Original-Research: SHS VIVEON AG - von GBC AG
Aktieneinstufung von GBC AG zu SHS VIVEON AG
Unternehmen: SHS VIVEON AG
ISIN: DE000A0XFWK2
Anlass der Studie: GBC-Vorstandsinterview
Empfehlung: KAUFEN
Kursziel: 18,20 Euro
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Philipp Leipold, Felix Gode
Der Business- und IT-Lösungsanbieter im Bereich Customer Management, SHS
VIVEON AG, dürfte gemäß unseren Erwartungen das Geschäftsjahr 2011
erfolgreich abgeschlossen haben.
Im Gespräch mit dem GBC-Analysten Philipp Leipold lässt der
Unternehmensvorstand Stefan Gilmozzi das Jahr Revue passieren und erklärt
die künftigen Potenziale der Gesellschaft.
GBC AG: Die SHS VIVEON AG ist seit 1999 an der Börse gelistet. Können Sie
Ihr Unternehmen für Investoren, die Ihre Gesellschaft noch nicht so gut
kennen, nochmals kurz vorstellen?
Stefan Gilmozzi: Die SHS VIVEON AG ist ein international agierender
Business- und IT-Lösungsanbieter für Customer Management Lösungen. Wir
bieten marktführende Expertise im Customer Value und Customer Risk
Management. Weitere Kernkompetenzen umfassen: Credit Management, Customer
Analytics, Corporate Performance Management sowie Business Intelligence und
Data Warehouse.
Unser Hauptsitz ist in München und so ist die Aktie auch am M:access der
Börse München notiert. Mit unseren zwei Tochtergesellschaften, GUARDEAN
GmbH (D) und SHS VIVEON Schweiz AG (CH), sind wir an sechs Standorten in
drei europäischen Ländern präsent. Insgesamt beschäftigen wir rund 200
Mitarbeiter und unterstützen mehr als 200 Kunden in 15 Ländern. Damit
gehören wir zu Europas führenden Anbietern im Customer Management.
Zu unseren Kunden zählen wir namhafte Unternehmen aus Finanzdienstleistung,
Industrie, Handel und Telekommunikation, darunter BayWa, BMW Financial
Services, BP, Credit Suisse, Deutsche Telekom, E-Plus, Ingram, Micro,
RaabKarcher, o2 Deutschland, Shell, SüdLeasing, Swisscom und Vodafone.
GBC AG: Das Jahr 2011 ist zu Ende. Wie fällt Ihr Resümee aus und was waren
aus Ihrer Sicht die Highlights?
Stefan Gilmozzi: Insgesamt war 2011 für uns ein sehr positives Jahr, in dem
wir unsere Ziele erfolgreich umgesetzt haben. So konnten wir mit unserem
neu aufgebauten Vertriebsteam unser Kundenportfolio beispielsweise um die
UniCredit Family Financing Bank erweitern. Zudem haben wir mit dem
Marktforschungsinstitut forum! sowie dem TÜV Rheinland wichtige
Partnerschaften geschlossen, die uns fachlich wie vertrieblich
weiterbringen werden. Bereits bestehende Partnerschaften wie mit dem
Datenbankanbieter EXASOL haben wir insbesondere bei den Sales- und
Marketingaktivitäten intensiviert. Uns ist es ebenfalls gelungen den
Bereich eCommerce wie geplant weiter auszubauen und dort mehrere Neukunden,
darunter den bekannten Online-Shop Zalando, zu gewinnen. Aber auch in
anderen Branchen konnten wir interessante Projekte akquirieren wie zum
Beispiel zwei Großprojekte von den Ölkonzernen BP und Shell.
Im Bereich des Produktgeschäfts haben wir für unsere Produkte GUARDEAN
RiskSuite und DebiTEX zwei wichtige Produkt-Releases auf den Markt
gebracht. Darüber hinaus ist es uns gelungen wieder einen positiven
Jahresüberschuss zu erzielen und die Bilanzstruktur weiter zu verbessern.
