Investing.com - Der Dollar ist am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen gestiegen, obwohl zuvor ein schwächer als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht hereingekommen war, der die Skepsis über die Möglichkeit einer dritten US-Zinserhöhung in diesem Jahr verstärkt hat.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, hatte am Freitagabend den Handel auf 92,82 mit einem Aufschlag von 0,25% verlassen, nachdem er zuvor bis auf 92,05 gesunken war.
Über die Woche hat der Index 0,1% zugelegt, nachdem er den August im Minus beendet hatte, womit er nun seit einem halben Jahr jeden Monat gesunken ist und damit seine längste Verlustserie in einem Jahrzehnt erlitten hat. In diesem Jahr ist der Index bisher um 9,7% gesunken.
Das US-Arbeitsministerium hatte am Freitag gemeldet, dass die US-Wirtschaft im August gegenüber dem Vormonat lediglich 156.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat und die Arbeitslosenquote leicht auf 4,4% gestiegen ist.
Wirtschaftsforscher hatten mit 180.000 neuen Stellen und einer Arbeitslosenquote von 4,3% gerechnet.
Der Report legt nahe, dass die Fed sich zögerlich zeigen könnte, die Zinssätze noch einmal vor Jahresende anzuheben. Nachlassende Erwartungen auf eine dritte Zinsanhebung in diesem Jahr haben den Dollar belastet, da sie die Attraktivität von US-Anleihen für renditeorientierte Anleger mindern.
Der Dollar wurde etwas von einem anderen Report des Institutes for Supply Management gestützt, dem nach die Lage im produzierenden Gewerbe in den USA im August so gut wie in sechs Jahren nicht mehr war.
Der Dollar hat seine Verluste gegenüber dem Yen wieder aufgeholt, mit dem USD/JPY Kurs 0,25% höher auf 110,25, nachdem er unmittelbar nach Erscheinen des Reports auf ein Sitzungstief von 109,56 abgerutscht war. Der Dollar hat die Woche gegenüber dem Yen mit einem Aufschlag von 0,84% beendet, was sein höchster Wochengewinn seit Anfang Juli war.
Der Euro ist am Freitag gesunken, nachdem er im August den sechsten Monat in Folge Gewinne verbucht hatte. Die Investoren positionierten sich vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank in der nächsten Woche, auf der die Notenbanker den Erwartungen die Stärke der Gemeinschaftswährung dikutieren werden.
Der EUR/USD Kurs lag 0,41% tiefer auf 1,1859, nachdem er am Dienstag auf ein Zweieinhalb-Jahreshoch von 1,2069 geklettert war.
Hoffnungen, dass die EZB bald ihre Pläne zum Auslaufen lassen ihres Anleihekaufprogramms ankündigen werde, haben den Euro in diesem Jahr um rund 12% gegenüber dem Dollar steigen lassen.
An den globalen Finanzmärkten dürfte in dieser Woche die geldpolitische Sitzung der EZB im Mittelpunkt stehen, die neue Aufschlüsse liefern könnte, wann die Notenbank ihre extrem lockere Geldpolitik abändern wird.
Aus den USA gibt es einen Report zum Wachstum im Dienstleistungssektor, der der Höhepunkt in der von einem Feiertag verkürzten Woche sein dürfte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 4. September
Großbritannien legt Zahlen zur Lage in der Bauindustrie vor.
In den USA und Kanada sind die Märkte wegen der Feiern zum Tag der Arbeit geschlossen.
Dienstag, den 5. September
Die australische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert.
Die Schweiz veröffentlicht Inflationsdaten.
Großbritannien legt Zahlen zur Entwicklung im Dienstleistungssektor vor.
Aus den USA kommt ein Report zu den Fabrikauftragseingängen.
Lael Brainard, Federal Reserve Mitglied hält in New York eine Rede, während Minneapolis Fed-Präsident Neel Kashkari in Minnesota einen Auftritt absolviert.
Mittwoch, den 6. September
Australien veröffentlicht Zahlen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal.
Kanada legt Daten zur Handelsbilanz und der Arbeitsproduktivität vor.
Später gibt die kanadische Zentralbank den Leitzins bekannt und veröffentlicht eine Stellungsnahme zu ihrer Zinsentscheidung.
Aus den USA gibt es Daten zur Handelsbilanz und den Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe vom Institute for Supply Management.
Donnerstag, den 7. September
Australien gibt Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und der Handelsbilanz heraus.
In Großbritannien erscheinen Branchendaten zur Inflation der Hauspreise.
Die EZB verkündet ihre geldpolitischen Entscheidungen und hält danach eine Pressekonferenz mit Bankchef Mario Draghi ab.
Die USA berichten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 8. September
China legt Daten zur Handelsbilanz vor.
Großbritannien berichtet zum produzierenden Gewerbe und zur Handelsbilanz.
Kanada rundet die Woche mit seinem allmonatlichen Beschäftigungsreport ab.