Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar schwächte sich am Donnerstag zu Beginn des europäischen Handels ab. Die Händler bevorzugten riskantere Währungen als Wette auf das Wirtschaftswachstum.
Um 8:55 Uhr fiel der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,1% auf 96,252. Der EUR/USD stieg um 0,2% auf 1,1356, während der USD/JPY mit 107,27 weitgehend unverändert blieb.
"Der USD verzeichnete gestern einen breit angelegten Einbruch, der sich über Nacht fortsetzte. Besonders deutlich wurde dies im EUR/USD. Das Paar bewegte sich über 1,13 und in die Nähe des Anfang Juni Hoch", so die Analysten der Danske Bank (CSE:DANSKE).
Die anhaltende Sorge um die Ausbreitung des Coronavirus könnte einige Währungspaare in einer engen Range halten, doch die Verluste des Dollar nehmen allmählich zu, da die Stimmung riskantere Wetten auf langfristiges Wirtschaftswachstum begünstigt.
Vor diesem Hintergrund wird der Schwerpunkt im weiteren Verlauf der Sitzung schnell auf die Veröffentlichung der wöchentlichen US-Arbeitslosenzahlen gelegt werden.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung werden für die Woche bis zum 3. Juli auf 1,4 Millionen geschätzt, was in etwa dem Stand der Vorwoche entspräche.
Die Finanzminister der Eurozone werden am Donnerstag vor einem Gipfeltreffen ihrer Staats- und Regierungschefs am 17. und 18. Juli zusammentreffen. Kernpunkt der Gespräche wird der Recovery-Fund sein, der mit 750 Mrd. € an Zuschüssen und Krediten ausgestattet werden soll.
Das Pfund Sterling hat ebenfalls eine gewisse Stärke gezeigt, wobei der Dollar gegenüber dem Pfund nahe dem Drei-Wochen-Tief notiert. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch die Ankündigung des jüngsten Rettungsplans der britischen Regierung. Der Wirtschaft werden 30 Milliarden Pfund (38 Milliarden Dollar) zur Verfügung gestellt.
Der GBP/USD kletterte um 0,3% auf 1,2643, obwohl das Pfund Sterling gegenüber dem Euro mit 0,8981 weitgehend unverändert blieb.
Weitere Kursgewinne könnten sich jedoch als schwierig erweisen, insbesondere gegenüber der Gemeinschaftswährung.
"Die heute angekündigten Maßnahmen ändern unsere britischen Wachstumsaussichten nicht wesentlich, zumal der übergeordnete GBP-Treiber (Handelsverhandlungen zwischen Großbritannien und der EU) immer noch ziemlich ungewiss aussieht, sind weitere GBP Gewinne unwahrscheinlich", so die ING Analysten.
"Wir gehen davon aus, dass sich der EUR/GBP innerhalb von drei Monaten in Richtung 0,92 bewegen wird. Der Mangel an erwarteten Fortschritten bei den Handelsverhandlungen zwischen Großbritannien und der EU dürften dazu führen, dass weitere Risikoprämien in die Währung einfließen werden.“