So haben wir u.a. eine Teilrückführung unseres Unternehmensdarlehens
durchgeführt. Zudem gelang es uns 2011 bereits im sechsten Quartal in
Folge, ein Umsatzwachstum zu erreichen.
GBC AG: Inwieweit haben sich die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten
infolge der Schuldenkrise im operativen Geschäft bemerkbar gemacht?
Stefan Gilmozzi: Für unser operatives Geschäft waren keine negativen
Auswirkungen feststellbar. Ganz im Gegenteil ergeben sich für unser
Geschäftsmodell daraus sogar sehr positive Entwicklungen. Grund dafür sind
neue Herausforderungen an Unternehmen, die wir mit unserer Expertise und
unserem Leistungsangebot optimal unterstützen können.
In Zeiten unsicherer Märkte stellt sich für viele Unternehmen mit
ausländischen Kunden die Frage nach deren Kreditwürdigkeit. Für diese
Unternehmen ist es daher unerlässlich die internationalen Risiken im
Zusammenhang mit Forderungsausfällen transparent zu machen und sicher
bewerten zu können. Die Basis dafür ist ein aussagefähiges zuverlässiges
Kreditmanagementsystem. Darüber hinaus steigen die regulatorischen
Anforderungen im Risk Management, insbesondere für Banken und
Finanzdienstleister im Rahmen des Kreditwesengesetzes (KWG) oder den
Bestimmungen aus Basel II und III. Hier besteht für viele Institute noch
ein großer Anpassungsbedarf ihrer Prozesse und Systeme.
Auch über den Risk Management Bereich hinaus verändern sich die
Marktbedingungen für Unternehmen. Kunden sind heute sehr gut informiert und
stellen hohe Anforderungen. Eine nachhaltige und emotionale Kundenbindung
ist daher für Unternehmen von strategischer Bedeutung, denn auch zufriedene
Kunden sind wechselwillig, wenn sie nicht emotional gebunden sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unsere Expertise im Kundenmanagement
Unternehmen auch in Zeiten großer Unsicherheit an den Märkten optimal
unterstützt und sich aus dieser Marktdynamik heraus auch für uns immer
weitere Umsatzmöglichkeiten ergeben.
GBC AG: Der stärkere Ausbau des indirekten Vertriebsnetzes für Ihre
Softwarelösungen ist ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie. Wie
wollen Sie diesen Ausbau erreichen und welche Ziele haben Sie sich hier
gesetzt?
Stefan Gilmozzi: Über unsere Kompetenz in der Anbindung bzw. Integration
zahlreicher Datenquellen in unseren Risk-Management Systemen haben wir
bereits in der Vergangenheit sehr gute Kontakte zu Datenanbietern weltweit
aufgebaut. In Deutschland arbeiten wir bereits eng mit allen Keyplayern im
Markt zusammen. Wir prüfen aktuell, mit welchen bestehenden Partnerschaften
wir auch in neue Märkte vordringen können und in welchen Bereichen wir neue
Kontakte schließen müssen. Dies gilt auch für Reseller und Distributoren,
die nach einer intensiven Schulung und einer festgelegten
Provisionsregelung unsere Software vertreiben. Hier prüfen wir derzeit, ob
wir vor allem im Ausland unser Netzwerk in diese Richtung erweitern können.
Darüber hinaus pflegen wir enge Kontakte und Partnerschaften mit
internationalen Verbänden und Institutionen wie z.B. 'The Finance, Credit &
International Business Association' (FCIB) oder der 'Federation of European
Credit Management Associations' (FECMA). Zudem haben wir in diesem Jahr
eine Partnerschaft mit dem TÜV Rheinland geschlossen. Diese Kontakte werden
wir weiter vertiefen und sehen vertrieblich dort weiteres Potenzial auch
über den deutschsprachigen Raum hinaus.
Im letzten Jahr haben wir insgesamt eine gute Grundlage für unser
Vertriebsnetzwerk geschaffen und wollen diese in den kommenden Jahren
sukzessive ausbauen.
GBC AG: Im letzten Jahr haben Sie Ihr Portfolio um Cloud-Services bzw.
