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FOKUS 1-Griechenland-Zitterpartie setzt Euro unter Druck

Veröffentlicht am 20.06.2011, 13:51

* Euro rutscht auf 1,4192 Dollar

* Griechische Spreads und CDS ziehen an

* Auch Italien nach Moody's Warnschuss im Fokus

(neu: CDS, Anleihen, Analysten)

Frankfurt, 20. Jun (Reuters) - Die Zitterpartie um die finanzielle Zukunft Griechenlands hat die Anleger am Devisenmarkt weiter fest im Griff. Zum Wochenauftakt rutschte der Euro zeitweise um mehr als einen US-Cent auf 1,4192 Dollar ab. Die Euro-Finanzminister vertagten ihre Entscheidung über die Freigabe weiterer Hilfen für Griechenland, das sorgte für Verunsicherung am Markt. "Ein klares Signal zur Auszahlung der nächsten Tranche aus dem Hilfspaket ist ausgeblieben und die Situation ist weiterhin verfahren", urteilte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Die Finanzminister hatten in der Nacht beschlossen, dass das von der Pleite bedrohte Land den dringend benötigten Kredit von zwölf Milliarden Euro erst erhalten soll, wenn neue Spar- und Reformzusagen im Parlament beschlossen werden. Für Dienstag ist im griechischen Abgeordnetenhaus eine Vertrauensabstimmung über das neue Kabinett geplant, das Ministerpräsident Giorgos Papandreou als Reaktion auf Massenproteste gegen die Sparpläne gebildet hat.

"Für den Fall, dass die Entscheidungen in Athen vollständig aus dem Ruder laufen - Papandreou verliert die Vertrauensabstimmung und das Parlament lässt das neue Sparprogramm nicht passieren - wäre ein kurzfristiger Zahlungsausfall Griechenlands wohl nicht mehr zu vermeiden," prognostizierten die Analysten der Commerzbank. Dieses Risikoszenario dürfte den Euro zunächst auch weiter unter Druck setzen. Allerdings gehen die Experten davon aus, dass Athen letztlich Sparanstrengungen präsentieren wird, die von den Geberländern als ausreichend eingeschätzt werden können. Die griechische Regierung hat bereits zusätzliche Einsparungen und ein Privatisierungsprogramm von 50 Milliarden Euro beschlossen, dieses aber noch nicht durch das Parlament bringen können.

ANLEGER STEUERN DEUTSCHE PAPIERE ALS SICHEREN HAFEN AN

Am Rentenmarkt gingen die Anleger am Montag auf Nummer sicher und legten ihr Geld vor allem in deutschen Papiere an, die als besonders krisenfest gelten. Der Bund-Future, der die Entwicklung der zehnjährigen deutschen Bonds abbildet, zog um bis zu 52 Ticks auf 126,59 Zähler an. Der Risikoaufschlag (Spreads) der griechischen Papiere zu ihren deutschen Pendants erhöhte sich auf knapp 15 Prozent.

Die Verzögerungen bei der Freigabe der nächsten Hilfskredite trieben auch die Kosten für die Versicherung griechischer Schulden gegen einen Zahlungsausfall wieder in die Höhe. Fünfjährige Kreditausfallversicherungen (CDS) auf griechische Staatsanleihen verteuerten sich nach Angaben des Datenanbieters Markit um 128 auf 2025 Basispunkte. Das bedeutet, dass es 2,025 Millionen Euro kostet, Schulden des Mittelmeeranrainers in Höhe von zehn Millionen Euro abzusichern.

Im Fokus standen auch italienische CDS, die um elf auf 182 Basispunkte anzogen. Moody's hatte am Freitagabend angekündigt, eine Herabstufung der Note "Aa2" für die Staatsanleihen des Eurolandes zu prüfen. Die Ratingagentur folgt damit dem Konkurrenten Standard & Poor's, der im Mai den Ausblick für Italien auf "negativ" gesenkt hat, womit ebenfalls eine Herabstufung des Ratings droht.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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