Investing.com - Der US-Dollar ist am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen über ein Achtmonatshoch gestiegen, da die Nachfrage nach der US-Währung von der wachsenden Zuversicht im Markt getragen wird, dass die Federal Reserve auf ihrer Sitzung im nächsten Monat die Zinsen anheben werde.
Die Handelsvolumen waren am Freitag eher gering, da in den USA Thanksgiving gefeiert wurde. Die US-Börsen schlossen am Freitag um 13:00 Ortszeit, nachdem sie schon am Donnerstag wegen Thanksgiving nicht geöffnet waren.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, hat die Sitzung am Freitag mit einem Plus von 0,19% auf 100,05 beendet. Zuvor war er mit 100,26 auf ein Niveau gestiegen, wie es seit dem 16. März nicht mehr erreicht worden war.
Die US-Währung erfreute sich breiter Nachfrage, nachdem eine ganze Reihe guter US-Konjunkturdaten über die Woche hin herausgekommen waren, die immer mehr erwarten lassen, dass die Federal Reserve im nächsten Monat die Zinsen anheben werde.
In dieser Woche ist der Dollarindex um 0,45% angestiegen, sein zweiter Wochengewinn in Folge. Er kam vor dem Hintergrund des sich auseinanderentwickelnde geldpolitischen Umfelds der Fed einerseits und der anderen Zentralbanken andererseits.
Der Euro hat sich am Freitag mit Mühe in der Nähe eine Siebenmonatstiefs behauptet, während die Händler auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank in der nächsten Wochen warten, um weitere Hinweise auf abweichende geldpolitische Ansätze in den USA und der Eurozone zu bekommen.
Der EUR/USD ist im späten Handel um 0,17% auf 1,0593 abgesackt und lag damit nicht weit von seinem Siebenmonatstief von 1,0565 entfernt, auf das er am Mittwoch gefallen war. Der Kurs hat die Woche 0,5% niedriger beendet.
Die Gemeinschaftswährung könnte in der nächsten Woche sogar noch weiter fallen, sollte der Exekutivausschuss der EZB auf seiner Sitzung in Frankfurt weitere Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik ergreifen, um die Wirtschaft zu beleben und die Inflation zu sichern.
In den letzten Wochen hatte der Präsident der EZB deutlich gemacht, dass die Zentralbank den Umfang ihres bisher 60 Milliarden Euro im Monat umfassenden Programms zur quantitativen Lockerung auf ihrer Sitzung im Dezember vergrößern könnte.
Unterdessen ist der US-Dollar auf ein Fünfjahreshoch gegenüber dem Schweizer Franken USD/CHF)geklettert, da spekuliert wird, dass die Schweizer Nationalbank negative Depotzinsen einführen könnte.
Die US-Währung ist auch gegenüber dem Pfund (GBP/USD) auf ein Mehrmonatshoch gestiegen, nachdem der Vorsitzende der Bank von England Mark Carney vor Parlamentariern am Wochenanfang zu Protokoll gegeben hatte, dass die die niedrigen Zinsen in Großbritannien noch eine ganze Weile bleiben könnten.
Ansonsten ist Gold in wegen des Feiertags leichten Handel auf seinen niedrigsten Stand seit Februar 2010 eingebrochen, da sich die Marktteilnehmer auf eine US-Zinserhöhung im nächsten Monat vorbereiten, während Öl die Woche mit Verlusten abgeschlossen hat, da Sorgen über ein Überangebot die Preise nach unten gedrückt hat.
In der kommenden Woche werden sich die Investoren auf den US-Beschäftigungsbericht für November konzentrieren, der am Freitag erscheinen wird und der letzte Report zur Lage auf dem US-Arbeitsmarkt ist, bevor die Federal Reserve auf ihrer Sitzung von 15. bis 16. Dezember entscheidet, ob sie die Zinsen anheben wird.
Der Ausgang der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag wird ebenfalls im Mittelpunkt des Geschehens stehen, da spekuliert wird, dass die Zentralbank ihren geldpolitischen Stimulus ausbauen könnte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 30. November
Japan veröffentlicht Zahlen zum Einzelhandel.
Neuseeland gibt einen Report zum Geschäftsklima heraus.
Im Euroraum gibt Deutschland vorläufige Zahlen zur Inflation, sowie einen Bericht zu den Einzelhandelsumsätzen heraus.
Die USA veröffentlichen Zahlen zur Industrieproduktion im Raum von Chicago und einen nichtamtlichen Bericht zu den sich in Vollzug befindlichen Hausverkäufen.
Dienstag, den 1. Dezember
In China erscheinen amtliche Zahlen zur Lage im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor von dem chinesischen Verband für Logistik und Beschaffung, sowie der Caixin-Index für den Servicesektor und korrigierte Zahlen zum Caixin-Index zum produzierenden Gewerbe.
Die australische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert.
Die Schweiz veröffentlicht Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen.
Deutschland gibt Zahlen über die Veränderung der Arbeitslosenzahl heraus.
Der Vorsitzende der Bank von England Mark Carney hält in London eine Pressekonferenz zu seinem Report zur Stabilität der Finanzsystem und den Ergebnissen des Belastungstest für die britischen Banken ab. Großbritannien legt einen Bericht zur erzeugenden Industrie vor.
Die Eurozone veröffentlicht einen Report zur Arbeitslosenquote.
Kanada veröffentlicht seinen monatlichen Bericht zum Wirtschaftswachstum.
Später wird noch in den USA das Institute of Supply Management Zahlen zur Industrieproduktion herausgeben.
Mittwoch, den 2. Dezember
Der Vorsitzende der australischen Notenbank Glenn Stevens hält auf dem Frühstück der Australisch-Israelischen Handelskammer in Perth eine Rede. Australien veröffentlicht Daten zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal.
Großbritannien legt Umfragedaten zur Lage auf dem Bau vor.
Die Eurozone publiziert vorläufige Daten zur Verbraucherpreisinflation.
In den USA wird der ADP-Bericht zum Stellenwachstum im Privatsektor herausgegeben. Außerdem erscheinen die wöchentlichen Daten zu den Ölvorräten. Fed-Chefin Janet Yellen wird vor dem Wirtschaftsklub in Washington D.C. eine Rede über die Konjunkturperspektiven in den USA halten.
Die kanadische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflusst haben, erläutert.
Donnerstag, den 3. Dezember
Australien legt Daten zur Handelsbilanz vor.
Großbritannien legt Zahlen zur Lage im Dienstleistungssektor vor.
Die EZB gibt ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und den Auftragseingängen im produzierenden Gewerbe, während das ISM Daten zum Dienstleistungssektor in den USA herausgeben wird.
Die Vorsitzende der Fed Janet Yellen nimmt Stellung vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des Kongresses in Washington D.C.
Freitag, den 4. Dezember
Australien veröffentlicht Zahlen zum Einzelhandel.
Deutschland veröffentlicht Zahlen zu den Fabrikauftragseingängen.
Kanada veröffentlicht seinen monatlichen Arbeitsmarktbericht und Daten zur Handelsbilanz.
Die USA lassen die Woche mit dem wichtigen Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ausklingen.