(Neu: Pressekonferenz, Analysten, Aktienkurs)
HAMBURG (dpa-AFX) - Europas größter Kupferkonzern Aurubis will nach einem Gewinneinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 die Dividende zusammenstreichen. Der Hauptversammlung werde eine Ausschüttung von 1,10 (Vorjahr: 1,35) Euro je Aktie vorgeschlagen, teilte der MDax-Konzern am Montag in Hamburg mit. Experten hatten wesentlich mehr erwartet. 'Fakt ist, dass Aurubis im vergangenen Jahr ein zwar positives, aber dennoch nicht zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaftet hat', sagte Aurubis-Chef Peter Willbrandt. Im laufenden Geschäftsjahr sei aber ein 'deutlich verbessertes Ertragsniveau' zu erwarten.
Die Finanzmärkte überzeugten die Aussagen nicht. Zu groß war die Enttäuschung über die stark gekappte Dividende. Aurubis-Aktien standen gegen Mittag in einem insgesamt festeren Markt deutlich unter Druck. Sie büßten als zweitschlechtester Wert im MDax 1,50 Prozent auf 41,24 Euro ein. Vor allem über die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr zeigten sich Börsianer enttäuscht. Commerzbank-Analyst Stephan Böhm stellte auch auf den Ausblick ab, den er als vage und konservativ einstuft. Aus Sicht von Analyst Rochus Brauneiser von Kepler Cheuvreux hat der Kupferhersteller ein Jahr voller Enttäuschungen hinter sich.
Auch für das erste Geschäftsquartal zeichnet sich noch keine grundlegende Besserung ab. Dieses dürfte noch durch den Großstillstand in Hamburg und den Umbau des Kupfer-Flachproduktbereichs belastet werden, erklärte Willbrandt, beides hatte sich bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr negativ ausgewirkt. Stark gesunkene Edelmetallpreise sorgten zudem für negative Bewertungseffekte. Das Geschäft mit Kupferprodukten litt unter der konjunkturellen Unsicherheit.
Ein gutes Angebot und gestiegene Verarbeitungslöhne prägten hingegen den Markt für Kupferkonzentrat. Bei Altkupfer waren der Nachschub an Rohstoffen und die Schmelzlöhne unterdessen ungünstig. Wegen einer schwachen Nachfrage aus der Düngeindustrie sackte der Preis für das Nebenprodukt Schwefelsäure ab.
Im Gegensatz zum Konzentratmarkt zeigte sich Aurubis für den Altkupfer- und Schwefelsäuremarkt für das laufende Geschäftsjahr weniger zuversichtlich. Bis auf weiteres sei für Schwefelsäure eine günstige Marktlage 'nicht absehbar'. Für die Altkupfermärkte rechnet Aurubis zwar mit einer Verbesserung des Marktumfeldes. Unklar ist aber, wann diese eintritt. Beim Kupferpreis könnte es indes aufwärts gehen. Dabei seien aber weiter starke Schwankungen zu erwarten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sank der Kupferpreis um vier Prozent auf 7513 US-Dollar je Tonne.
Gesunkene Kupfer- und Edelmetallpreise hatten 2012/13 für einen Umsatzrückgang um 10 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro gesorgt. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) sackte um 62 Prozent auf 114 Millionen Euro ab. Nach Steuern ging der Gewinn operativ um mehr als die Hälfte auf 94 (207) Millionen Euro zurück. Aurubis sprach von einem insgesamt 'schwachen' Geschäftsverlauf. Anfang November hatte der Konzern bereits Eckdaten veröffentlicht, nachdem die Prognose zuvor mehrfach gesenkt worden war.
Das Unternehmen, an dem der deutsche Stahlkonzern Salzgitter beteiligt ist, stellt mit weltweit mehr als 6.500 Mitarbeitern reines Kupfer aus Kupfererz und Kupferschrott her und verarbeitet es weiter zu Produkten für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie. Als Nebenprodukt fällt neben Edelmetall auch Schwefelsäure an, die in der Dünger- und Chemieindustrie verwendet wird./jha/mne/fbr
HAMBURG (dpa-AFX) - Europas größter Kupferkonzern Aurubis
Die Finanzmärkte überzeugten die Aussagen nicht. Zu groß war die Enttäuschung über die stark gekappte Dividende. Aurubis-Aktien standen gegen Mittag in einem insgesamt festeren Markt deutlich unter Druck. Sie büßten als zweitschlechtester Wert im MDax 1,50 Prozent auf 41,24 Euro ein. Vor allem über die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr zeigten sich Börsianer enttäuscht. Commerzbank-Analyst Stephan Böhm stellte auch auf den Ausblick ab, den er als vage und konservativ einstuft. Aus Sicht von Analyst Rochus Brauneiser von Kepler Cheuvreux hat der Kupferhersteller ein Jahr voller Enttäuschungen hinter sich.
Auch für das erste Geschäftsquartal zeichnet sich noch keine grundlegende Besserung ab. Dieses dürfte noch durch den Großstillstand in Hamburg und den Umbau des Kupfer-Flachproduktbereichs belastet werden, erklärte Willbrandt, beides hatte sich bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr negativ ausgewirkt. Stark gesunkene Edelmetallpreise sorgten zudem für negative Bewertungseffekte. Das Geschäft mit Kupferprodukten litt unter der konjunkturellen Unsicherheit.
Ein gutes Angebot und gestiegene Verarbeitungslöhne prägten hingegen den Markt für Kupferkonzentrat. Bei Altkupfer waren der Nachschub an Rohstoffen und die Schmelzlöhne unterdessen ungünstig. Wegen einer schwachen Nachfrage aus der Düngeindustrie sackte der Preis für das Nebenprodukt Schwefelsäure ab.
Im Gegensatz zum Konzentratmarkt zeigte sich Aurubis für den Altkupfer- und Schwefelsäuremarkt für das laufende Geschäftsjahr weniger zuversichtlich. Bis auf weiteres sei für Schwefelsäure eine günstige Marktlage 'nicht absehbar'. Für die Altkupfermärkte rechnet Aurubis zwar mit einer Verbesserung des Marktumfeldes. Unklar ist aber, wann diese eintritt. Beim Kupferpreis könnte es indes aufwärts gehen. Dabei seien aber weiter starke Schwankungen zu erwarten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sank der Kupferpreis um vier Prozent auf 7513 US-Dollar je Tonne.
Gesunkene Kupfer- und Edelmetallpreise hatten 2012/13 für einen Umsatzrückgang um 10 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro gesorgt. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) sackte um 62 Prozent auf 114 Millionen Euro ab. Nach Steuern ging der Gewinn operativ um mehr als die Hälfte auf 94 (207) Millionen Euro zurück. Aurubis sprach von einem insgesamt 'schwachen' Geschäftsverlauf. Anfang November hatte der Konzern bereits Eckdaten veröffentlicht, nachdem die Prognose zuvor mehrfach gesenkt worden war.
Das Unternehmen, an dem der deutsche Stahlkonzern Salzgitter