Steuer-Experte Alfred Boss über seine Erfahrung mit neun
Finanzministern 'Schäuble enttäuscht mich am meisten'
Frankfurt (ots) - Ökonom sieht ein unredliches Spiel, was die
Folgen der Euro-Rettung für den Bundeshaushalt betrifft / Lob für
Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück: 'Er war einer der besseren
Finanzminister' / Kritik an Hans Eichel und Oskar Lafontaine
Der Steuer-Experte Alfred Boss hält Finanzminister Wolfgang
Schäuble für den schlechtesten Amtsinhaber der vergangenen
Jahrzehnte. 'Schäuble enttäuscht mich am meisten', sagte Boss im
Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 05/2012, EVT
26. Januar). Der Minister treibe ein unredliches Spiel, was die
Folgen der Euro-Rettungsaktionen für den Bundeshaushalt betreffe.
'Möglicherweise müsste der Bund sogar Geld nachschießen. Darauf
sollte ein Finanzminister jetzt schon mal hinweisen.' Außerdem stehe
im Koalitionsvertrag von Union und FDP, dass Ordnung in die
Mehrwertbesteuerung kommen und eine Gemeindefinanzreform
vorangebracht werden soll. 'Doch es ist nichts passiert.'
Lobende Worte findet Boss für Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück.
'Er war einer der besseren Finanzminister.' So habe er in der
Finanzkrise eine gute Rolle gespielt und außerdem die Subventionen
eingedämmt. Eher kritisch sieht er Hans Eichel, der von 1999 bis 2005
im Amt war. 'Ein ehrlicher Gymnasiallehrer, der aber fachlich an
seine Grenzen stieß.' Besonders schlecht kommt Oskar Lafontaine weg,
der 1998/99 im Amt war und damals überraschend zurücktrat. 'Er hat
die Brocken hingeworfen, als es schwierig wurde. Das ist ein starkes
Stück und sagt viel über die Person aus.'
Boss ist einer der erfahrensten Steuer-Experten der Republik und
hat mit neun Bundesfinanzministern zusammengearbeitet. Er saß von
1976 bis 2011 im Arbeitskreis Steuerschätzungen, der im Auftrag des
Ministeriums die Steuereinnahmen vorhersagt. Der 65-Jährige war beim
Kieler Institut für Weltwirtschaft angestellt und ist seit
vergangenem Mai in Pension.
Originaltext: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien
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Pressekontakt:
Martin Reim, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien,
Tel.: 0 69/15 30 97 -7 76, Fax: 0 69/15 30 97 -7 99
E-Mail: reim.martin@guj.de
www.boerse-online.de
Finanzministern 'Schäuble enttäuscht mich am meisten'
Frankfurt (ots) - Ökonom sieht ein unredliches Spiel, was die
Folgen der Euro-Rettung für den Bundeshaushalt betrifft / Lob für
Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück: 'Er war einer der besseren
Finanzminister' / Kritik an Hans Eichel und Oskar Lafontaine
Der Steuer-Experte Alfred Boss hält Finanzminister Wolfgang
Schäuble für den schlechtesten Amtsinhaber der vergangenen
Jahrzehnte. 'Schäuble enttäuscht mich am meisten', sagte Boss im
Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 05/2012, EVT
26. Januar). Der Minister treibe ein unredliches Spiel, was die
Folgen der Euro-Rettungsaktionen für den Bundeshaushalt betreffe.
'Möglicherweise müsste der Bund sogar Geld nachschießen. Darauf
sollte ein Finanzminister jetzt schon mal hinweisen.' Außerdem stehe
im Koalitionsvertrag von Union und FDP, dass Ordnung in die
Mehrwertbesteuerung kommen und eine Gemeindefinanzreform
vorangebracht werden soll. 'Doch es ist nichts passiert.'
Lobende Worte findet Boss für Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück.
'Er war einer der besseren Finanzminister.' So habe er in der
Finanzkrise eine gute Rolle gespielt und außerdem die Subventionen
eingedämmt. Eher kritisch sieht er Hans Eichel, der von 1999 bis 2005
im Amt war. 'Ein ehrlicher Gymnasiallehrer, der aber fachlich an
seine Grenzen stieß.' Besonders schlecht kommt Oskar Lafontaine weg,
der 1998/99 im Amt war und damals überraschend zurücktrat. 'Er hat
die Brocken hingeworfen, als es schwierig wurde. Das ist ein starkes
Stück und sagt viel über die Person aus.'
Boss ist einer der erfahrensten Steuer-Experten der Republik und
hat mit neun Bundesfinanzministern zusammengearbeitet. Er saß von
1976 bis 2011 im Arbeitskreis Steuerschätzungen, der im Auftrag des
Ministeriums die Steuereinnahmen vorhersagt. Der 65-Jährige war beim
Kieler Institut für Weltwirtschaft angestellt und ist seit
vergangenem Mai in Pension.
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