* Erdstöße schüren Furcht vor Atomkatastrophe
* Positive Konjunkturdaten und Einzelhändler stützen Märkte
* Einzelhandels-Umsatz im März besser als erwartet
(neu: Schlusskurse, Umsatz, Kreditmärkte, Target)
New York, 07. Apr (Reuters) - Das schwere Nachbeben in Japan hat am Donnerstag die Wall Street belastet. Die Kurse drehten ins Minus, als die Händler von den Erdstößen erfuhren. "Die Nachricht scheint Nervosität auszulösen und einige Leute zu Gewinnmitnahmen zu veranlassen", sagte Nick Kalivas von MF Global. Das Beben ließ die Anleger neue Lieferschwierigkeiten sowie weitere Komplikationen bei der seit Wochen schwelenden Atomkrise des Landes befürchten. Gestützt wurde der New Yorker Aktienmarkt dagegen durch positive Konjunkturdaten. Mit einem Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe setzte sich die Serie ermutigender Signale vom US-Jobmarkt fort. Zeichen der Hoffnung gab es auch vom US-Einzelhandel, wo die vorläufigen März-Umsatzzahlen nicht so schlecht ausfielen wie befürchtet.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte pendelte im Handelsverlauf zwischen einem Hoch von 12.440 und einem Tief von 12.328 Punkten. Er ging 0,1 Prozent leichter bei 12.409 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P<.SPX> büßte 0,2 Prozent auf 1333 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab 0,1 Prozent auf 2796 Stellen nach. In Frankfurt hatte der Dax<.GDAXI> zuvor 0,5 Prozent schwächer bei 7178 Punkten geschlossen.
Durch die guten Konjunkturnachrichten hielten sich die Verluste in New York insgesamt in Grenzen. So fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 10.000 auf 382.000 und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Die Daten nähren die Hoffnungen auf eine Frühjahrsbelebung am kriselnden Arbeitsmarkt, nachdem im März die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen war. "Wir sehen einen positiven Trend, auch wenn Zweifel an der Nachhaltigkeit bleiben", sagte Börsenexperte Michael Farr von Farr, Miller & Washington. "Aber fürs Erste gilt: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul."
Im Blickpunkt standen die Einzelhandelswerte. Die bislang
vorliegenden Daten aus der Branche deuteten darauf hin, dass
sich die US-Bürger bei ihren Einkäufen nicht von den gestiegenen
Spritpreisen und anderen konjunkturellen Unsicherheiten wegen
der Japan-Krise oder den Unruhen in der arabischen Welt
abschrecken ließen. Die Papiere der Kaufhauskette Macy's
An der New York Stock Exchange wechselten rund 910 Millionen Aktien den Besitzer. 1116 Werte legten zu, 1872 gaben nach und 110 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,8 Milliarden Aktien 935 Titel im Plus, 1658 im Minus und 109 unverändert.
Die zehnjährigen Staatsanleihen
(Reporter: Angela Moon, geschrieben von Elke Ahlswede; redigiert von Andreas Kenner)