Zürich, 28. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach frühen Abgaben den Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Kursgewinne defensiver Schwergewichte verhalfen dem Markt in die Gewinnzone zurück. Dagegen bremsten Abgaben in den Aktien der Grossbanken die Erholung. Händler sprachen von einem ruhigen Geschäft mit dünnen Umsätzen. "Nach der Hektik und den Kurssprüngen der Vortage tut eine Konsolidierung nur gut", sagte ein Händler. Daran dürfte sich auch nicht viel ändern, bis klar sei, wie der Euro-Rettungsschirm (EFSF) schliesslich ausgestattet sei. Am Donnerstag wird im deutschen Bundestag darüber abgestimmt.
Der SMI der Standardwerte notierte am späten Vormittag um 0,3 Prozent höher mit 5580 Punkten. Der breite SPI legte 0,2 Prozent auf 5058 Zähler zu.
Impulse dürften am Nachmittag auch von den US-Konjunkturdaten ausgehen. Veröffentlicht werden unter anderem die Auftragsdaten für dauerhafte Güter und Angaben zum Immobilienmarkt.
Stützen den Marktes waren einmal mehr die Titel der als defensiv eingestuften Unternehmen Nestle und Novartis , die um 0,7 respektive um 1,6 Prozent höher gehandelt wurden. Der Roche-Genussschein dagegen trat auf der Stelle.
Nach negativen Studien von Citigroup und UBS gerieten die Chemiewerte etwas unter Druck. Die Analysten hatten die Kursziele unter anderem für die Aktien von Ems Chemie , Clariant und Syngenta gesenkt. Givaudan wurde von der UBS zudem auf "Neutral" von "Buy" zurückgestuft.
Gewinnmitnahmen belasteten auch die Aktien der Banken und Versicherungen, die an den Vortagen europaweit massiv gestiegen waren. UBS und Credit Suisse sanken um rund zwei Prozent. Zurich waren gehalten und Helvetia< gaben ein Prozent nach. Swiss Re dagegen legten gegen den Trend ein Prozent zu.
Zyklische Titel wie ABB , Adecco und Holcim rutschten nach und nach in die Verlustzone ab.
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09:32 Negative Studien lassen Givaudan und Clariant fallen
Die Aktien der Schweizer Chemiekonzerne Clariant und Givaudan sind am Mittwoch aufgrund von Kursziel- beziehungsweise Rating-Änderungen unter Druck geraten. Die UBS hat das Clariant-Kursziel auf 17 von zuvor 20 Franken und das Kursziel von Givaudan auf 770 von zuletzt 926 Franken zurückgenommen. Die Grossbank senkt ebenfalls ihr Givaudan-Rating auf "Neutral" von zuvor "Buy". Die Clariant-Aktie büsste darauf im frühen Handel drei Prozent ein, während die Titel von Givaudan nach anfänglich starken Verlusten zuletzt 2,6 Prozent tiefer tendierten.
Laut der UBS stehen dem Basler Chemiekonzern-Clariant mit dem dritten Quartal 2011 und dem ersten Quartal 2012 die schwierigsten Quartale noch bevor. Dabei dürfte die schwächere Nachfragelage zusätzlich durch den Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden sowie den weiterhin hohen Ölpreis verschärft werden. Auch bei Givaudan dürften sich der UBS zufolge durch die weltweite Nachfrageverlangsamung die Wachstumsraten abschwächen.
Ein kräftiges Kursplus von fast zwei Prozent verbuchten dagegen die Titel des Peptid-Spezialisten Bachem . Die UBS hat ihre bisherige Verkaufsempfehlung aufgegeben und stuft Bachem neu mit "neutral" ein. Das Kursziel beträgt 37 nach zuletzt 39 Franken. Die Titel des Agrarchemiekonzerns Syngenta , die die UBS auf 255 von zuvor 280 Franken abgesenkt hat büssten 0,2 Prozent ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)