(Mit Schlusskursen)
Zürich, 23. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag tiefer geschlossen. Während die Aktien der Credit
Suisse mit einem Kurssprung von fast neun Prozent auf
das unerwartet gute Quartalsergebnis reagierten, litten die
Papiere von Roche und Nestle wie am Vortag
unter Abgaben. Der Pharmahersteller Novartis konnte gut
ein Prozent zulegen. Hier übertraf das vorgelegte Ergebnis die
Erwartungen. Allerdings kassierten die Basler ihr Gewinnziel für
das laufende Jahr.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,8 Prozent tiefer auf 5023,90
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank 0,6 Prozent auf 4279,26
Zähler.
Im Mittelpunkt standen die Aktien der Credit Suisse. Diese
reagierten mit einem Kurssprung von 8,8 Prozent auf 43,20 sfr
nachdem die Bank mit dem Quartalsgewinn von zwei Milliarden sfr
die Markterwartungen klar übertroffen hatte. Positiv gewürdigt
wurden daneben der Neugeldzufluss, das Ergebnis im
Investmentbanking und die Kapitalausstattung. Dies deute darauf
hin, dass das Schlimmste der Finanzkrise überstanden sein
dürfte, hiess es.
Die Papiere des Konkurrenten UBS litten nach dem
Kursplus von sieben Prozent am Vortag unter Gewinnmitnahmen und
sanken rund vier Prozent. Händler sprachen auch von
Umschichtungen aus der UBS. "Bei den Banken stehen die
Stresstests der US-Regierung ins Haus. Die Ergebnisse sollen am
4. Mai veröffentlicht werden. Bis dahin dürfte der Markt volatil
bleiben", sagte ein Händler.
Novartis legte 1,2 Prozent auf 42,10 sfr zu.
Allerdings vermochte die Aktie die frühen Gewinne nicht halten.
Der Gewinn des Pharmariesen war im ersten Quartal weniger stark
als befürchtet gefallen. Die Basler kassierten allerdings wegen
des starken Dollars ihr Gewinnziel für das Gesamtjahr, halten
aber an den Wachstumszielen fest.
Die Roche-Genussscheine büssten nach dem
zehnprozentigen Kurssturz von Vortag weitere 1,8 Prozent ein.
Eine klinische Studie zum Einsatz des Medikaments Avastin bei
Darmkrebs im Frühstadium hatte nicht das erhoffte Ergebnis
gebracht. Händler sprachen von "Anschlussverkäufen".
Auch Nestle litten unter weiteren Abgaben, nachdem der
Quartalsbericht des Vortags nicht richtig überzeugt hatte.
In den Abschlüssen von ABB und Oerlikon sowie des
Computerzubehörherstellers Logitech schlug die
Wirtschaftskrise voll durch. Die ABB Aktien sackten um
6,7 Prozent ab. Das Ergebnis des Elektrotechnikers lag unter den
Prognosen. Am Vortag hatten Spekulationen auf ein besser als
erwartetes Ergebnis den Titel um sechs Prozent steigen lassen.
Oerlikon reagierten zunächst mit einem Kurssturz und drehten
im späteren Handel in die Gewinnzone was Händler auf
Deckungskäufe zurückführten. Oerlikon sei im Vorfeld des
Quartalsberichts stark unter Druck gestanden. Und nun habe der
Verkaufsdruck stark nachgelassen. "Der sich im Textilbereich
allmählich abzeichnende Turnaround dürfte den den Anlegern Mut
machen."
SGS stiegen zeitweise drei Prozent. Im Markt
kursierten Gerüchte, SGS sei an einer Übernahme der britischen
Intertek interessiert. Ein Analyst stufte dies als nicht
unmöglich aber eher unwahrscheinlich ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)