(mit Schlusskursen)
Zürich, 10. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am Freitag im Einklang mit den andern Börsenplätzen abgestürzt. Der Leitindex SMI brach zeitweise 9,2 Prozent bis auf 5266 Punkte ein. Das war der tiefsten Stand seit August 2004. Und es war der grösste Tagesverlust seit 19 Jahren: Am 16. Oktober 1989 war der SMI 10,5 Prozent abgesackt. Damals hatten Finanzierungs-Schwierigkeiten beim Kauf der US-Fluggesellschaft UAL einen Ausverkauf an Wall Street ausgelöst.
Im späten Geschäft lösten sich die Kurse von den Tiefstwerten, als sich die US-Aktien von einer schwachen Eröffnung erholten und kurzzeitig sogar in die Gewinnzone vorstiessen. Händler sprachen dabei einem sehr nervösen Geschäft, bei dem es zu panikartigen Verkaufswellen kam. Abgestossen wurden dabei Aktien aus allen Sektoren. Die Abgaben erstreckten sich aber zunehmend auch auf andere Anlageklassen wie Anleihen und Rohstoffe.
Der SMI <.SSMI> schloss 7,79 Prozent schwächer mit 5347,22 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> büsste 7,25 Prozent auf 4487,20 Zähler ein.
"Ein veritabler Schlussverkauf", sagte ein Händler und
hoffte, dass dies nun der erwartete Ausverkauf gewesen ist, nach
dem sich das Geschehen endlich beruhigen könne. Hoffnung ruhen
auch auf dem Treffen der IWF-Mitgliedstaaten und der G7-Länder
vom Wochenende in Washington.
Dafür, dass der Boden bald gefunden sein könnte, spricht
laut Händlern, dass die Aktien - auch die defensiven und als
sicher geltenden Pharmawerte Novartis
So mancher institutionelle Anleger, der sich bisher noch zurückgehalten hatte, war unter diesen Umständen auch zu Verkäufen gezwungen. Das gilt nach Angaben eines Verbandssprechers allerdings nicht für Pensionskassen, selbst wenn sie im Einzelfall in Unterdeckung geraten sind. Sie sind auch in einem solchen Fall nicht verpflichtet, Aktien zu verkaufen. Die Kassen begreifen sich als langfristige Investoren und wollen sich, wie ein Sprecher sagte, die Chance nicht verbauen, von einer langfristigen Erholung zu profitieren.
Die grössten Einbussen verbuchten die Titel des
Zahnimplantate-Herstellers Nobel Biocare
Bei den Banken führte die Aktien der Credit Suisse
Und Julius Bär
Auch die Versicherungen sackten kräftig ab. Zurich
Unter den Befürchtungen, dass die Finanzkrise auch zu einer
Kreditklemme führen und damit die Unternehmen sich nicht mehr
mit Fremdkapital finanzieren könnten, litten vor allem zyklische
Aktien wie etwa ABB
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)