New York, 07. Okt (Reuters) - Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Talfahrt weiter fortgesetzt. Zunächst wurden die Aktienmärkte noch gestützt durch die ungewöhnliche Finanzhilfe der Fed, die künftig selbst unbesicherte Commercial Papers akzeptieren und dafür Liquidität zur Verfügung stellen will. Doch die Händler hatten nach dem Ausverkauf an den weltweiten Börsen vom Montag eher auf ein koordiniertes Vorgehen der Zentralbanken gesetzt. Unter Druck gerieten deshalb erneut vor allem Finanztitel. Kräftig abgestraft wurde der Branchenriese Bank of America aber auch für seinen überraschend drastischen Gewinnrückgang. Von einem wieder anziehenden Ölpreis profitierten dagegen Energiekonzerne.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor bis zum
New Yorker Mittagshandel 0,16 Prozent auf 9940 Punkte. Der
breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> gab 0,21 Prozent auf 1054
Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sank
um 0,48 Prozent auf 1853 Stellen. Rohöl
Der Schritt der US-Notenbank zur Liquiditätsversorgung der kriselnden Geld- und Kreditmärkte ist dramatisch, da Zentralbanken normalerweise nur gut besicherte Wertpapiere akzeptieren. Die Fed will aber künftig auch die sogenannten Commercial Papers, unbesicherte kurzfristige Anleihen, annehmen. Commercial Papers gelten als Mitauslöser der aktuellen Turbulenzen. Die entsprechenden Märkte sind inzwischen weitgehend zusammengebrochen. Durch die vom Finanzministerium unterstützte Maßnahme, sollten weitere substanzielle Verwerfungen an den Märkten, im Bankensystem und in der Wirtschaft verhindert werden, teilte die Fed mit.
Davon profitierten zumindest Industrieriesen wie
Caterpillar, 3M und der Mischkonzern General Electric.
Caterpillar
"Mir gefällt diese Commercial-Paper-Initiative der Fed", sagte Marc Pado von AT Cantor Fitzgerald in San Francisco. Aber die Märkte wollten gemeinsame Anstrengungen der Zentralbanken sehen. "Wie weit kann uns das wirklich bringen, wenn wir nicht die gewünschten Schritte in Europa sehen - sei es von der EZB, sei es von der Bank of England." Mit Spannung wurde nicht zuletzt deshalb eine Rede von Fed-Chef Ben Bernanke um 19:15 MESZ erwartet.
Auf den Aktienindizes lasteten wieder besonders die
Finanztitel, allen voran Bank of America
Gewinne verzeichneten hingegen die Papiere des Ölriesen
Chevron
ahl/mit