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Aktien Frankfurt Ausblick: Fester - EZB ebnet Weg für Griechen-Schuldenschnitt

Veröffentlicht am 17.02.2012, 08:21
FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Hoffnung auf weitere Schritte zur Lösung der Griechenland-Krise dürften auch den deutschen Aktienmarkt am Freitag stützen. Bereits an den asiatischen Börsen wurden Berichte, wonach der lange erwartete Schuldenschnitt nun wohl umgesetzt wird, mit deutlichen steigenden Kursen gefeiert. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Dax nahme diese Vorgaben auf und stand am Morgen um 1,01 Prozent über dem Xetra-Schluss des deutschen Leitindex. Mit 6.799 Punkten läge er auf Wochensicht um 1,60 Prozent im Plus. Der japanische Nikkei-225-Index bestätigte am Morgen mit dem höchsten Stand seit sechs Monaten und einem Wochenzuwachs von fast fünf Prozent bereits seinen technischen Befreiungsschlag.

Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach Informationen der 'Welt' den Weg für den seit Monaten umstrittenen griechischen Schuldenschnitt ebnen. Wie die Zeitung aus informierten Kreise berichtet, tauschen die nationalen Notenbanken des Euro-Systems ihre griechischen Anleihen gegen neue Anleihen Griechenlands. 'Bis Montag soll die ganze Aktion abgeschlossen sein', hieß es. Die EZB gab dazu keinen Kommentar ab. Für den Beginn der neuen Woche wurde zudem eine endgültige Entscheidung der Euro-Finanzminister über das neue, 130 Milliarden Euro schwere Hilfspaket zugunsten Athens angekündigt. Marktstratege Stan Shamu von IG Markets sah durch frischen Optimismus die aufgekeimte Risikoscheu wieder auf dem Rückmarsch. Hierzu hätten auch unerwartet gute Daten vom US-Arbeitsmarkt und das im Philly-Fed-Index widergespiegelte starke Geschäftsklima der Region Philadelphia beigetragen.

COMMERZBANK VORBÖRSLICH DAX-FAVORIT

Der absehbare Schuldenschnitt trieb vorbörslich insbesondere die Aktien von Großbanken als private Gläubiger Griechenlands nach vorne. Dax-Favorit waren die Papiere der Commerzbank mit plus 2,17 Prozent, Deutsche-Bank-Aktien legten um 0,92 Prozent zu.

Linde verbesserten sich nach Zahlen des Wettbewerbers Air Liquide um 0,85 Prozent. Der französische Gasehersteller hat im vergangenen Jahr vor allem von seinem florierenden Geschäft in den Schwellenländern profitiert, und Umsatz und Gewinn gesteigert. Einziger Dax-Wert im Minus waren MAN mit einem allerdings sehr moderaten Abschlag von 0,05 Prozent.

DOUGLAS NACH 'FTD'-BERICHT SCHWÄCHER

Im MDax ging es für die weiter im Fokus stehenden Douglas-Aktien um 1,06 Prozent nach unten. Die 'Financial Times Deutschland' (FTD) hatte unter Berufung auf beteiligte Banker berichtet, dass ein gemeinsames Übernahmeangebot der Familie des amtierenden Vorstandschefs Henning Kreke mit Finanzinvestoren immer unwahrscheinlicher werde. Die Geldgeber sollen unter anderem die Probleme der Douglas-Tochter Thalia abgeschreckt haben. Ein Händler wertete die Nachricht zwar negativ, der Druck auf den Kurs sollte aber nur von kurzer Dauer sein. Denn grundsätzlich bleibe die Fantasie auf eine Übernahme bestehen.

Lanxess profitierten dagegen von einem Beitrag der gleichen Zeitung und legten um 0,84 Prozent zu. Darin erteilte Vorstandschef Axel Heitmann Spekulationen über eine Fusion mit dem Mischkonzern Evonik eine klare Absage. Er habe von entsprechenden politischen Überlegungen gehört, sagte Heitmann dem Blatt. 'Um es ganz klar zu sagen: Wir wollen das nicht, das halten wir für nicht verfolgenswert.' Der Vorstandschef betonte, dass er Lanxess grundsätzlich ohne Großfusionen weiterentwickeln wolle. Auch Anteile von Rhön-Klinikum legten trotz einer Gerichtsentscheidung um 0,37 Prozent zu. Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat ein Bürgerbegehren gegen die Teilprivatisierung der städtischen Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) für zulässig erklärt und die Unterschrift unter den geplanten Kaufvertrag mit dem Klinikbetreiber zunächst untersagt.

SINGULUS PROFITIEREN VON AUFTRAG

Nach einem Auftrag zogen Singulus-Aktien im TecDax um 2,94 Prozent an. Der Spezialmaschinenbauer hat den Verkauf einer Prozessanlage zur Herstellung von CIGS/CIS Dünnschicht-Solarzellen bekanntgegeben. Der Konzern sieht den neuen Auftrag als wichtigen Schritt in der Etablierung im wachsenden Dünnschicht-Solarmarkt. Auch ein Börsianer schloss sich dieser Bewertung an./ag/fat







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