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FOKUS 3-Wall Street zieht dank Spekulationen an

Veröffentlicht am 14.09.2009, 22:37
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* Möglicher Einstieg von China-Fonds bei AES treibt an

* Aktien von US-Reifenherstellern gesucht

* Sprint-Papiere profitieren von Übernahmespekulationen

* Eli-Lilly-Aktien legen nach Stellenstreichungen zu

(neu: aktualisierte Kurse)

New York, 14. Sep (Reuters) - Dank Spekulationen über die Beteiligung eines chinesischen Staatsfonds an dem US-Energiekonzern AES Corp sind die US-Börsen kurz vor Handelsschluss am Montag ins Plus gedreht. Ein drohender Handelskonflikt zwischen den USA und China belastete den Aktienmarkt allerdings weiterhin. Anleger befürchteten eine Ausweitung des Streits um chinesische Reifenimporte in die USA und dadurch eine empfindliche Belastung für die noch schwache Erholung der Wirtschaft. Die Rede zur Lage des Finanzmarktes von US-Präsident Barack Obama am Nachmittag sorgte hingegen für wenig Impulse an den Börsen. Er drängte auf eine Reform der Finanzaufsicht noch in diesem Jahr.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 9626 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf pendelte er zwischen 9535 und 9631 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> stieg um 0,6 Prozent auf 1049 Zähler. Der S&P-500-Index hat seit seinem Hoch im März 53 Prozent zugelegt. Experten der US-Großbank Citigroup rechnen deshalb bald mit einer moderaten Korrektur nach unten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte um 0,5 Prozent auf 2091 Zähler zu. In Frankfurt war der Dax mit minimalen Abschlägen bei 5620 Punkten kaum verändert aus dem Handel gegangen.

"Die Fusionen und Übernahmen nehmen definitiv wieder zu. Die Neuigkeiten (über AES) haben in der gesamten Energiebranche Interesse entfacht", sagte Analyst Owen Fitzpatrick. Zuvor hatte das Wall Street Journal über das Interesse eines chinesischen Staatsfonds an AES berichtet. Die AES-Aktie schloss mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent.

Die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, Strafzölle auf chinesische Reifenimporte zu verhängen, könnte aus Sicht der Anleger weitere Beschwerden und damit eine gefährliche Kettenreaktion auslösen, die den gesamten Welthandel zu bremsen droht. "Man legt sich nicht mit seinem wichtigsten Handelspartner an, der zudem dein größter Gläubiger ist", sagte Joe Saluzzi von Themis Trading. Die US-Konjunktur stehe immer noch auf wackeligen Füßen.

Die Regierung in Peking prüft als Reaktion auf die US-Strafzölle ihrerseits Anti-Dumping-Maßnahmen gegen US-Autos und Geflügelprodukte und will den Fall vor die Welthandelsorganisation (WTO) bringen. Der Handelsstreit könnte das G20-Treffen am 24. und 25. September in Pittsburgh sowie den China-Besuch von Obama im November belasten.

US-Autoreifenhersteller profitierten dagegen von den Strafzöllen: Die Aktien von Goodyear Tire & Rubber legten um knapp drei Prozent zu, die Cooper Tire & Rubber-Papiere gewannen sogar rund sieben Prozent.

Zunehmend sorgen wieder Übernahmen für Gesprächsstoff an der Börse: So sprangen die Aktien des US-Mobilfunkanbieters Sprint Nextel um über zehn Prozent in die Höhe und waren damit Gewinner an der New Yorker Börse. Die Deutsche Telekom erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, das US-Unternehmen zu kaufen. An der Frankfurter Börse wird dem Geschäft ebenfalls eine geringe Erfolgsaussicht zugeschrieben: Die Telekom-Aktien verloren 1,2 Prozent.

Die Dividendenpapiere des US-Pharmariesen Eli Lilly kletterten um fast ein Prozent. Der Konzern will 5500 Stellen und damit 13,5 Prozent seiner Belegschaft einsparen. Der Sparkurs soll bis Ende 2011 eine Milliarde Dollar einbringen und den Konzern für die drohende Konkurrenz von Generikaherstellern wappnen.

An der New Yorker Stock Exchange wechselten rund 1,21 Milliarden Aktien den Besitzer. 2000 Werte legten zu, 966 gaben nach und 136 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,17 Milliarden Aktien 1623 im Plus, 1046 verloren und 108 blieben unverändert. An den US-Kreditmärkten sanken die zehnjährigen Staatsanleihen um 21/32 auf 101-23/32. Sie rentierten mit 3,424 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen um 28/32 auf 104-20/32 und hatten eine Rendite von 4,230 Prozent.

(Reporter: Chuck Mikolajczak und Caroline Valetkevitch, bearbeitet von Nadine Schimroszik; redigiert von Birgit Mittwollen)

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