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FOKUS 3-Spekulationen über US-Konjunktur belasten Dax

Veröffentlicht am 07.07.2009, 18:06
Aktualisiert 07.07.2009, 18:08
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* Präsidentenberaterin heizt Konjunkturprogramm-Debatte an

* US-Unternehmensgewinne dürften um 35 Prozent gefallen sein

* Stahl- und Finanzwerte im Dax gefragt

* Auftragseingang der deutschen Industrie im Mai gestiegen

(neu: Schlusskurse, US-Konjunktur, Air France-KLM)

Frankfurt, 07. Jul (Reuters) - Spekulationen über die Notwendigkeit eines zweiten Konjunkturpaketes für die USA haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag belastet. Der Dax<.GDAXI> ging 1,2 Prozent tiefer bei 4598 Punkten und damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende April aus dem Handel. Der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> gab 0,7 Prozent nach. "Das Reden über einen neuen Stimulierungsplan ist in der Tat ein Vertrauenskiller", sagte Marktstratege Joseph Battipaglia vom Brokerhaus Stifel Nicolaus. Angeheizt wurde die Debatte über weitere Konjunkturhilfen von einer Beraterin von US-Präsident Barack Obama. Laura D'Andrea Tyson erklärte, die USA sollten für den Notfall weitere Schritte zur Ankurbelung der lahmenden Wirtschaft planen.

Belastet wurden die Börsen Händlern zufolge zudem von der wachsenden Nervosität vor Beginn der US-Bilanzsaison am Mittwoch. Die US-Indizes lagen bei Handelsschluss in Europa ebenfalls im Minus. "Alle warten auf ein Zeichen, wie es weiter gehen könnte", sagte ein Frankfurter Aktienhändler. In den USA wird am Mittwoch der Aluminiumkonzern Alcoa den Startschuss für die Berichtssaison geben. Daten von Thomson Reuters zufolge werden die im S&P500<.SPX> notierten Firmen für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang von im Schnitt 36 Prozent ausweisen.

Am Mittag hatte am deutschen Markt noch Zuversicht geherrscht, nachdem der Auftragseingang der deutschen Industrie im Mai überraschend deutlich angestiegen war.

ANLEGER VERKAUFEN HANNOVER RÜCK, VW UND E.ON

Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Hannover Rück mit einem Minus von 3,6 Prozent, wofür Händler aber keine fundamentalen Faktoren nannten. "Die jüngste Achterbahnfahrt bei den Titeln geht weiter", sagte ein Händler. Abgegeben wurden zudem die Papiere der Index-Schwergewichte Volkswagen und E.ON, die jeweils rund drei Prozent einbüßten.

Auf der Gewinnerseite standen dagegen Bank- und Stahlaktien, die am Montag noch verkauft worden waren. Händler begründeten den Kursanstieg bei Finanzwerten auch mit einer geplanten Neuregelung der Eigenkapitalberechnung. Diese könnte Analysten zufolge den Banken bei der Bewältigung der Probleme helfen. Commerzbank dürften die größten Nutznießer sein, aber auch Deutsche Bank und Postbank würden davon profitieren. Die LBBW-Analysten merkten jedoch an, dass die Neuregelung auf Kosten der Transparenz gehen wird. Die Aktien der Deutsche Bank verteuerten sich um zwei Prozent, die Papiere der Commerzbank um knapp ein Prozent. Auch europaweit hielten sich Finanzwerte, der Branchenindex<.SX7P> notierte nahezu unverändert.

ThyssenKrupp-Aktien legten 1,6 Prozent zu, nachdem der größte deutsche Stahlhersteller seine Verkaufsabsichten für die Sparte Industrial Services bekräftigte. Die Papiere von Konkurrenten Salzgitter stiegen um 1,2 Prozent.

Nach einem 7,7-prozentigen Rückgang der Passagierzahlen im Juni fielen in Paris Air France-KLM um 2,9 Prozent. Die Papiere der Konkurrenten Lufthansa und British Airways gaben jeweils 1,4 Prozent nach.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)

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