* Händler - Aufwärtstrend im Dax trotz Minus ungebrochen
* Beiersdorf und BMW nach Zahlen größte Dax-Verlierer
* Vorschusslorbeeren für Allianz und Hannover Rück
(neu: Analysten, Aixtron, Jungheinrich, Krones)
Frankfurt, 04. Aug (Reuters) - Nach den Kursgewinnen der
vergangenen Tage haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt am
Dienstag Kasse gemacht. Der Dax<.GDAXI> gab bis zum Mittag um
0,9 Prozent auf 5376 Punkte nach. "Es geht heute eher darum,
Profite einzutüten", fasste Postbank-Analyst Heinz-Gerd
Sonnenschein zusammen. "Einige sind über den Rückgang
wahrscheinlich sogar ganz froh und nutzen den Rückgang zum
Einstieg", fügte ein Händler hinzu. Seit seinem Jahrestief von
3588 Punkten im März hat der Dax rund 50 Prozent zugelegt,
allein 18 Prozent gewann der Leitindex seit dem 10. Juli hinzu.
Händler beschrieben den Kursrückgang denn auch als
überfällig. Aber der Gesamttrend sei positiv, viele hätten das
Gefühl, dass das Schlimmste überstanden sei. "Es gibt ja viel
Liquidität und wenig attraktive Alternativen", kommentierte ein
Börsianer. Auch sei die Berichtssaison bisher recht positiv.
"Die Ergebnisse waren meist doch nicht so schlecht wie von
vielen befürchtet", erklärte ein Händler.
Größter Verlierer im Dax waren die BMW-Aktien mit
einem Abschlag von über vier Prozent. Nach zwei verlustreichen
Quartalen hatte der Autobauer im zweiten Quartal überraschend
wieder einen Gewinn eingefahren, der allerdings 76 Prozent
niedriger als vor Jahresfrist ausfiel. Einige Anleger hätten
dies zum Anlass für Gewinnmitnahmen genommen, nachdem BMW im
Jahresverlauf sich besser als Daimler entwickelt
hatten. Zudem waren auch nicht alle von den Zahlen überzeugt.
"Trotz der guten finanziellen Performance im ersten Halbjahr
bleiben wir gegenüber den deutschen Premiumherstellern und
insbesondere BMW skeptisch", schrieb DZ-Bank-Analyst Michael
Punzet.
Unter Druck waren zeitweise die Beiersdorf-Aktien,
die in der Spitze um sechs Prozent auf 33,35 Euro einbrachen.
Die Konsumflaute hinterließ bei dem Hersteller von Nivea und
Tesa tiefe Spuren. Bis zum Mittag holten die Aktien aber
deutlich auf und lagen nur noch zwei Prozent im Minus.
Firmenchef Thomas Quaas weckte in einem Reuters-Interview
Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt.
Enttäuscht zeigten sich die Anleger von den Zahlen des
Dialysekonzerns Fresenius Medical Care, dessen Aktien
um bis zu 3,7 Prozent fielen und auch die Titel der
Muttergesellschaft Fresenius um bis zu 4,6 Prozent
ins Minus drückten. Der Gesundheitskonzern selbst bekräftigte
nach einem starken Quartal seine Jahresziele.
Unterstützung bekam der Dax vom Index-Schwergewicht
Allianz, dessen Aktien um 2,8 Prozent auf 72,50 Euro
zulegten. "Das sind Vorschusslorbeeren", erklärte ein Händler.
Der Versicherungskonzern legt am Freitag Zahlen vor. Dagegen
konnten Münchener Rück nicht nachhaltig vom
Zwischenbericht profitieren. Händler sagten, einige Anleger
hätten ihre Gewinne mitgenommen, nachdem der Rückversicherer im
zweiten Quartal seinen Gewinn gesteigert hatte. Nach einem Plus
von über zwei Prozent drehten die Titel im Verlauf ins Minus und
verloren knapp zwei Prozent.
NEBENWERTE GEGEN GEWINNE AB - BAUER SCHOCKT BÖRSIANER
Auch bei den Nebenwerten überwogen Gewinnmitnahmen. Im
MDax<.MDAXI> rutschten die Aktien von Bauer um über
acht Prozent ins Minus auf 23,90 Euro. Der Spezialtiefbaukonzern
blieb im bisherigen Jahresverlauf auf seinen Maschinen sitzen
und senkte daher seine Prognose. Analysten sprachen von einer
großen Enttäuschung. Positive Analystenkommentare schoben
dagegen die Krones-Aktien um fast vier Prozent auf
29,84 Euro in die Höhe.
Im TecDax<.TECDAX> gerieten die Aixtron-Aktien nach
einer Herunterstufung durch die Credit Suisse unter
Verkaufsdruck. Die Aktien verloren 6,7 Prozent.
Im SDax<.SDAXI> legten Jungheinrich-Aktien sechs
Prozent zu, nachdem Analysten die Aktien empfohlen hatten.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Jörn Poltz)