STUTTGART (dpa-AFX) - Der Prozess gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und seinen ehemaligen Finanzchef Holger Härter verzögert sich weiter. Der ursprünglich für 31. Juli geplante Auftakt sei auf Herbst verschoben, teilte das Landgericht Stuttgart am Donnerstag mit. Nach Angaben der Anwälte von Porsche (XETRA:PSHG_p) und Wiedeking soll es Ende Oktober losgehen. Das Gericht nannte keine Termine.
Die Staatsanwaltschaft hatte Ende Juni eine weitere Anklage erhoben. Diese wird nun gemeinsam mit dem ersten Verfahren verhandelt. Der Vorwurf in beiden Anklagen lautet auf Marktmanipulation. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen Wiedeking und Härter erhoben, weil sie Anleger zwischen 2007 und 2009 nicht ausreichend über Porsches Pläne zum VW-Einstieg informiert haben sollen. In er zweiten Anklage ging es um eine weitere Pressemitteilung aus dem Jahr 2008. Das Landgericht hatte die erste Anklage ursprünglich nicht zulassen wollen. Die Staatsanwaltschaft hatte sich aber erfolgreich vor dem Oberlandesgericht beschwert. Wiedeking und Härter weisen die Vorwürfe über ihre Anwälte zurück. Nach wie vor ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den früheren Aufsichtsrat der Porsche SE wegen des Verdachts der Beihilfe zur Marktmanipulation. Porsches früherer Finanzchef Härter war im Zusammenhang mit der Übernahmeschlacht bereits wegen Kreditbetrugs zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die neuen Vorwürfe könnten ihm und seinem früheren Chef nach Angaben der Staatsanwaltschaft Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren einbringen.