PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Angesichts der zugespitzten Lage in Griechenland haben die Börsen in Europa ihre Vortagesverluste am Dienstag kräftig ausgeweitet. Ausgelöst wurden sie von der Ankündigung des griechischen Premierministers Giorgos Papandreou am Montagabend, ein Referendum über das jüngste Rettungspaket anzustreben. Und das nicht einmal eine Woche nach dem Euro-Krisengipfel, auf dem ein kräftiger Schuldenschnitt für das vor der Pleite stehende Euro-Land beschlossen wurde. Nun wurde für Mittwoch ein neuer Krisengipfel anberaumt, auf dem Deutschland, Frankreich sowie die Spitzen von EU, EZB und IWF die neuen Turbulenzen um Griechenland eindämmen wollen.
Der Leitindex EuroStoxx 50 brach um 5,26 Prozent auf 2.259,73 Punkte ein, nachdem er bereits am Montag etwas mehr als drei Prozent eingebüßt hatte. Der Cac 40 stürzte in Paris um 5,38 Prozent auf 3.068,33 Punkte ab. In London gab der FTSE 100 dagegen um moderatere 2,21 Prozent auf 5.421,57 Punkte nach.
Der Finanzsektor führte die lange Liste der Verlierer in Europa an: Der Stoxx-600-Branchenindex Versicherer rauschte um 7,24 Prozent abwärts und der Banken-Index um 6,58 Prozent. Damit büßten die darin gelisteten Banken seit dem Kurssprung am vergangenen Donnerstag insgesamt rund 77 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung ein. Keine einzige Branche verbuchte Gewinne.
Die angekündigte Volksabstimmung habe die Märkte wie ein Bombeneinschlag getroffen, kommentierte ein Börsianer. Es herrsche erneut Unsicherheit und Alarmstimmung. Viele europäische Banken wären im Fall eines negativen griechischen Referendums zum Euro stark von einer ungeordneten Staatspleite Griechenlands betroffen. Hinzu kommt, dass der Staatsbankrott eines Euro-Landes vermutlich das Vertrauen in den kompletten Währungsraum in Frage stellen und eine derartige Zuspitzung der Krise die ohnehin angeschlagene Euro-Konjunktur wohl in eine Rezession stürzen würde.
Nachdem die Aktien von Societe Generale und BNP Paribas bereits am Montag knapp zehn Prozent verloren hatten, brachen sie nun weiter stark ein. Erneut waren SocGen größter Verlierer im EuroStoxx 50 und büßten 16,23 Prozent auf 17,675 Euro ein. BNP verloren 13 Prozent. Intesa SanPaolo fielen um knapp 16 Prozent und ING um etwas mehr als 14 Prozent. In London waren die Barclays-Aktien mit 9,50 Prozent auf 178,217 Britische Pence Schlusslicht im 'Footsie', gefolgt von den Papieren des Hedgefonds Man Group , die 9,27 Prozent verloren.
Credit Suisse verstärkte zudem mit enttäuschenden Quartalszahlen die negative Stimmung für die Aktien des Bankensektors. Die Schuldenkrise in der Euro-Zone hatte die bislang stabile Schweizer Großbank ins Trudeln gebracht. Das Management unterließ es zugleich, Hoffnungen auf eine Besserung des Geschäftsklimas zu machen. Am Ende des Swiss-Market-Index (SMI) gaben die Papiere um 8,20 Prozent auf 23,50 Schweizer Franken nach./ck/he
Der Leitindex EuroStoxx 50
Der Finanzsektor führte die lange Liste der Verlierer in Europa an: Der Stoxx-600-Branchenindex Versicherer
Die angekündigte Volksabstimmung habe die Märkte wie ein Bombeneinschlag getroffen, kommentierte ein Börsianer. Es herrsche erneut Unsicherheit und Alarmstimmung. Viele europäische Banken wären im Fall eines negativen griechischen Referendums zum Euro stark von einer ungeordneten Staatspleite Griechenlands betroffen. Hinzu kommt, dass der Staatsbankrott eines Euro-Landes vermutlich das Vertrauen in den kompletten Währungsraum in Frage stellen und eine derartige Zuspitzung der Krise die ohnehin angeschlagene Euro-Konjunktur wohl in eine Rezession stürzen würde.
Nachdem die Aktien von Societe Generale
Credit Suisse