Managed Services und Hosting-Angebote erweitert. Inwieweit wirkt sich dies
auf Ihr bestehendes Geschäftsmodell aus?
Stefan Gilmozzi: Wir beobachten bei unseren Kunden, dass sie zunehmend
IT-Lösungen aus einer Hand wünschen. Sie differenzieren nicht mehr
zwischen der Konzepterstellung und Umsetzung bei der Beauftragung eines
Projekts, sondern vergeben stattdessen ein Gesamtpaket.
Unser Ziel ist es, Unternehmen sämtliche Dienstleistungsarten rund um ein
wertorientiertes Customer Management künftig aus einer Hand anzubieten: von
der Kundenanalyse, der strategischen Beratung über die Implementierung
kundenorientierter Prozesse, die Umsetzung und Einrichtung einhergehender
IT-Systeme bis hin zu deren Betrieb, Hosting und Support im eigenen
Rechenzentrum.
Im Rahmen dieser Entwicklungen wollen wir den Anteil wiederkehrender
Umsätze aus Service- und Hosting-Leistungen am Gesamtumsatz in den
kommenden Jahren deutlich erhöhen. Daher haben wir im vergangenen Jahr in
den Ausbau unserer Rechenzentrumskapazitäten sowie in den Aufbau weiterer
Services in unserem Angebotsportfolio investiert.
GBC AG: Finanziell ist die Gesellschaft wieder gut aufgestellt und
schuldenfrei. Können Sie sich Akquisitionen vorstellen und in welchen
Bereichen könnte eine Übernahme in Ihren Augen Sinn machen?
Zu unseren wichtigsten Zielen im letzten Jahr aber auch in Zukunft gehört
das weitere Unternehmenswachstum. Im ersten Schritt bedeutet dies natürlich
die internen Bedingungen für ein bestmögliches organisches Wachstum zu
schaffen. Dieses Wachstum geht für uns primär mit einem Personalaufbau
einher, doch der Fachkräftemängel am Markt geht selbstverständlich auch an
uns nicht spurlos vorüber. Die Gewinnung neuer Mitarbeiter ist in den
vergangenen Monaten deutlich schwieriger geworden.
Vor diesem Hintergrund sowie unter Berücksichtigung der
Arbeitsmarktprognosen für die nächsten Jahre müssen wir daher natürlich
auch ein anorganisches Wachstum in Betracht ziehen. Wir könnten uns
beispielsweise vorstellen, Kapazitäten insbesondere im technischen Bereich
aufzubauen, um sowohl unseren Risk als auch Value-Bereich bei der
Umsetzung von Groß-Projekten unterstützen zu können und damit auch die
Integration beider Themen weiter zu forcieren.
Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch die Akquisition einer passenden
kleineren Softwarefirma interessant, um dadurch weiter den
Recurring-Umsatzanteil zu erhöhen.
GBC AG: Investoren interessiert derzeit natürlich insbesondere der Ausblick
auf das laufende Geschäftsjahr 2012. Wo sehen Sie hier die wichtigsten
Treiber der künftigen Unternehmensentwicklung und können Sie schon eine
qualitative Aussage zur operativen Entwicklung geben?
Stefan Gilmozzi: Im Sinne unserer Geschäftsmodell-Strategie arbeiten wir
weiter am Ausbau unserer Angebotspalette im Bereich der fachlichen
'Services'. So haben wir bereits begonnen für den Bereich eCommerce einen
Business Intelligence Service sowie einen Bonitätsprüfungs-Service zu
entwickeln und wollen diesen bald bei unseren Bestands- und Neukunden
positionieren. Weitere Services sollen darauf folgen.
Ein weiterer wichtiger Treiber ist und bleibt der Vertrieb, sowohl der
Direktvertrieb als auch der Partnervertrieb. Hier werden wir den im
vergangenen Jahr begonnenen Aufbau unserer Vertriebskapazitäten fortsetzen
und sogar noch verstärken. Aktuell haben wir in Österreich unser
Kompetenzteam erweitert und bereits Erfolge erzielt. Besonders der
Partnervertrieb bietet vielfältige Chancen unseren Produktanteil deutlich
zu steigern, beispielsweise durch OEM-Partnerschaften oder durch DACH-und
Internationale Partnerschaften.
