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FOKUS 3-US-Börsen kräftig im Plus - Zinssenkungen geben Auftrieb

Veröffentlicht am 30.10.2008, 21:26
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(neu: Schlusskurse, Kreditmarkt, Umsatz, Hartford, US-Autobranche)

New York, 30. Okt (Reuters) - Die US-Börsen haben einen Tag nach der Zinssenkung der US-Notenbank Fed kräftig im Plus geschlossen. Für positive Stimmung sorgten am Donnerstag auch die anschließenden Zinsschritte in Taiwan und Hongkong, die auf eine Fortsetzung der Serie in Japan, Europa und Großbritannien hindeuteten. Börsianer erhofften sich davon eine Lockerung der Kreditklemme und die Entschärfung einer langanhaltenden globalen Wirtschaftsabkühlung.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging mit einem Plus von 2,1 Prozent bei 9180 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf pendelte er zwischen 8976 und 9004 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> kletterte 2,6 Prozent nach oben auf 954 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 2,5 Prozent auf 1698 Stellen hinzu. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> getrieben von Quartalsbilanzen großer Konzerne mit einem Plus von 1,3 Prozent, konnte die 5000er-Marke aber nicht erreichen.

"Die Fed hat dem Patienten viel Medizin verabreicht, nun wollen wir sehen, dass der Patient sich erholt", sagte Ryan Detrick von Schaefer's Investment Research. Der Markt spüre aber immer noch viel Gegenwind, darunter Sorgen über das wahrscheinlich schwächste Weihnachtsgeschäft seit langer Zeit. Konjunkturdaten vom Donnerstag riefen den Marktteilnehmern die Notwendigkeit der Zinssenkung erneut vor Augen. Die US-Wirtschaft schrumpfte im Sommer so stark wie seit sieben Jahren nicht mehr, allerdings nicht so stark aus wie befürchtet.

Überraschend gute Quartalsgewinne wie beim Konsumgüterhersteller Colgate-Palmolive lockten zudem Schnäppchenjäger an. Dessen Aktien legten 6,6 Prozent zu. Citigroup-Papiere verteuerten sich um 7,1 Prozent, die von AIG um 3,9 Prozent. Bei den Technologiewerten gehörte die Aktie des iPod-Herstellers Apple zu den größten Gewinnern. Apple-Anteilsscheine legten um 6,2 Prozent zu. Anteile des Ölriesen Exxon Mobil tendierten nach schwachem Verlauf 0,5 Prozent stärker. Das Unternehmen hatte zuvor einen unerwartet hohen Gewinnsprung bekanntgegeben.

Der größte Quartalsverlust in der 198-jährigen Firmengeschichte hat die Aktie des US-Finanzdienstleisters Hartford Financial Services auf eine rasante Talfahrt geschickt. Analysten vermuteten, dass sich das Unternehmen erneut frisches Kapital besorgen muss. Die Münchener Allianz war vor knapp zwei Wochen mit rund 1,87 Milliarden Euro bei Hartford eingestiegen. Hartford-Titel brachen um 51,6 Prozent ein.

Angesichts der sich verschlimmernden Krise bei den US-Autobauern riefen sechs Gouverneure Finanzminister Henry Paulson und Fed-Chef Ben Bernanke zu weiteren und unmittelbaren Hilfsmaßnahmen für die Branche auf. Davon hänge das Wohl anderer großer Industriezweige und das von Millionen US-Bürgern ab, hieß es in einem offenen Brief. Die Aktien von General Motors ging mehr als zehn Prozent in den Keller.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,37 Milliarden Aktien den Besitzer. 2511 Werte legten zu, 574 gaben nach und 51 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,52 Milliarden Aktien 2076 im Plus, 668 im Minus und 99 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 23/32 auf 100-12/32. Sie rentierten mit 3,951 Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken 33/32 auf 103-11/32 und hatten eine Rendite von 4,299 Prozent.

(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Stefanie Huber)

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