Zürich, 11. Okt (Reuters) - Die Kurse an der Schweizer Börse
haben sich bis zum Montagnachmittag kaum verändert. Es fehlten
weitgehend Konjunktur- und Unternehmensnachrichten, die die
Kurse nennenswert hätten bewegen können. Analystenkommentare und
neue Rating-Einstufungen bekamen Gewicht. In den USA waren die
Aktienbörsen zwar geöffnet, wegen des Columbus Day-Feiertages
blieb dort das Geschäft aber ebenfalls ruhig.
Der SMI<.SSMI> notierte etwa eine Stunde vor Börsenschluss
um 0,3 Prozent oder 17 Punkte höher auf 6380 Zählern. Der breite
SPI<.SSHI> wies ebenfalls ein Plus gegenüber dem vorherigen
Handelstag von 0,3 Prozent auf 5669 Punkte auf. Der Leitindex
SMI weise keinen stabilen Trend auf, hiess es bei der
technischen Analyse der Deutschen Bank. Wichtig bleibe die
Unterstützung bei 6320 Zählern. Ein Anstieg auf 6430 Punkte sei
möglich. Die Zürcher Kantonalbank ist für den Schweizer Markt
kurzfristig zuversichtlich. Der SMI sollte in den nächsten
Wochen zumindest die Widerstandsmarke bei 6500 Punkten testen,
so die Bank.
Von dem Anstieg des SMI entfielen rund zwölf Punkte auf die
Novartis-Aktie, die 0,9 Prozent fester tendierte. Die
0,5 Prozent schwächere Nestle-Aktie schlug im SMI mit
acht Minuspunkten zu Buche. Novartis hatte vielversprechende
Daten zum Medikament Afinitor vorgelegt.
Roche tendierten leicht schwächer. Die
Medikamentenkombination MetMab und Tarceva zeigte in Studien
positive Ergebnisse bei Lungenkrebs. Eine andere, kleine Studie
setzte Fragezeichen hinter den Nutzen der Darmkrebs-Medikamente
Avastin von Roche und Erbitux von Merck. Roche wird am
Donnerstag Umsatzzahlen für die ersten neun Monate vorlegen.
Die Actelion-Aktie, der Kursrenner der Vorwoche,
gab 2,4 Prozent nach. Der Handelsumsatz betrug nur noch einen
Bruchteil dessen, was am Freitag die Hand gewechselt hatte.
Anleger, die an ein Übernahmeszenario glaubten, blieben offenbar
bei ihrer Einschätzung. Die hohen Umsätze und der Kurssprung vom
Freitag dürften nach Händlerangaben aber auch mit Deckungskäufen
zu tun gehabt haben, und wer seine Leerpositionen nun gedeckt
hat, dürfte erst einmal abwarten.
An der Spitze der Aktivliste standen die Aktien von Credit
Suisse, die von der Analyse der Deutschen Bank
Rückenwind erhielt und 0,8 Prozent fester tendierte. Die
Analysten der Bank nahmen zwar der CS-Kursziel zurück, die
Empfehlung lautet aber auf "Buy". UBS steht bei
Deutsche Bank auf "Hold". UBS sanken um 0,35 Prozent. Zurich
Financial legten knapp 0,5 Prozent zu. Der Konzern übernimmt
einen kleinen libanesischen Versicherer.
Die grössten Kursgewinne verzeichneten konjunktursensitive
Werte wie ABB, Adecco, Richemont und
Swatch. Die Erwartung, dass die amerikanische Notenbank
Fed mit einer neuen Runde quantitativer Lockerungen noch einmal
in die Kiste greifen werde, um die Konjunktur anzuschieben,
nährte Hoffnungen. Dass sich damit mittelfristig
Inflationspotenzial aufbaut und der Euro sich weiter aufwerten
könnte, sollte nach Ansicht einiger Brokern und Analysten aber
nicht übersehen werden. Die Syngenta-Aktien notierte
1,6 Prozent höher. Die Aktie folgte den stark steigenden
Soyabohnen-Futures.
Die Aktien des Logistikers Kühne + Nagel, auch ein
konjunktursensitiver Wert, legten 2,4 Prozent auf knapp 120
Franken zu. Nomura hat den Titel auf "Buy" hochgestuft und traut
der Aktie 150 Franken zu. Leicht fester tendierten
Sulzer. Der Konzern legt am Donnerstag ebenfalls Zahlen
vor. Spitzenreiter im breiten Markt waren die Starrag-Titel mit
einem Kursgewinn von fast sechs Prozent. Die Branche habe die
Talsohle durchschritten, sagte der Starrag-Chef im Gespräch mit
der "Finanz und Wirtschaft". Weiter im Aufwärtstrend befindet
sich die Ascom-Aktie.
(Reporter: Albert Schmieder; redigiert von Oliver Hirt)