Zudem hat der qualifizierte Personalaufbau für uns weiterhin höchste
Priorität.
GBC AG: Die Zeichen bei der SHS VIVEON AG stehen auf Wachstum und steigende
Profitabilität. Wann dürfen Investoren hiervon in Form einer
Dividendenausschüttung profitieren?
Stefan Gilmozzi: Wir planen bereits dieses Jahr für 2011 die Ausschüttung
einer Dividende. Dies hat für die Aktionäre sowie für die Gesellschaft
selbst auch einen sehr hohen symbolischen Wert, da die Gesellschaft in
ihrer Historie noch nie eine Dividende ausgeschüttet hat. Das beweist
eindrucksvoll, dass die Umstrukturierung der Gesellschaft erfolgreich
durchgeführt und abgeschlossen werden konnte.
GBC AG: Richten wir den Blick noch weiter nach vorne. Wo sehen Sie die SHS
VIVEON AG in fünf Jahren?
Stefan Gilmozzi: Neben einem konstanten Zuwachs an Mitarbeitern und
Projekten, planen wir unseren Lizenz- und Recurring-Anteil in Summe auf
etwa 25-30 Prozent des Umsatzes zu erhöhen. Gleichzeitig planen wir mit
einer CAGR von 20% beim Umsatz, was ein Umsatzniveau in 2015 von ca. 47
Mio. EUR bedeutet. Durch den höheren Recurringanteil rechnen wir zudem
mit einer zweistelligen EBIT-Marge. Bei der erfolgreichen Umsetzung dieser
geplanten Maßnahmen könnte eine Börsenbewertung bzw. Marktkapitalisierung
von etwa 50 Millionen erreicht werden.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/11550.pdf
Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
++++++++++++++++
Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV
Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher
Interessenkonflikt gegeben: (5;7);
Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
www.gbc-ag.de/index.php/publisher/articleview/frmCatId/17/frmArticleID/98/
++++++++++++++++
-------------------übermittelt durch die EquityStory AG.-------------------
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
Aktieneinstufung von GBC AG zu SHS VIVEON AG
Unternehmen: SHS VIVEON AG
ISIN: DE000A0XFWK2
Anlass der Studie: GBC-Vorstandsinterview
Empfehlung: KAUFEN
Kursziel: 18,20 Euro
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Philipp Leipold, Felix Gode
Der Business- und IT-Lösungsanbieter im Bereich Customer Management, SHS
VIVEON AG, dürfte gemäß unseren Erwartungen das Geschäftsjahr 2011
erfolgreich abgeschlossen haben.
Im Gespräch mit dem GBC-Analysten Philipp Leipold lässt der
Unternehmensvorstand Stefan Gilmozzi das Jahr Revue passieren und erklärt
die künftigen Potenziale der Gesellschaft.
GBC AG: Die SHS VIVEON AG ist seit 1999 an der Börse gelistet. Können Sie
Ihr Unternehmen für Investoren, die Ihre Gesellschaft noch nicht so gut
kennen, nochmals kurz vorstellen?
Stefan Gilmozzi: Die SHS VIVEON AG ist ein international agierender
Business- und IT-Lösungsanbieter für Customer Management Lösungen. Wir
bieten marktführende Expertise im Customer Value und Customer Risk
Management. Weitere Kernkompetenzen umfassen: Credit Management, Customer
Analytics, Corporate Performance Management sowie Business Intelligence und
Data Warehouse.
Unser Hauptsitz ist in München und so ist die Aktie auch am M:access der
Börse München notiert. Mit unseren zwei Tochtergesellschaften, GUARDEAN
GmbH (D) und SHS VIVEON Schweiz AG (CH), sind wir an sechs Standorten in
drei europäischen Ländern präsent. Insgesamt beschäftigen wir rund 200
Mitarbeiter und unterstützen mehr als 200 Kunden in 15 Ländern. Damit
gehören wir zu Europas führenden Anbietern im Customer Management.
