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FOKUS 3-Neus US-Hilfspaket beflügelt Schweizer nur kurz

Veröffentlicht am 25.11.2008, 18:18
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(mit Schlusskursen)

Zürich, 25. Nov (Reuters) - Das von der US-Notenbank angekündigte Stützprogramm für Hypotheken und Konsumkredite hat die Schweizer Börse am Dienstag nur vorübergehend beflügelt. Insbesondere Finanztitel profitierten von der neuerlichen Intervention. Allerdings reichte das nicht, um den Gesamtmarkt oben zu halten. Bremsend wirkten vor allen Dingen die Schwäche der defensiven Schwergewichte Novartis und Nestle sowie neue, wenig positive Wirtschaftsdaten aus Amerika. Laut Marktteilnehmern änderten die immer schnelleren Interventionen der US-Regierung nichts an den grundlegenden Skepsis über die wirtschaftliche Entwicklung.

Der Schweizer Standardwerte-Index SMI <.SSMI> schloss mit 5478 Punkten nur 0,2 Prozent höher als am Montag. Im Tagesverlauf war der Index der Schweizer Standardwerte zeitweise bis auf 5610 Zähler hochgeschnellt. Der breite SPI <.SSHI> gewann 0,4 Prozent auf 4521 Punkte.

Die von der Fed bekanntgegebenen Massnahmen, mit neuen Milliarden-Interventionen die Kreditvergabe für Konsum und Immobilien ankurbeln zu wollen, lösten einen Kurssprung bei den Bankaktien aus. Die US-Notenbank will insgesamt bis zu 600 Milliarden Dollar investieren, um mit Hypotheken unterlegte Wertpapiere zu kaufen. Zusätzliche 200 Milliarden Dollar sollen dem Markt für Konsumkredite neues Leben einhauchen. Es sei gut, dass die amerikanische Notenbank und das Finanzministerium alles täten, um die Krise zu beheben, sagte ein Händler. Die Kadenz der Interventionen werde aber immer schneller. Das insgesamt wenig Enthusiasmus aufkam und die Kurse kurz vor Handelsende wieder zu bröckeln begannen lag auch an den jüngsten US-Wirtschaftsdaten, hiess es am Markt. Die Aktien der Credit Suisse gewannen 11,4 Prozent und die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär notierten 6,4 Prozent fester.

UBS stieg 4,6 Prozent. Die durch die Kreditkrise ins Schlingern geratene Grossbank kündigte an, das drei ehemalige Verwaltungsräte nach öffentlicher Kritik auf zusammen 33 Millionen Franken an Lohnzahlungen und weiteren Vergütungen verzichten wollen.

Auch die Aktien der Versicherer vermochten von dem Stimmungsumschwung zu profitieren. So stand Swiss Re zuletzt 1,2 Prozent im Plus, obwohl die US-Bank JPMorgan den Rückversicherer auf "Underweight" von "Overweight" zurückstufte. Auch Zurich verzeichneten ein Kursplus von zwei Prozent.

Bei den Schwergewichten Nestle und Novartis nahmen die Anleger einen Teil der Vortagesgewinne wieder mit. Der Pharmariese Novartis stand zuletzt 4,1 Prozent im Minus und die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestle verloren zwei Prozent. Die Genussscheine von Roche standen mit Plus von 0,6 deutlich besser da. Roche profitiert nach wie vor von den positiven Studienergebnissen der letzten Tage, so ein Händler. Der Basler Konzern bekräftigte zudem sein Interesse an der Übernahme der US-Biotechfirma Genentech .

Die Swatch-Titel büssten zwei Prozent ein. Nach den für 2009 angekündigten Preiserhöhungen für Uhrenwerke nimmt die Schweizer Wettbewerbsbehörde (Weko) die Swatch-Tochter ETA unter die Lupe, um festzustellen, ob der Konzern seine Marktstellung missbraucht.

Einen Kurssprung von 7,5 Prozent legten die ABB-Aktien hin. In einem Interview der Gratiszeitung "Cash" sagte Verwaltungsratspräsident Hubertus von Grünberg, der Elektrotechnikkonzern sei bis ins Jahr 2010 ausgelastet. In einem Interview des Schweizer Fernsehens erklärte er zudem, von einer Rezession sei bei ABB noch nichts zu spüren.

(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)

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