FOKUS 1-Renten geben nach - Euro legt Verschnaufpause ein

(neu: Konjunkturdaten, Referenzkurse)

Frankfurt, 24. Mär (Reuters) - Eine gestiegene Risikofreude der Anleger hat bei den sicher geltenden Staatsanleihen am Dienstag zu Kursverlusten geführt. Der für die europäischen Papiere richtungsweisende Bund-Future fiel um 86 Ticks auf 123,24 Punkte. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte bei 3,122 Prozent nach 3,019 Prozent am Vortag.

Analysten zufolge nährten jüngste Konjunkturdaten die Hoffnung auf eine Aufhellung der weltwirtschaftlichen Lage. So schwächte sich der Abschwung in der Privatwirtschaft Deutschlands und der Euro-Zone überraschend etwas ab. "Es sieht danach aus, dass die Abwrackprämien in Deutschland und Frankreich geholfen haben, die Euroland-Konjunktur zu stabilisieren", kommentierten die Volkswirte der DekaBank. Auch der belgische Geschäftsklima-Index stieg im März unerwartet an. Er gilt als Indikator für den deutschen Ifo-Index. Zudem fiel die Industrieumfrage der US-Region Richmond überraschend positiv aus.

Zudem drückten Kommentare vom britischen Notenbanker Mervyn King die Rentenkurse. Er hatte signalisiert, dass die Zentralbank nicht so viele britische Staatsanleihen zurückkaufen könnte wie geplant. Rückenwind könnten die Festverzinslichen nach Meinung von Experten allerdings von der durch britische Daten wieder angefachte Inflationsdiskussion bekommen. Die Verbraucherpreise sind dort im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen. Analysten hatten lediglich mit 2,6 Prozent gerechnet. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite öffentlicher Anleihen stieg auf 2,97 (2,87) Prozent.

Der Euro verbilligte sich mit 1,3517 Dollar um rund einen US-Cent zum New Yorker Vorabendniveau. Händler sprachen von einer Verschnaufpause, nachdem die Gemeinschaftswährung in der Vorwoche massiv Boden gutgemacht hatte. "Der Markt atmet durch nach der rasanten Aufwärtsbewegung. Kurzfristig dürfte sich diese Konsolidierung fortsetzen", sagte Rainer Sartoris von HSBC. Die EZB legte den Euro-Referenzwert mit 1,3507 (1,3558) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX/1) fiel der Euro auf 1,3523 (1,3625) Dollar.

(Reporter: Peggy Kropmanns; redigiert von Anika Lehmann)