Zu unseren Kunden zählen wir namhafte Unternehmen aus Finanzdienstleistung,
Industrie, Handel und Telekommunikation, darunter BayWa, BMW Financial
Services, BP, Credit Suisse, Deutsche Telekom, E-Plus, Ingram, Micro,
RaabKarcher, o2 Deutschland, Shell, SüdLeasing, Swisscom und Vodafone.
GBC AG: Das Jahr 2011 ist zu Ende. Wie fällt Ihr Resümee aus und was waren
aus Ihrer Sicht die Highlights?
Stefan Gilmozzi: Insgesamt war 2011 für uns ein sehr positives Jahr, in dem
wir unsere Ziele erfolgreich umgesetzt haben. So konnten wir mit unserem
neu aufgebauten Vertriebsteam unser Kundenportfolio beispielsweise um die
UniCredit Family Financing Bank erweitern. Zudem haben wir mit dem
Marktforschungsinstitut forum! sowie dem TÜV Rheinland wichtige
Partnerschaften geschlossen, die uns fachlich wie vertrieblich
weiterbringen werden. Bereits bestehende Partnerschaften wie mit dem
Datenbankanbieter EXASOL haben wir insbesondere bei den Sales- und
Marketingaktivitäten intensiviert. Uns ist es ebenfalls gelungen den
Bereich eCommerce wie geplant weiter auszubauen und dort mehrere Neukunden,
darunter den bekannten Online-Shop Zalando, zu gewinnen. Aber auch in
anderen Branchen konnten wir interessante Projekte akquirieren wie zum
Beispiel zwei Großprojekte von den Ölkonzernen BP und Shell.
Im Bereich des Produktgeschäfts haben wir für unsere Produkte GUARDEAN
RiskSuite und DebiTEX zwei wichtige Produkt-Releases auf den Markt
gebracht. Darüber hinaus ist es uns gelungen wieder einen positiven
Jahresüberschuss zu erzielen und die Bilanzstruktur weiter zu verbessern.
So haben wir u.a. eine Teilrückführung unseres Unternehmensdarlehens
durchgeführt. Zudem gelang es uns 2011 bereits im sechsten Quartal in
Folge, ein Umsatzwachstum zu erreichen.
GBC AG: Inwieweit haben sich die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten
infolge der Schuldenkrise im operativen Geschäft bemerkbar gemacht?
Stefan Gilmozzi: Für unser operatives Geschäft waren keine negativen
Auswirkungen feststellbar. Ganz im Gegenteil ergeben sich für unser
Geschäftsmodell daraus sogar sehr positive Entwicklungen. Grund dafür sind
neue Herausforderungen an Unternehmen, die wir mit unserer Expertise und
unserem Leistungsangebot optimal unterstützen können.
In Zeiten unsicherer Märkte stellt sich für viele Unternehmen mit
ausländischen Kunden die Frage nach deren Kreditwürdigkeit. Für diese
Unternehmen ist es daher unerlässlich die internationalen Risiken im
Zusammenhang mit Forderungsausfällen transparent zu machen und sicher
bewerten zu können. Die Basis dafür ist ein aussagefähiges zuverlässiges
Kreditmanagementsystem. Darüber hinaus steigen die regulatorischen
Anforderungen im Risk Management, insbesondere für Banken und
Finanzdienstleister im Rahmen des Kreditwesengesetzes (KWG) oder den
Bestimmungen aus Basel II und III. Hier besteht für viele Institute noch
ein großer Anpassungsbedarf ihrer Prozesse und Systeme.
Auch über den Risk Management Bereich hinaus verändern sich die
Marktbedingungen für Unternehmen. Kunden sind heute sehr gut informiert und
stellen hohe Anforderungen. Eine nachhaltige und emotionale Kundenbindung
ist daher für Unternehmen von strategischer Bedeutung, denn auch zufriedene
Kunden sind wechselwillig, wenn sie nicht emotional gebunden sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass unsere Expertise im Kundenmanagement
Unternehmen auch in Zeiten großer Unsicherheit an den Märkten optimal
unterstützt und sich aus dieser Marktdynamik heraus auch für uns immer
weitere Umsatzmöglichkeiten ergeben.
