Zürich, 19. Aug (Reuters) - Schwache US-Konjunkturdaten
haben die Schweizer Börse am Donnerstag im Einklang mit anderen
Märkten tief ins Minus gedrückt. Der überraschend starke Anstieg
der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der unerwartete
Rückgang des Konjunkturindex der Fed von Philadelphia heizten
die Konjunktursorgen an und schickten die Kurse am Nachmittag
auf Talfahrt.
Der SMI<.SSMI> notierte rund eine Stunde vor Schluss um 1,4
Prozent tiefer bei 6274 Punkten. Am Vormittag hatte es der
Leitindex einmal mehr nicht geschafft, den Widerstand um 6400
Zähler zu knacken. Der breite SPI<.SSHI> verlor 1,3 Prozent auf
5548 Punkte.
Das Geschehen konzentrierte sich auf Aktien von Unternehmen,
die Ergebnisse veröffentlichten. Dabei stachen unter den
Bluechips Holcim mit einem Kurseinbruch von 6,3 Prozent
heraus. Der Zementkonzern verfehlte mit dem Halbjahresergebnis
die Markterwartungen deutlich und erwartet in einzelnen Ländern
eine wirtschaftliche Abschwächung und erhöhten Preisdruck.
Eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs drückte die
Adecco-Aktien drei Prozent ins Minus. Das Bank nahm den
Stellenvermittler in die "Conviction Sell List" auf.
Zu den raren Gewinnern gehörten die Straumann-Titel.
Sie legten nach einem optimistischen Ausblick 3,3 Prozent zu.
"Umsatz und Ertrag wie erwartet. Aber Straumann erwartet ein
klares Wachstum", sagte ein Händler. Die Firma dürfte wohl
Konkurrent Nobel Biocare als grössten
Zahnimplantate-Hersteller abgelöst haben.
Auch die Aktien des Reisekonzerns Kuoni, des
Anlagenbauers Schweiter und des
Röntgenröhren-Produzenten Comet stiegen nach besser als
erwarteten Zwischenberichten.
Ein neuerlicher Rückschlag mit einem wichtigen Medikament
schickte die Aktien der Biotechnologiefirma Basilea
trotz des deutlich geringeren Halbjahresverlusts und einer
niedrigeren Verlustprognose für das ganze Jahr auf Talfahrt. Die
sehr volatilen Titel fielen zeitweise um mehr als fünf Prozent
und notierten zuletzt noch um 2,4 Prozent schwächer.
Abgesehen von den Aktien der UBS und des
Lebensversicherers Swiss Life tendierte die Finanzwerte
schwächer.
Die Aktien des wenig konjunkturabhängigen Lebensmittelriesen
Nestle hielten sich mit einem Abschlag von 0,3 Prozent
vergleichsweise gut. Hingegen büssten die ebenfalls defensiven
Titel der Pharmakonzerne Novartis und Roche
mehr als ein Prozent ein.
Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Richemont und
Swatch notierten zuletzt ein Prozent schwächer, nachdem
sie anfangs noch von den stark gestiegnen Uhrenexporten
profitiert hatten.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)