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FOKUS 2-Schweizer Börse straft Clariant nach Übernahme ab

Veröffentlicht am 16.02.2011, 17:44
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Zürich, 16. Feb (Reuters) - Kursgewinne bei den Finanzwerten und besser als erwartete Daten zum US-Immobilienmarkt haben am Mittwoch die Schweizer Börse auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr geführt. Das Geschäft verlief allerdings uneinheitlich. Die Aktien des Chemiekonzerns Clariant stürzten nach der angekündigten Übernahme der deutschen Süd-Chemie ab. Aber auch andere zyklische Papiere neigten zur Schwäche.

Der Leitindex SMI<.SSMI> schloss 0,31 Prozent höher bei 6711 Punkten. Das Bluechip-Barometer stieg damit erstmals seit April 2010 wieder die Marke von 6700 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> legte 0,21 Prozent auf 6021 Zähler zu.

Die Clariant-Aktien sackten 13,2 Prozent ab. Der Chemiekonzern hat erstmals seit 2005 wieder einen Gewinn geschrieben und will für die deutsche Süd-Chemie rund zwei Milliarden Euro auf den Tisch legen. Finanziert werden soll der Kauf auch durch eine Kapitalerhöhung. "Die Übernahme könnte sinnvoll sein, aber der Preis ist schon etwas hoch", sagte ein Händler. Und die Anleger müssten weiterhin auf eine Dividende verzichten.

Die Bankaktien setzten unterstützt von guten Bilanzen ausländischer Geldhäuser zu einer Aufholjagd an. Credit Suisse legten 3,25 Prozent zu und UBS schlossen 1,7 Prozent im Plus. Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re stiegen am Tag vor der Ergebnisveröffentlichung um 1,4 Prozent. Spekuliert wurde im Markt auf einen Aktienrückkauf und eine attraktive Dividende. Auch Swisscom waren am Tag vor der Ergebnisbekanntgabe gesucht und stiegen gut ein Prozent.

Die Aktien von Nobel Biocare gaben nach anfänglichen Gewinnen um zwei Prozent nach. Zunächst beflügelte der Rücktritt von Konzernchef Domenico Scala die Titel des Zahnimplantat-Herstellers. Bei Nobel Biocare übernimmt ab Mai der frühere Nestle-Manager Richard Laube das Ruder. Im Markt war wegen der schwachen Entwicklung des Unternehmens seit längerem über eine Ablöse von Scala spekuliert worden. Nobel Biocare veröffentlicht am (morgigen) Donnerstag den Jahresabschluss. "Dieser dürfte wohl nicht sehr gut ausgefallen sein", sagte ein Händler.

Gewinnmitnahmen drückten die Synthes-Aktien 1,7 Prozent ins Minus. Nach einem Jahresergebnis im Rahmen der Erwartungen vermissten Marktteilnehmer einen konkreteren Geschäftsausblick des Medizintechnik-Unternehmens für das laufende Jahr.

Auch bei den Syngenta-Aktien fuhren die Anleger Gewinne ein; die Titel des Agrarchemiekonzerns büssten 1,9 Prozent ein und folgten damit einem Sektortrend.

Roche schlossen leicht höher und Novartis gingen marginal schwächer aus dem Markt. Actelion gaben knapp ein Prozent nach. Der Biotechkonzern will am Donnerstag ebenfalls den Abschlussbericht vorlegen und der Markt wartet auf Hinweise, wie sich der Basler Konzern der Attacken des Hedgefonds Elliott erwehren will.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)

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