* Verbrauchervertrauen überraschend hoch
* Händler warten vor wichtigen Politikentscheidungen ab
* Sorgen um Chinas Finanzpolitik belasten
(neu: Schlusskurse, Umsatz, Kreditmärkte)
New York, 26. Jan (Reuters) - Die US-Börsen haben am Dienstag nach einer Berg- und Talfahrt uneinheitlich geschlossen. Der Dow trat auf der Stelle, während S&P und Nasdaq Verluste hinnehmen mussten. Im Verlauf schöpften die Anleger Hoffnung aus dem überraschend guten Konsumklima: Der Index zum Verbrauchervertrauen erreichte im Januar den höchsten Wert seit Ausbruch der weltweiten Wirtschaftskrise. Doch viele Händler warteten ab, weil den USA noch in dieser Woche wichtige Ereignisse bevorstehen - so der Zinsentscheid der Federal Reserve Bank und US-Präsident Barack Obamas erste Rede zur Lage der Nation. Auch die Ungewissheit über eine zweite Amtszeit Ben Bernankes als Fed-Chef sowie Sorgen um strengere Kreditregeln in China lasteten auf der Wall Street.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 10.285 und einem Tief von 10.155 Zählern. Er schloss kaum verändert bei 10.194 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor 0,4 Prozent auf 1092 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 0,3 Prozent auf 2203 Zähler. In Frankfurt ging der Dax<.GDAXI> 0,7 Prozent höher bei 5668 Punkten aus dem Handel.
Die US-Börsen waren mit Verlusten in den Handel gestartet, drehten dann unter dem Eindruck des Konsumklimas vorübergehend ins Plus. Der Index für das US-Verbrauchervertrauen stieg den dritten Monat in Folge und übertraf mit 55,9 Punkten die Erwartungen der Analysten. Dies ist der höchste Wert seit September 2008, als die Pleite der US-Bank Lehman Brothers die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte auslöste.
"Der Markt hat sich mit den Zahlen zum Verbrauchervertrauen gedreht", sagte Jim Awad von Zephyr Management. "Die Leute bejubeln die Wirtschaftserholung." Doch Alan Lancz, Präsident von Alan B. Lancz & Associates, warnte: "Aber es gibt trotzdem noch viel Ungewissheit über die Bankenregulierung in China, die Investoren sind in einer Zwickmühle."
Laut Branchenkreisen waren einige Banken der Volksrepublik angewiesen worden, ihre Kapitalreserven zu erhöhen. Dies schürte Befürchtungen, der Schritt könnte zu Zinserhöhungen führen und so den Aufschwung der Weltwirtschaft abwürgen. Nervosität herrscht an der Wall Street auch deshalb, weil die Bestätigung Bernankes als Fed-Chef durch den Senat weiter aussteht. Der Mehrheitsführer der Demokraten, Harry Reid, rechnet noch in dieser Woche mit einer Entscheidung. Unter dem Eindruck der Personalie tagt der Fed-Offenmarktausschuss, von dem aber keine einschneidenden Änderungen der Zinspolitik erwartet wurden.
Bei den Einzelwerten mussten die Aktien des Pharmariesen
Johnson & Johnson
Die Titel des Herstellers von Mac-Computern, iPods und
iPhones, Apple
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,1 Milliarden Aktien den Besitzer. 1092 Werte legten zu, 1943 gaben nach und 102 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,4 Milliarden Aktien 869 Titel im Plus, 1797 im Minus und 123 unverändert.
Die zehnjährigen Staatsanleihen
(Reporter: Leah Schnurr; geschrieben von Elke Ahlswede; redigiert von Birgit Mittwollen)