FRANKFURT (dpa-AFX) - Das lange als Krisenkontinent bezeichnete Afrika bietet nach Einschätzung der Fondsgesellschaft DWS gute Chancen für Aktienanleger. 'Der Rohstoffboom hat viele ausländische Investoren angezogen und das Wirtschaftswachstum gestützt', sagte Fondsmanager Sebastian Kahlfeld, der den Fonds 'DWS Invest Africa' managt, am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. In vielen Ländern des Kontinents wachse die Mittelschicht.
'Steigende Reallöhne fördern die Nachfrage nach Konsumgütern.' Die politische Stabilität nehme in vielen Länder zu. So hätten zuletzt in Ländern wie Ghana und Kenia geräuschlos Wahlen stattgefunden. Auch im Bereich der Infrastruktur gebe es Verbesserungen. Attraktiv sind laut Kahlfeld Aktien aus den Bereichen Finanzen, Konsum und Rohstoffen. Geeignet für Anleger seien Fonds jedoch nur für risikoorientierte Anleger.
Auslöser für das Wirtschaftswachstum in Afrika sei zumeist der Rohstoffsektor. 'Die Einnahmen erlaube es Ländern, in die eigene Bevölkerung zu investieren und so die Voraussetzungen für ein langfristiges wirtschaftliches Wachstum zu schaffen.' Ein positives Beispiel sei hier Sambia, dass die Erträge aus dem Kupferabbau sinnvoll genutzt habe.
Das Land gehöre mittlerweile weltweit zu den Ländern mit einem mittleren Einkommen. Sambia ist neben Südafrika, Nigeria, Ägypten und Kenia eines der bevorzugten Anlageländern von Kahlfeld. Dabei spielt Südafrika im Verhältnis zu seiner Wirtschaftskraft in seinem Fonds mit einem Anteil von rund 10 Prozent eher eine eher untergeordnete Rolle.
Eine wichtige Rolle für die Entwicklung in Afrika spiele China. 'In Afrika hat China mit einem hohen Rohstoffbedarf starke Interessen und auch eine langfristige Vision.' Auch eine vorübergehende Wachstumsschwäche in dem asiatischen Land werde an der Investitionsbereitschaft nichts ändern. 'China stellt als Investor zudem weniger Vorbedingungen als Investoren aus anderen Ländern.' Neben dem Rohstoffsektor investiere die Volksrepublik auch in die Infrastruktur.
'Kritisch bleibt jedoch die Entwicklung der Infrastruktur, da sie ausschließlich auf Regierungsinitiative erfolge', sagte Kahlfeld. Gerade beim Aufbau der Energieversorgung gebe es oft starke Widerstände von Lobbys. Dabei würde eine funktionierende Energieversorgung die Kosten von Unternehmen merklich senken. 'Aber auch hier gibt es Fortschritte', sagte Kahlfeld.
Ein weiteres Problem seien bürgerkriegsähnliche Konflikte wie beispielsweise in Nigeria. Diese müssten jedoch nicht die wirtschaftliche Erholung behindern. Ein gutes Beispiel sei die Türkei, wo es trotz des Kurdenkonflikts eine beeindruckende Wirtschaftsentwicklung gegeben habe./jsl/la
--- Von Jürgen Sabel, dpa-AFX ---
'Steigende Reallöhne fördern die Nachfrage nach Konsumgütern.' Die politische Stabilität nehme in vielen Länder zu. So hätten zuletzt in Ländern wie Ghana und Kenia geräuschlos Wahlen stattgefunden. Auch im Bereich der Infrastruktur gebe es Verbesserungen. Attraktiv sind laut Kahlfeld Aktien aus den Bereichen Finanzen, Konsum und Rohstoffen. Geeignet für Anleger seien Fonds jedoch nur für risikoorientierte Anleger.
Auslöser für das Wirtschaftswachstum in Afrika sei zumeist der Rohstoffsektor. 'Die Einnahmen erlaube es Ländern, in die eigene Bevölkerung zu investieren und so die Voraussetzungen für ein langfristiges wirtschaftliches Wachstum zu schaffen.' Ein positives Beispiel sei hier Sambia, dass die Erträge aus dem Kupferabbau sinnvoll genutzt habe.
Das Land gehöre mittlerweile weltweit zu den Ländern mit einem mittleren Einkommen. Sambia ist neben Südafrika, Nigeria, Ägypten und Kenia eines der bevorzugten Anlageländern von Kahlfeld. Dabei spielt Südafrika im Verhältnis zu seiner Wirtschaftskraft in seinem Fonds mit einem Anteil von rund 10 Prozent eher eine eher untergeordnete Rolle.
Eine wichtige Rolle für die Entwicklung in Afrika spiele China. 'In Afrika hat China mit einem hohen Rohstoffbedarf starke Interessen und auch eine langfristige Vision.' Auch eine vorübergehende Wachstumsschwäche in dem asiatischen Land werde an der Investitionsbereitschaft nichts ändern. 'China stellt als Investor zudem weniger Vorbedingungen als Investoren aus anderen Ländern.' Neben dem Rohstoffsektor investiere die Volksrepublik auch in die Infrastruktur.
'Kritisch bleibt jedoch die Entwicklung der Infrastruktur, da sie ausschließlich auf Regierungsinitiative erfolge', sagte Kahlfeld. Gerade beim Aufbau der Energieversorgung gebe es oft starke Widerstände von Lobbys. Dabei würde eine funktionierende Energieversorgung die Kosten von Unternehmen merklich senken. 'Aber auch hier gibt es Fortschritte', sagte Kahlfeld.
Ein weiteres Problem seien bürgerkriegsähnliche Konflikte wie beispielsweise in Nigeria. Diese müssten jedoch nicht die wirtschaftliche Erholung behindern. Ein gutes Beispiel sei die Türkei, wo es trotz des Kurdenkonflikts eine beeindruckende Wirtschaftsentwicklung gegeben habe./jsl/la
--- Von Jürgen Sabel, dpa-AFX ---