Frankfurt, 07. Nov (Reuters) - Ein enttäuschender
US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag den Euro
"Die Zahlen waren wirklich schlecht. Die Arbeitslosenquote ist nochmal richtig nach oben gegangen, die Septemberdaten wurden auch noch nach unten revidiert. Der Abschwung in den USA bekommt eine neue Dynamik", sagte Analyst Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. Ein Händler erklärte, um die Märkte nachhaltig zu bewegen, müsse die Überraschung schon sehr positiv ausfallen.
Im Oktober waren in den USA außerhalb der Landwirtschaft 240.000 Stellen weggefallen. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt einen Stellenabbau von 200.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,5 von 6,1 Prozent im Vormonat. "Wir gehen davon aus, dass der Konsum sich weiter abschwächt und insofern sind Leitzinssenkungen der Fed ungeachtet des bereits niedrigen Niveaus weiter möglich," erklärte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.
Die EZB legte am Mittag den Referenzwert des Euro
Der Bund-Future
LEITZINSEN WEITER GESPRÄCHSTHEMA
Gesprächsthema an den Devisenmärkten waren zudem immer noch die Zinssenkungen vom Vortag durch die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of England (BoE) und die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die EZB hatte den Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,25 Prozent herunter geschraubt. Einige Börsianer zeigten sich jedoch enttäuscht darüber, nachdem die BoE kurz zuvor in einem drastischen Schritt den Leitzins sogar um 150 Basispunkte gesenkt hatte. Die SNB hatte zudem völlig überraschend zum zweiten Mal in vier Wochen den Leitzins um 50 Basispunkte auf 2,0 Prozent reduziert. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet schloss allerdings weitere Zinssenkungen nicht aus. "Auch wenn gestern die Zinsen nur im erwarteten Umfang gesenkt wurden: Die Äußerungen dürften viele Marktteilnehmer dazu veranlasst haben, die mittelfristigen Zinserwartungen deutlich nach unten zu revidieren", erklärten die Analysten der Commerzbank.
(Reporter: Myria Mildenberger; redigiert von Kathrin Schich)