von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar ist am Montagmorgen im europäischen Handel abgedriftet, da die Stimmung in Bezug auf Devisenhändler weiterhin zwischen Optimismus über eine Erholung der Weltwirtschaft und Besorgnis über die steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus schwankt.
Um 09:05 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,2% tiefer zu 97,170 gehandelt.
Der EUR/USD Kurs stieg um 0,4% auf 1,1259, während der USD/JPY Kurs um 0,1% auf 107,11 sank.
Die Weltgesundheitsorganisation meldete für die 24 Stunden bis zum Sonntag früh fast 190.000 neue Fälle, ein neuer Höchststand. Dies bedeutet, dass die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle weltwei inzwischen die 10-Millionen-Marke überschritten hat und weltweit mehr als 500.000 Todesfälle verzeichnet wurden.
Die USA sind weiterhin stark betroffen und machen über ein Viertel aller Fälle aus. Eine Reihe der bevölkerungsreicheren Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Texas und Florida, mussten eine Reihe von Wirtschaftssektoren einschränken, als die Fallzahlen landesweit auf ein Rekordniveau hochschossen.
"Erneute Sperren werden die Erholung in den USA verzögern", schrieben Analysten von ING in einem Research-Papier. „Wir wissen aber auch, dass der Kongress und die Fed den Finger am Abzug haben, wenn es um neue Konjunkturprogramme geht."
Die Konjunkturdaten, die weltweit erschienen sind deuten tendenziell auf eine rasche Erholung hin. Chinesischen Industrieunternehmen verdienten im Mai zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder mehr Geld, während in den USA die Einzelhandelsumsätze stark gestiegen sind und Ökonomen prognostizieren, dass es im Juni über drei Millionen neue Jobs gegen wird, nachdem im letzten Monat überraschend 2,5 Mio neue Arbeitsplätze geschaffen worden waren. Der Offshore-Yuan legte gegenüber dem Dollar um 0,2% zu.
Die Investoren waren nun auf Daten zum Konjunkturklima aus der Eurozone, die um 11:00 MEZ erscheinen werden, um die wirtschaftliche Gesundung der Region besser beurteilen zu können. Außerdem gibt es noch vorläufige Inflationsdaten für Juni aus Deutschland und Spanien.
Darüber hinaus wird Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu Gesprächen empfangen. Die beiden Staats- und Regierungschefs werden wahrscheinlich darüber diskutieren, welche Strategie sie anwenden müssen, um eine Einigung über den Coronahilfsfonds für die Region zu erzielen.
Die Hoffnungen auf eine geeinte Antwort der EU auf das Virus und eine rasche regionale Erholung haben dazu beigetragen, dass der Kurs der Gemeinschaftswährung in diesem Monat gegenüber dem Dollar bisher um rund 1,5% gestiegen ist.
An anderer Stelle sollen die Freihandelsverhandlungen zwischen der EU und Großbritannien diese Woche in Brüssel wieder aufgenommen werden, wobei nur wenige Anzeichen für Fortschritte erkennbar sind.
"Wir erwarten in den Sommermonaten nur geringe Fortschritte, da die Unsicherheit über das Wachstum und den Ausblick für den Außenhandel Großbritanniens bestehen bleibt, was das Pfund zu einem der G10 FX-Underperformer machen dürfte", kommentierte ING.
Das Pfund erreichte am Freitag ein Monatstief und ist in der letzten Woche gegenüber dem US-Dollar und dem Euro um 0,7% gefallen. Die britischen Daten zur Verbraucherkreditvergabe und Hypothen werden um 10:30 MEZ veröffentlicht.
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