Frankfurt, 23. Jan (Reuters) - Der Euro und das Pfund
Sterling haben am Freitag einen Dämpfer von schwachen
Konjunkturdaten erhalten. In der Euro-Zone mussten die Industrie
und die Dienstleister zu Jahresbeginn deutliche Einbußen
hinnehmen. In Deutschland sei derzeit keine
Konjunkturstabilisierung zu erkennen, hieß es in einem
Marktkommentar von HSBC Trinkaus.
Der Euro rutschte erstmals seit Anfang Dezember
vorübergehend wieder unter die Marke von 1,28 Dollar, zuletzt
kostete er 1,2859 Dollar. Auf Wochensicht hat die
Gemeinschaftswährung damit rund 3,5 Prozent verloren. "Die
Zinsdifferenz zwischen Dollar und Euro ist zuletzt massiv
zusammengelaufen und es gibt die Diskussion um die
Währungsunion", sagte Michael Klawitter, Devisenanalyst bei der
Dresdner Bank. Die Diskussion werde angeheizt durch hohe
Renditeaufschläge (Spreads) für Staatsanleihen aus zahlreichen
Euro-Mitgliedsländern gegenüber den gleichlange laufenden
deutschen Papieren. Die Spreads der zehnjährigen
Anleihen Griechenlands erreichten ein Rekordniveau
von 297 Basispunkten. Die Spreads italienischer
Papiere lagen mit 170 Basispunkten so hoch wie noch
nie. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den
Referenzwert bei 1,2795 Dollar nach 1,2984 Dollar fest.
Im Referenzkursverfahren der Banken fiel der Euro auf
1,2799 (1,2994) Dollar.
Die Wirtschaft im Vereinigten Königreich ist im vierten
Quartal um 1,5 Prozent kräftig geschrumpft und steckt erstmals
seit 1991 in einer Rezession. Das Pfund gab um rund einen
US-Cent auf 1,3683 Dollar nach und notierte mit 93,86 Pence
nahezu unverändert zum Euro. "Es geht weiter Richtung
Parität, aber die Marke von 94,50 Pence dürfte schwer zu nehmen
sein", sagte Klawitter.
Der zuletzt stark angestiegene Yen notierte gegenüber
Dollar und Euro mit 88,77 beziehungsweise 114,08
Yen weitgehend unverändert.
An den Rentenmärkten gab der Bund-Future 34 Ticks
auf 123,93 Punkte nach. Die dem Terminkontrakt zugrundeliegende
zehnjährige Bundesanleihe notierte 59 Ticks niedriger
bei 104,99 Stellen und rentierte etwas höher mit 3,162 Prozent.
Die Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen blieb
unverändert bei 2,94 Prozent. Der Rex-Rentenindex<.GREX> stieg
um 0,26 Prozent auf 122,8278 Stellen.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)