(neu: US-Verbrauchervertrauen, Yen, weitere Details)
Frankfurt, 13. Mär (Reuters) - Weitere Kursgewinne an den
Aktienmärkten haben den Euro am Freitag Richtung 1,30
Dollar geschoben und zugleich die Rentenmärkte belastet. "Die
positive Börsenentwicklung hilft dem Euro, der im Moment wenig
eigene Dynamik hat", sagte ein Devisenhändler. Steigende
Aktienkurse gelten als Zeichen höherer Risikobereitschaft von
Investoren. Werden sie mutiger, schichten sie tendenziell vom
Dollar und Yen in den höher verzinsten Euro um. Der
Dax<.GDAXI> hat seit Wochenbeginn rund zehn Prozent zugelegt.
Die zuversichtliche Stimmung an den Märkten wurde von
US-Konjunkturdaten gestützt. Das von Reuters und der Universität
Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen ist im März
unerwartet gestiegen. "Möglicherweise ist das umfangreiche
US-Konjunkturpaket hierfür verantwortlich, das den einen oder
anderen doch wieder mehr Hoffnung für die Zukunft schöpfen
lässt", urteilte Postbank-Volkswirtin Fabienne Riefer.
Der Euro stieg auf bis zu 1,2956 Dollar nach 1,2909 Dollar
im späten US-Handel am Donnerstag. Die EZB legte den
Euro-Referenzwert mit 1,2905 (1,2782) Dollar fest. Im
Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX/1) lag der
Euro bei 1,2879 (1,2810) Dollar. Händlern zufolge hat der Euro
aus technischer Sicht im März noch das Potenzial auf 1,31 bis
1,32 Dollar zu springen, falls er die Marke von 1,2960 Dollar
nimmt.
Gegenüber dem Yen stieg der Euro bis auf ein
Zwei-Monats-Hoch bei 127,66 Yen. Händler wiesen zur Begründung
neben den steigenden Aktienkursen auf Sorgen hin, dass die
japanische Zentralbank dem Beispiel der Notenbanken in
Großbritannien und der Schweiz folgt und unkonventionelle
Maßnahmen ergreift. Hingegen wird am Markt nicht damit
gerechnet, dass die EZB derartige Schritte ergreift. Der
Schweizer Franken war am Vortag in Reaktion auf eine
Intervention und einen negativen Ausblick der Schweizer
Notenbank abgestürzt. "Das wirkt noch nach und die Diskussion um
das Schweizer Bankgeheimnis verunsichert den Markt. Davon
profitiert indirekt auch der Euro", sagte ein Devisenhändler.
Der Euro legte weiter zu auf bis zu 1,5402 Franken.
Die aufgehellte Stimmung an den Aktienmärkten sorgte für
Druck auf die Renten. Der Bund-Future rutschte um 92
Ticks auf 123,53 Stellen und damit den niedrigsten Stand seit
rund einem Monat ab. Die Rendite der zehnjährigen
Bundesanleihe legte auf 3,105 Prozent zu. Die von der
Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite öffentlicher
Anleihen stieg auf 2,92 (2,85) Prozent.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)