FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag seine neuntägige Talfahrt beendet. Zeitgleich mit dem positiven Start an der Wall Street drehte der Leitindex am Nachmittag ins Plus und schloss 1,19 Prozent höher bei 5.492,87 Punkten. Zuvor hatte er am Morgen seinen tiefsten Stand seit Anfang Oktober erreicht und war damit seit seinem Hoch am 14. November in der Spitze um mehr als 12 Prozent abgerutscht. Im Wochenverlauf hat er aber immer noch rund 5,3 Prozent an Wert verloren. Der MDax legte am Freitag 0,31 Prozent auf 8.248,06 Punkte zu, und der TecDax stieg um 0,97 Prozent auf 653,47 Punkte.
'Haupttreiber ist der vom Start weg positive Auftakt an der Wall Street', sagte Heino Ruland von Ruland Research vor dem Hintergrund der am Vortag geschlossenen US-Börsen. Eine positive Eröffnung in New York sei nach Thanksgiving nicht ungewöhnlich, sagte der Experte. Als Hilfe wurde am Markt auch die wieder aufgeflammte Diskussion um die künftige Beteiligung privater Gläubiger bei drohenden Staatspleiten angesehen. Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' plädieren Frankreich und Italien dafür, eine entsprechende Klausel aus dem Vertragsentwurf über die Errichtung des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM zu streichen.
BANKAKTIEN LEGEN ZU
Wegen der Diskussion über die Beteiligung privater Gläubiger bei einem Schuldenschnitt gehörten Bankenaktien im Dax zu den größten Gewinnern. Commerzbank-Titel stiegen an der Spitze des Leitindex um 2,86 Prozent auf 1,258 Euro und setzten damit ihre Serie von zuletzt zwei freundlichen Handelstagen fort, nachdem sie am Dienstag wegen Spekulationen um einen höheren Kapitalbedarf ein Rekordtief markiert hatten. Titel der Deutschen Bank stiegen im Schlepptau um 1,99 Prozent auf 24,80 Euro.
Anteile an der Deutschen Börse <63DU.ETR> hinkten dem Markt mit einem Aufschlag von 0,61 Prozent etwas hinterher. Sie standen mit Berichten über anhaltende Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde zur geplanten Fusion mit der New Yorker NYSE Euronext im Blickfeld. Die EU hat die Wettbewerber der beiden Börsenbetreiber laut 'Börsen-Zeitung' dazu aufgefordert, in einem Fragebogen dazu Stellung zu nehmen. Am Dax-Ende gehörten die VW-Anteile mit einem Minus von 0,93 Prozent zu den wenigen Verlierern. Autowerte zeigten sich europaweit schwach: Der Teilindex Stoxx 600 Automobiles & Parts war mit einem Anstieg um 0,16 Prozent letzter in der Branchenwertung.
HEIDELDRUCK IM MDAX MIT SATTEM KURSPLUS
Im MDax sprangen Heidelberger Druck mit einem satten Plus von 11,56 Prozent auf 1,448 Euro an die Spitze. Der angeschlagene Druckmaschinenhersteller Manroland hat einen Insolvenzantrag gestellt - Börsianern zufolge könnte das Ausscheiden eines Konkurrenten aus dem hart umkämpften Markt die Chancen der Heidelberger erhöhen. Zudem empfahl das Investmenthaus Equinet die Papiere zum Kauf.
Fast ein Viertel an Wert verloren dagegen die jüngst in den SDax abgestiegenen Aktien von Praktiker, die im Tagesverlauf bei 1,96 Euro ein neues Allzeittief markiert hatten. Sie büßten am Ende 22,63 Prozent auf 2,089 Euro ein. Händler verwiesen als Grund auf eine enttäuschend verlaufene Telefonkonferenz, auf der die Baumarktkette nicht genügend Details zu dem am Vorabend bekanntgegebenen Sanierungsprogramm vorgelegt habe. Die unklare Mittelbeschaffung für die geplanten Investitionen war zuvor am Markt schon auf Kritik gestoßen.
AUCH EUROPA-BÖRSEN MIT KURSGEWINNEN
Mit Blick auf die internationalen Märkte zog der EuroStoxx 50 um 1,01 Prozent auf 2111,26 Punkte an, und auch die Börsen in Paris und London schlossen mit deutlichen Aufschlägen. In New York lag der Leitindex Dow Jones Industrial nach der feiertagsbedingten Pause vom Vortag moderat im Plus.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,83 (Vortag: 1,84) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 129,49 Punkte. Der Bund Future verlor 0,56 Prozent auf 134,30 Punkte. Der Euro sackte ab. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3229 (1,3373) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7559 (0,7478) Euro./tih/stw
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
'Haupttreiber ist der vom Start weg positive Auftakt an der Wall Street', sagte Heino Ruland von Ruland Research vor dem Hintergrund der am Vortag geschlossenen US-Börsen. Eine positive Eröffnung in New York sei nach Thanksgiving nicht ungewöhnlich, sagte der Experte. Als Hilfe wurde am Markt auch die wieder aufgeflammte Diskussion um die künftige Beteiligung privater Gläubiger bei drohenden Staatspleiten angesehen. Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' plädieren Frankreich und Italien dafür, eine entsprechende Klausel aus dem Vertragsentwurf über die Errichtung des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM zu streichen.
BANKAKTIEN LEGEN ZU
Wegen der Diskussion über die Beteiligung privater Gläubiger bei einem Schuldenschnitt gehörten Bankenaktien im Dax zu den größten Gewinnern. Commerzbank-Titel
Anteile an der Deutschen Börse <63DU.ETR> hinkten dem Markt mit einem Aufschlag von 0,61 Prozent etwas hinterher. Sie standen mit Berichten über anhaltende Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde zur geplanten Fusion mit der New Yorker NYSE Euronext
HEIDELDRUCK IM MDAX MIT SATTEM KURSPLUS
Im MDax sprangen Heidelberger Druck
Fast ein Viertel an Wert verloren dagegen die jüngst in den SDax abgestiegenen Aktien von Praktiker
AUCH EUROPA-BÖRSEN MIT KURSGEWINNEN
Mit Blick auf die internationalen Märkte zog der EuroStoxx 50
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,83 (Vortag: 1,84) Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---