GBC AG: Der stärkere Ausbau des indirekten Vertriebsnetzes für Ihre
Softwarelösungen ist ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie. Wie
wollen Sie diesen Ausbau erreichen und welche Ziele haben Sie sich hier
gesetzt?
Stefan Gilmozzi: Über unsere Kompetenz in der Anbindung bzw. Integration
zahlreicher Datenquellen in unseren Risk-Management Systemen haben wir
bereits in der Vergangenheit sehr gute Kontakte zu Datenanbietern weltweit
aufgebaut. In Deutschland arbeiten wir bereits eng mit allen Keyplayern im
Markt zusammen. Wir prüfen aktuell, mit welchen bestehenden Partnerschaften
wir auch in neue Märkte vordringen können und in welchen Bereichen wir neue
Kontakte schließen müssen. Dies gilt auch für Reseller und Distributoren,
die nach einer intensiven Schulung und einer festgelegten
Provisionsregelung unsere Software vertreiben. Hier prüfen wir derzeit, ob
wir vor allem im Ausland unser Netzwerk in diese Richtung erweitern können.
Darüber hinaus pflegen wir enge Kontakte und Partnerschaften mit
internationalen Verbänden und Institutionen wie z.B. 'The Finance, Credit &
International Business Association' (FCIB) oder der 'Federation of European
Credit Management Associations' (FECMA). Zudem haben wir in diesem Jahr
eine Partnerschaft mit dem TÜV Rheinland geschlossen. Diese Kontakte werden
wir weiter vertiefen und sehen vertrieblich dort weiteres Potenzial auch
über den deutschsprachigen Raum hinaus.
Im letzten Jahr haben wir insgesamt eine gute Grundlage für unser
Vertriebsnetzwerk geschaffen und wollen diese in den kommenden Jahren
sukzessive ausbauen.
GBC AG: Im letzten Jahr haben Sie Ihr Portfolio um Cloud-Services bzw.
Managed Services und Hosting-Angebote erweitert. Inwieweit wirkt sich dies
auf Ihr bestehendes Geschäftsmodell aus?
Stefan Gilmozzi: Wir beobachten bei unseren Kunden, dass sie zunehmend
IT-Lösungen aus einer Hand wünschen. Sie differenzieren nicht mehr
zwischen der Konzepterstellung und Umsetzung bei der Beauftragung eines
Projekts, sondern vergeben stattdessen ein Gesamtpaket.
Unser Ziel ist es, Unternehmen sämtliche Dienstleistungsarten rund um ein
wertorientiertes Customer Management künftig aus einer Hand anzubieten: von
der Kundenanalyse, der strategischen Beratung über die Implementierung
kundenorientierter Prozesse, die Umsetzung und Einrichtung einhergehender
IT-Systeme bis hin zu deren Betrieb, Hosting und Support im eigenen
Rechenzentrum.
Im Rahmen dieser Entwicklungen wollen wir den Anteil wiederkehrender
Umsätze aus Service- und Hosting-Leistungen am Gesamtumsatz in den
kommenden Jahren deutlich erhöhen. Daher haben wir im vergangenen Jahr in
den Ausbau unserer Rechenzentrumskapazitäten sowie in den Aufbau weiterer
Services in unserem Angebotsportfolio investiert.
GBC AG: Finanziell ist die Gesellschaft wieder gut aufgestellt und
schuldenfrei. Können Sie sich Akquisitionen vorstellen und in welchen
Bereichen könnte eine Übernahme in Ihren Augen Sinn machen?
Zu unseren wichtigsten Zielen im letzten Jahr aber auch in Zukunft gehört
das weitere Unternehmenswachstum. Im ersten Schritt bedeutet dies natürlich
die internen Bedingungen für ein bestmögliches organisches Wachstum zu
schaffen. Dieses Wachstum geht für uns primär mit einem Personalaufbau
einher, doch der Fachkräftemängel am Markt geht selbstverständlich auch an
uns nicht spurlos vorüber. Die Gewinnung neuer Mitarbeiter ist in den
vergangenen Monaten deutlich schwieriger geworden.
