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FOKUS 1-Schwächeres deutsches Wachstum drückt Euro

Veröffentlicht am 16.08.2011, 12:44
EUR/CHF
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* Deutsch-französischer Gipfel im Fokus

* Spanien muss Anlegern weniger Zinsen zahlen

(neu: Auktion spanischer Anleihen, Händlerkommentare)

Frankfurt, 16. Aug (Reuters) - Die ins Stottern geratene deutsche Konjunkturlokomotive hat am Dienstag dem Euro den Schwung genommen. Die Gemeinschaftswährung notierte mit Kursen knapp unter 1,44 Dollar rund einen halben US-Cent unter dem New Yorker Schlussniveau. "Mit dem schwachen zweiten Quartal reiht sich Deutschland ein in die schlechten Daten für das BIP aus den USA und Frankreich und einer Reihe kleinerer Staaten", erklären die Analysten der LBBW. Im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaft in der Bundesrepublik gegenüber dem Vorquartal nur um 0,1 Prozent - deutlich geringer als erwartet und so schwach wie seit Jahresbeginn 2009 nicht mehr. Zum Franken gab der Euro auf 1,1230 von 1,1327 Franken am Vorabend nach.

Am Montag hatte die Gemeinschaftswährung noch mit 1,4477 Dollar so hoch wie seit fast drei Wochen nicht mehr notiert. Händler hatten für die Käufe das überraschend hohe Volumen der Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche verantwortlich gemacht. Nervöse Investoren hatten den mit 22 Milliarden Euro ungewöhnlich hohen Einsatz der EZB als Signal für deren Entschlossenheit gewertet, die Euro-Zone zu verteidigen.

HÄNDLER ERWARTEN ABSICHTSERKLÄRUNGEN AUS PARIS - MEHR NICHT

Am Dienstag richteten sich die Blicke nach Paris, wo am Nachmittag Präsident Nicolas Sarkozy und Bundeskanzlerin Angela Merkel die Lage beraten wollten. Dabei waren die Erwartungen am Devisenmarkt eher moderat, nachdem die Bundesregierung am Vortag ihre ablehnende Haltung zu gemeinsamen Eurobonds bekräftigt hatte. "Sollte es tatsächlich Hinweise darauf geben, dass der Widerstand gegen Eurobonds schwächer wird, würde das Umfeld für den hiesigen Rentenmarkt ungemütlich", spielte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg auf die dann vermutlich steigenden Renditen für Bundespapiere an. Der Euro könnte davon tendenziell aber profitieren. Für wahrscheinlicher hält Wortberg aber, dass die bereits eingeführten Rettungsmechanismen ausgebaut werden. Auf der Tagesordnung sollen die Eurobonds nicht stehen.

"Ich kann mir kaum vorstellen, dass Frankreich und Deutschland bei einem Treffen dieser Art irgendwelche Details über die Zukunft der Euro-Zone ausarbeiten - außer unspezifischer Absichtserklärungen zur Beibehaltung der Stabilität", erklärte Währungsstratege Adam Cole von RBC Capital Markets. Sollte es gemeinsame Anleihen aller Euro-Länder geben, könnte dies die Renditen der deutschen Staatsanleihen etwas nach oben treiben. Dagegen dürften die Zinsen für spanische oder italienische Papiere fallen. Allerdings sind die Zinsunterschiede in den vergangenen Monaten durch die enormen Spekulationen viel größer, als sie normalerweise wären beziehungsweise in den Jahren vor der Schuldenkrise waren.

SCHWACHES DEUTSCHES WACHSTUM DRÜCKTE RENDITEN

Am Rentenmarkt stand am Dienstag die Versteigerung von spanischen Anleihen im Fokus. Dabei verlangten die Investoren - dank der Interventionen der EZB in der vergangenen Woche - von der Regierung in Madrid weniger Zinsen als noch bei der letzten Auktion. "Das ist eindeutig eine indirekte Folge der EZB-Politik", erklärte ein Börsianer. Spanien nahm insgesamt rund 5,7 Milliarden Euro für zwölf und 18 Monate auf.

Die Renditen für die deutschen Anleihen gingen angesichts der schwachen Konjunkturdaten zurück. "Diese schwachen BIP-Zahlen und dazu die andauernde Krise haben dazu geführt, dass die Marktteilnehmer mehr und mehr auf ein Ende der Zinserhöhungen in der Euro-Zone wetten", fasste ein Händler die Reaktion am Rentenmarkt zusammen. Die richtungweisende zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 2,29 Prozent nach 2,32 Prozent am Vorabend. Der Bund-Future zog entsprechend um bis zu 51 Ticks auf 133,44 Punkte an.

Grafik zu den europäischen BIP-Zahlen: http://link.reuters.com/cec33s

(Reporter: Andrea Lentz; unter Mitarbeit von Marius Zaharia, Nia Williams in London und Nigel Davies in Madrid; redigiert von Stefanie Huber)

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