(neu: Äußerungen Trichets, Analysten-Kommentare)
Frankfurt, 15. Jan (Reuters) - Die Zinssenkung der EZB und
die anschließenden Äußerungen von Notenbankchef Jean-Claude
Trichet haben den Euro
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Mittag wie erwartet den Leitzins für die Euro-Zone um 50 Basispunkte auf zwei Prozent gesenkt. Am Markt verbreitete sich daraufhin die Erwartung, dass in Kürze weitere Zinssenkungen bevorstehen dürften. Daraufhin geriet der Euro unter Druck - bis Trichet auf der EZB-Pressekonferenz erklärte, dass im Februar kein "wichtiges Treffen" der Notenbanker stattfinden dürfte. UniCredit-Analyst Kornelius Purps urteilte, damit habe Trichet "ziemlich eindeutig gesagt, dass es im Februar keine Zinssenkung geben wird". "Der erste Impuls der Marktteilnehmer war daraufhin natürlich 'Hurra!' zu schreien, und der Euro stieg", erklärte Devisen-Analystin Dorothea Huttanus von der DZ Bank. "Doch dann kamen rasch wieder Zweifel auf, ob die EZB damit nicht zu zögerlich auf das negative Umfeld reagiert." Eine Zinssenkung dürfte damit ohnehin nur aufgeschoben sein, ergänzte sie. Der Euro gab schließlich wieder nach.
BUND-FUTURE PROFITIERT VON RISIKOSCHEU DER INVESTOREN
Verunsichert zeigten sich auch die Investoren an den
Aktienmärkten, viele Marktteilnehmer schichten in die als
sicherer Hafen geltenden Staatsanleihen um. Zudem profitierten
die deutschen Titel von der schlechteren Bonitätsbewertung
einiger europäischer Länder durch Standard & Poor's. Der
Bund-Future
Den Referenzwert des Euro hatte die EZB am Mittag bei 1,3085
(1,3173) Dollar festgelegt. Im Referenzkursverfahren der Banken
(EuroFX)
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Georg Merziger)