(behebt Tippfehler im 2. Satz)
* Börse in London auch am Dienstag geschlossen
* Autowerte erneut unter Druck
* Roth & Rau nach Prognosesenkung abgestraft
(neu: mehr zu Autos, Roth & Rau, Händler)
Frankfurt, 28. Dez (Reuters) - Nach dem Schrecken über die Zinserhöhung in China hat sich die Lage am deutschen Aktienmarkt am Dienstag wieder beruhigt. Der Dax<.GDAXI> tendierte am Nachmittag 0,1 Prozent fester bei 6978 Zählern. Einige Anleger hatte am Vortag vor allem der Zeitpunkt der Zinserhöhung in China irritiert und zu Gewinnmitnahmen veranlasst, was den Leitindex um 1,2 Prozent ins Minus und unter die psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten gedrückt hatte.
Allerdings mangelte es weiterhin an Impulsen. Auch der Case-Shiller-Index für Immobilienpreise in den USA konnte am Nachmittag den Handel nicht ankurbeln. "Wer noch da ist, will so kurz vor dem Jahresabschluss nichts riskieren und nimmt höchstens noch einige kleinere Glattstellungen vor", sagte ein Händler. "Die Bücher für das Jahr sind geschlossen." Alle Kursausschläge müssten deshalb vor dem Hintergrund der anhaltend dünnen Umsätze gesehen werden, ergänzte ein anderer Börsianer.
An der Londoner Börse wird erst am Mittwoch wieder gehandelt. Doch in Frankfurt wird das der letzte volle Handelstag sein, denn am Donnerstag wird die Börse schon um 14.00 Uhr (MEZ) schließen, um den Banken Zeit für den Jahresabschluss zu geben. Seit dem großen Verfallstermin Mitte Dezember sind die Umsätze an der Börse ohnehin zusehends geschrumpft.
Den zweiten Tag in Folge standen Autowerte ganz oben auf den Verkaufslisten.
Allmählich würden die Investoren skeptischer, was die Absatzchancen auf dem
chinesischen Markt betreffe, sagte ein Börsianer. Dort wollen die Behörden mit
der Begrenzung von Neuzulassungen und dem Auslaufen von Steuernachlässen dem
stetig wachsenden Verkehrsaufkommen und der Umweltverschmutzung Herr werden.
"Mit dem, was Peking plant, wird der von allen bislang rosarot gesehene
Wachstumsmarkt China eingeschränkt", sagte ein Händler. Einem anderen Börsianer
zufolge drückten auch Gewinnmitnahmen die Titel. "Schließlich haben
VW
Die Titel des Wolfsburger Konzerns gaben 1,4 Prozent auf 120,35 Euro ab.
Zusätzlich belastet von einer Verkaufsempfehlung vom Bankhaus Metzler standen
BMW
Börsianer zitierten aus einer Analyse der Credit Suisse, wonach es die Nachrichten aus der Volksrepublik nicht rechtfertigten, 10,2 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung von VW, Daimler und BMW zu vernichten. Gefahr bestehe nur dann, wenn kaufkräftige Chinesen aus irgendeinem Grund keine deutschen Autos mehr kaufen wollten.
Auf der Gewinnerseite fanden sich mit E.ON
Das Einkassieren der Jahresprognose ließ die Anteilsscheine von Roth &
Rau
(Reporter: Andrea Lentz, Stefan Schaaf, Hendrik Sackmann und Tom Körkemeier, redigiert von Stefanie Huber)