
Trend spricht klar für einen schwachen Dollar", erklärte Marcus
Hettinger, Währungsstratege bei Credit Suisse in Zürich. Neben
der Zinspolitik und der Diskussion über die künftige Rolle des
Dollar belaste das hohe US-Haushaltsdefizit, führte er weiter
aus.
Am Rentenmarkt gaben die Kurse nach, was Händler vor allem
mit dem Anstieg der Aktienkurse begründeten. Der
Bund-Future lag am Nachmittag mit 121,20 Zählern 26
Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen
Bundesanleihe stieg auf 3,313 von 3,287 Prozent am
Freitagabend.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 16.10.09
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EZB 1,4918 1,4869
EuroFX 1,4928 1,4903
Umlaufrendite in Prozent 3,10 3,09
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)