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Veröffentlicht am 22.10.2011, 10:01
Umfrage: Ökonomen mehrheitlich gegen europäische Wirtschaftsregierung

Berlin (ots) - Eine Mehrheit von Wirtschaftsprofessoren spricht

sich in einer Umfrage gegen eine gemeinsame Wirtschaftsregierung im

Euro-Raum aus. Die Umfrage wurde von der IW Consult im Auftrag der

Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der

WirtschaftsWoche (WiWo) durchgeführt. 60 von 96 Wissenschaftlern

glauben danach nicht, dass der Euro-Raum eine gemeinsame

Wirtschaftsregierung benötigt. 33 Experten stimmen aber dafür. Auch

eine gemeinsame Fiskalpolitik lehnen die meisten der befragten

Ökonomen ab (52 Gegenstimmen).

Besser wäre nach Expertenmeinung die Einführung nationaler

Schuldenbremsen mit Verfassungsrang. Dafür sprechen sich 81 Befragte

aus, nur 14 sind dagegen. 'Langfristiges Vertrauen kann nur durch

langfristig bindende Reformen wiedergewonnen werden', erklärt dazu

Prof. Ulrich van Suntum, Direktor des Centrums für angewandte

Wirtschaftsforschung an der Universität Münster, der an der Umfrage

teilgenommen hat. 'Wir brauchen einen Stabilitätspakt II, der die

Schuldenmacherei in allen Euroländern ein für alle Mal beendet',

fordert der Botschafter der INSM weiter.

Keine Lösung bietet aus Expertensicht die Vergemeinschaftung von

Schulden. Euro-Anleihen lehnen die befragten Professoren mehrheitlich

genauso ab, wie den Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB. 'Die

Vergemeinschaftung von Schulden und Risiken widerspricht den

Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Am meisten hilft man Europa

mit glaubwürdigen Regeln, die das Subsidiaritätsprinzip wieder

herstellen', erklärt der INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr.

Beim Bund und den Ländern in Deutschland hätte die Schuldenbremse

schon Wirkung gezeigt. So schafft es Bayern als bestes westdeutsches

Bundesland bereits bis zum Jahr 2013 seinen Haushalt auszugleichen.

'Schuldenbremsen sind ein probates Mittel zur Eindämmung der

Staatsverschuldung', resümiert Pellengahr.

Uneinigkeit unter den Experten herrscht hingegen über den

geplanten dauerhaften Rettungsschirm für Euro-Staaten (ESM). 44

Professoren halten den ESM für sinnvoll, 50 Ökonomen glauben nicht,

dass ein permanenter Rettungsschirm die Euro-Zone stabilisiert. Die

Möglichkeit einer geordneten Insolvenz innerhalb des ESM-Regelwerks

befürworten aber 80 der 96 Professoren. 'Wo die Märkte zum

Staatsbankrott tendieren, kann sich der Staat auch mit noch so großen

Summen nicht dagegen stemmen. Er kann nur versuchen, den

Staatsbankrott in geordnete Bahnen zu lenken, um so einen Neuanfang

zu erleichtern', sagt dazu der Umfrageteilnehmer Charles B. Blankart,

Professor für öffentliche Finanzen an der Humboldt-Universität

Berlin.

Für das Expertenvotum des INSM-Deutschland-Checks hat die IW

Consult, eine Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen

Wirtschaft Köln, 96 Professoren für Wirtschaftswissenschaften an

deutschen Universitäten zwischen dem 19. und 29. September 2011

online befragt. Die Umfrage ist Teil des Deutschland-Checks, einer

Dauerstudie im Auftrag der INSM und der WirtschaftsWoche.

Mehr Informationen im Internet unter www.deutschland-check.de

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:

Rückfragen:

Projektleitung: Marc Feist, 030 / 27877-175, feist@insm.de

Pressesprecher: Florian von Hennet, Telefon 030 / 27877-174,

hennet@insm.de

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches

Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die

Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt

Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird

von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie

finanziert.

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