PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäische Schuldenkrise hat auch am Mittwoch die Märkte beherrscht: Nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen drei Handelstage tendierten die Anleger nun zu Gewinnmitnahmen. Der EuroStoxx 50 verlor bis zur Mittagszeit 0,37 Prozent auf 2.186,00 Punkte, nachdem er am Vortag mit plus 5,3 Prozent den größten Tagesgewinn seit knapp 16 Monaten eingefahren hatte. In Paris gab der CAC 40 um 0,35 Prozent auf 3.012,71 Punkte nach. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,32 Prozent auf 5.277,29 Punkte.
Äußerungen von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso vor dem Europäischen Parlament hatten zu einer turbulenten Eröffnungsphase geführt, in der der EuroStoxx 50 zeitweise sogar ins Plus drehte und bei knapp unter 2.200 Punkten den höchsten Stand seit Anfang September erreichte. Händler begründeten die kurze Aufwärtsbewegung vor allem damit, dass sich EU-Kommissionspräsident Barroso zu griechischen Banken geäußert habe und für einen größeren Garantiemechanismus plädiere.
Das Thema EU-Schuldenkrise werde mit dem Fokus auf Griechenland weiter mit großer Nervosität verfolgt und nach einigen Gerüchten sei wieder etwas Pessimismus zurückgekehrt, hieß es zuletzt. Die erneute Abwärtsbewegung an den Märkten wurde vor allem auf die Uneinigkeit unter den Euroländern in der Frage einer zusätzlichen Beteiligung von Banken und Versicherungen an der Griechenland-Hilfe zurückgeführt. Deutschland und die Niederlande nähmen hier eine härtere Haltung ein als die EZB und Frankreich, sagte eine Händlerin. Die EU-Kommission hatte zudem einen Vorschlag zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer gebilligt. Derlei Pläne sind aber in der Vergangenheit immer wieder auf entscheidenden Widerstand aus Großbritannien gestoßen.
Bereits in den USA hatte am Vorabend ein Bericht der 'Financial Times' über eine geplante höhere Beteiligung der Banken an der Griechenland-Hilfe den Markt in der letzten Handelsstunde bröckeln lassen und insbesondere die Finanztitel belastet. Vor diesem Hintergrund gerieten auch in Europa Bankenwerte stark unter Druck. Die Papiere von Credit Agricole notierten zur Mittagszeit mit minus 1,35 Prozent und BNP Paribas mit minus 1,20 Prozent. Societe Generale gaben sogar um 3,80 Prozent nach und waren damit Schlusslicht im EuroStoxx 50. In London verloren Barclays 2,76 Prozent und Royal Bank of Scotland um 1,64 Prozent.
Die Aktien der Man Group brachen in London um rund zwanzig Prozent ein und waren schwächster Wert im FTSE 100 . Der börsennotierte Hedgefonds rechnet mit einem Rückgang des verwalteten Vermögens seit Ende Juni um 6 Milliarden US-Dollar auf 65 Milliarden. Unter den Versicherungstiteln im EuroStoxx 50 sackten Axa um 2,41 Prozent ab. Generali verloren mit 0,67 Prozent trotz einer Herabstufung durch Exane BNP nur etwa soviel wie der Gesamtmarkt.
Spitzenreiter im Leitindex waren SAP mit plus 1,61 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von SAP-Vertriebschef Robert Enslin, wonach der Softwarekonzern dank einer gut gefüllten Vertrags-Pipeline auch im Abschwung weiter gute Ergebnisse liefern sollte. Außerdem hatte der IT- und Managementberater Accenture am Vorabend nach dem US-Börsenschluss starke Zahlen für das vierte Geschäftsquartal vorgelegt./jb/ck/la
Äußerungen von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso vor dem Europäischen Parlament hatten zu einer turbulenten Eröffnungsphase geführt, in der der EuroStoxx 50 zeitweise sogar ins Plus drehte und bei knapp unter 2.200 Punkten den höchsten Stand seit Anfang September erreichte. Händler begründeten die kurze Aufwärtsbewegung vor allem damit, dass sich EU-Kommissionspräsident Barroso zu griechischen Banken geäußert habe und für einen größeren Garantiemechanismus plädiere.
Das Thema EU-Schuldenkrise werde mit dem Fokus auf Griechenland weiter mit großer Nervosität verfolgt und nach einigen Gerüchten sei wieder etwas Pessimismus zurückgekehrt, hieß es zuletzt. Die erneute Abwärtsbewegung an den Märkten wurde vor allem auf die Uneinigkeit unter den Euroländern in der Frage einer zusätzlichen Beteiligung von Banken und Versicherungen an der Griechenland-Hilfe zurückgeführt. Deutschland und die Niederlande nähmen hier eine härtere Haltung ein als die EZB und Frankreich, sagte eine Händlerin. Die EU-Kommission hatte zudem einen Vorschlag zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer gebilligt. Derlei Pläne sind aber in der Vergangenheit immer wieder auf entscheidenden Widerstand aus Großbritannien gestoßen.
Bereits in den USA hatte am Vorabend ein Bericht der 'Financial Times' über eine geplante höhere Beteiligung der Banken an der Griechenland-Hilfe den Markt in der letzten Handelsstunde bröckeln lassen und insbesondere die Finanztitel belastet. Vor diesem Hintergrund gerieten auch in Europa Bankenwerte stark unter Druck. Die Papiere von Credit Agricole
Die Aktien der Man Group
Spitzenreiter im Leitindex waren SAP mit plus 1,61 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von SAP-Vertriebschef Robert Enslin, wonach der Softwarekonzern dank einer gut gefüllten Vertrags-Pipeline auch im Abschwung weiter gute Ergebnisse liefern sollte. Außerdem hatte der IT- und Managementberater Accenture