Vor diesem Hintergrund sowie unter Berücksichtigung der
Arbeitsmarktprognosen für die nächsten Jahre müssen wir daher natürlich
auch ein anorganisches Wachstum in Betracht ziehen. Wir könnten uns
beispielsweise vorstellen, Kapazitäten insbesondere im technischen Bereich
aufzubauen, um sowohl unseren Risk als auch Value-Bereich bei der
Umsetzung von Groß-Projekten unterstützen zu können und damit auch die
Integration beider Themen weiter zu forcieren.
Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch die Akquisition einer passenden
kleineren Softwarefirma interessant, um dadurch weiter den
Recurring-Umsatzanteil zu erhöhen.
GBC AG: Investoren interessiert derzeit natürlich insbesondere der Ausblick
auf das laufende Geschäftsjahr 2012. Wo sehen Sie hier die wichtigsten
Treiber der künftigen Unternehmensentwicklung und können Sie schon eine
qualitative Aussage zur operativen Entwicklung geben?
Stefan Gilmozzi: Im Sinne unserer Geschäftsmodell-Strategie arbeiten wir
weiter am Ausbau unserer Angebotspalette im Bereich der fachlichen
'Services'. So haben wir bereits begonnen für den Bereich eCommerce einen
Business Intelligence Service sowie einen Bonitätsprüfungs-Service zu
entwickeln und wollen diesen bald bei unseren Bestands- und Neukunden
positionieren. Weitere Services sollen darauf folgen.
Ein weiterer wichtiger Treiber ist und bleibt der Vertrieb, sowohl der
Direktvertrieb als auch der Partnervertrieb. Hier werden wir den im
vergangenen Jahr begonnenen Aufbau unserer Vertriebskapazitäten fortsetzen
und sogar noch verstärken. Aktuell haben wir in Österreich unser
Kompetenzteam erweitert und bereits Erfolge erzielt. Besonders der
Partnervertrieb bietet vielfältige Chancen unseren Produktanteil deutlich
zu steigern, beispielsweise durch OEM-Partnerschaften oder durch DACH-und
Internationale Partnerschaften.
Zudem hat der qualifizierte Personalaufbau für uns weiterhin höchste
Priorität.
GBC AG: Die Zeichen bei der SHS VIVEON AG stehen auf Wachstum und steigende
Profitabilität. Wann dürfen Investoren hiervon in Form einer
Dividendenausschüttung profitieren?
Stefan Gilmozzi: Wir planen bereits dieses Jahr für 2011 die Ausschüttung
einer Dividende. Dies hat für die Aktionäre sowie für die Gesellschaft
selbst auch einen sehr hohen symbolischen Wert, da die Gesellschaft in
ihrer Historie noch nie eine Dividende ausgeschüttet hat. Das beweist
eindrucksvoll, dass die Umstrukturierung der Gesellschaft erfolgreich
durchgeführt und abgeschlossen werden konnte.
GBC AG: Richten wir den Blick noch weiter nach vorne. Wo sehen Sie die SHS
VIVEON AG in fünf Jahren?
Stefan Gilmozzi: Neben einem konstanten Zuwachs an Mitarbeitern und
Projekten, planen wir unseren Lizenz- und Recurring-Anteil in Summe auf
etwa 25-30 Prozent des Umsatzes zu erhöhen. Gleichzeitig planen wir mit
einer CAGR von 20% beim Umsatz, was ein Umsatzniveau in 2015 von ca. 47
Mio. EUR bedeutet. Durch den höheren Recurringanteil rechnen wir zudem
mit einer zweistelligen EBIT-Marge. Bei der erfolgreichen Umsetzung dieser
geplanten Maßnahmen könnte eine Börsenbewertung bzw. Marktkapitalisierung
von etwa 50 Millionen erreicht werden.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/11550.pdf
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Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV
Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher
Interessenkonflikt gegeben: (5;7);
Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
www.gbc-ag.de/index.php/publisher/articleview/frmCatId/17/frmArticleID/98/
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.