(neu: Schlusskurse)
Zürich, 10. Okt (Reuters) - Hoffnungen auf eine mögliche Lösung der Euro-Schuldenkrise haben der Schweizer Börse am Montag Gewinne beschert. Dass von Deutschland und Frankreich angekündigte Gesamtpaket zur Bewältigung der Schuldenkrise und zur Stützung des Bankensystems habe die Marktteilnehmer beruhigt, erklärten Händler. Zudem keimte neue Zuversicht auf, dass eine Wirtschaftskrise abgewendet werden könnte. Gesucht waren daher vor allem Finanzaktien und zyklische Werte. Allerdings verlief das Geschäft ruhig und die Umsätze blieben bescheiden. Es bestünden noch einige Unsicherheiten, ob die Pläne greifen würden und ob die Märkte den Staaten und Banken genug Zeit einräumen, die Massnahmen auch umzusetzen.
Der Leitindex SMI schloss 1,2 Prozent höher auf 5718,56 Punkten. Der breite SPI legte 1,1 Prozent zu auf 5169,36 Zähler.
In den kommenden Tagen dürfte die anlaufende Quartalssaison neue Impulse bringen. Den Anfang macht in den USA wie üblich am Dienstag der Aluminiumkonzern Alcoa . Am Donnerstag steht mit JP Morgan die erste der US-Grossbanken auf dem Programm. In der Schweiz werden am Dienstag die Umsatzangaben von Givaudan , am Donnerstag von Roche und am Freitag von Syngenta bekanntgegeben.
Die Aktien der Banken gewannen im Verlauf zunehmend an Fahrt. Die Titel der Grossbank UBS legten 2,5 Prozent zu. Die Anteile der Credit Suisse stiegen über drei Prozent. Die Rettung der in Schieflage geratenen belgisch-französischen Grossbank Dexia mit Steuergeldern habe die Nervosität etwas aus dem Finanzsektor genommen. Es bleibe allerdings die Frage, wie viel frisches Kapital die Banken insgesamt noch bräuchten, hiess es.
Die Assekuranztitel tendierten mehrheitlich fester. Zurich und Baloise gewannen gegen 1,2 Prozent. Swiss Re legten gar 2,7 Prozent zu.
Die Aktien zyklischer Firmen drehten im Verlauf deutlich in die Gewinnzone: ABB rückten mit Unterstützung von Kaufempfehlungen 3,5 Prozent vor. Adecco stiegen sogar 4,5 Prozent. Clariant gewannen 2,8 Prozent. Holcim aber hinkten mit einem Plus von 0,3 Prozent dem Markt hinterher. Unternehmen aus dem breiten Markt wie Fischer , Forbo , Oerlikon und Schindler verzeichneten kräftige Kursanstiege.
Die Papiere der wenig konjunktursensitiven Pharmakonzerne Novartis und Roche sowie des Lebensmittelriesen Nestle legten bis zu ein halbes Prozent zu. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)