Zürich, 26. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag nach einem schwächeren Start die Verluste ausgebaut.
Dabei drückten Gewinnmitnahmen und die politischen Spannungen im
Fernen Osten auf die Kurse. Zudem deuteten auch die
US-Aktien-Futures eine tiefere Eröffnung an den US-Börsen an.
Das Geschäft verlaufe aber bei moderaten Umsätzen recht ruhig.
"Die Leute halten sich zurück, weil sie nicht wissen, in welche
Richtung die US-Märkte gehen werden", sagte ein Händler.
Der SMI<.SSMI> notierte am frühen Nachmittag um 1,7 Prozent
tiefer auf 5355 Punkten. Damit ist der SMI aus der
Unterstützungszone 5380/420 herausgefallen. "Nun könnte es zu
einer Korrektur bis gegen 5150/200 kommen", sagte ein Händler.
Auch der deutsche DAX Index<.GDAX> habe eine wichtige Zone
unterschritten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 1,6 Prozent auf
4619 Zähler.
Der weitere Verlauf dürfte vor allem von der Reaktion auf
die am Nachmittag anstehenden US-Daten zur Konsumentenstimmung
und zu den Häuserpreisen abhängen.
Grössere Einbussen verbuchten einmal mehr die Aktien der
Grossbank UBS, die 4,6 Prozent auf 15,18 sfr nachgaben.
Aber auch EFG, Vontobel und die Versicherungen
Swiss Re, Baloise und Swiss Life
gaben kräftig nach. "Der Markt ist nervös und die Finanztitel
weisen seit längerem einen sehr volatilen Kursverlauf auf",
sagte ein Händler. "Und wenn man eine Korrektur erwartet, taugen
Finanztitel eben nicht dazu, diese auszusitzen", sagte ein
anderer.
Auch die zuletzt gesuchten Julius Bär-Aktien
verloren 0,3 Prozent. Die Privatbank übernimmt einen
italienischen Vermögensverwalter mit verwalteten Vermögen von
600 Millionen Franken.
Dagegen setzten Valartis den Höhenflug um weitere
zehn Prozent auf 26,95 sfr fort. Spekulationen auf ein Going
Private trieben den Kurs laut Händlern an. "Zudem kursieren
starke Gerüchte, ein Dritter wolle den Finanzdienstleister
übernehmen, weil er Interesse an der im vergangenen Herbst
gekauften österreichischen Bank hat", sagte ein Händler.
Aber auch die weniger konjunkturabhängigen Nestle
und Roche, die den Markt am Vortag noch getragen hatten,
konnten sich den Gewinnmitnahmen nicht entziehen und verloren
rund 1,5 Prozent.
Nach Tagen steigender Kurse mussten die Aktien der
Gategroup ebenfalls grössere Abschläge verdauen. Sie
sanken 8,6 Prozent auf 20,10 sfr. Am Vortag hatte der Titel, der
vor zwei Wochen an der Börse debütiert hatte, bei 25 sfr ein
Rekordhoch erreicht. Kurs nach dem Börsengang war der Kurs auf
13,10 sfr gefallen.
Die Aktie des Medizintechnikunternehmens Ypsomed
sank 2,5 Prozent. Ypsomed hat mit dem Jahresabschluss 2008/09
die Erwartungen verfehlt und für das laufende Geschäftsjahr
2009/10 einen Margenrückgang angekündigt. Zudem ist eine
Kapitalerhöhung um rund 100 Millionen Franken geplant.
Zu den Gewinnern zählte Lonza mit einem Anstieg um
1,1 Prozent. Der Pharmazulieferer hat nach eigenen Angaben einen
wichtigen Liefervertrag mit einem grossen Pharmaunternehmen
abgeschlossen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)