FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat sich im Kampf gegen die schwache Inflation entschlossen gezeigt. "Wir werden tun, was nötig ist, um die Inflation schnell anzuheben", sagte Draghi bei der Veranstaltung "Euro Finance Week" am Freitag in Frankfurt. Die Notenbank sei aufgrund ihres Mandats zur Wahrung der Preisstabilität verpflichtet.
"Wenn wir zu dem Schluss kommen sollten, dass die Risiken hinsichtlich der Preisstabilität über die mittlere Frist nach unten zeigen, dann werden wir alle innerhalb unseres Mandats zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen", sagte Draghi. Auch hinsichtlich der Kerninflation gebe es keine Entwarnung. Die niedrige Kernrate gebe keinen Anlass zur Gelassenheit, da sie in der Vergangenheit gute Vorhersagen darüber gegeben habe, wo sich die Inflation über die mittlere Frist einpendele. In dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zur jüngsten EZB-Zinsentscheidung von Ende Oktober wird betont, dass die Notenbanker viel Zeit mit der Diskussion um die zu niedrige Kernrate der Verbraucherpreise verbracht hätten. Da diese nach der Sitzung von 0,9 auf 1,1 Prozent gestiegen war, hatten einige Analysten dies als Zeichen dafür interpretiert, dass die EZB die Lage inzwischen etwas entspannter sehen könnte und somit die Tendenz zu weiteren Lockerungen zuletzt etwas abgeschwächt worden sei. Dieser Einschätzung scheinen Draghis Äußerungen vom Freitag entgegenzustehen.