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FOKUS 3-Aktienmärkte vor US-Bilanzsaison unverändert

Veröffentlicht am 11.01.2010, 18:00
Aktualisiert 11.01.2010, 18:04

* Chinesische Im- und Exporte überraschend stark gestiegen

* Metro am Tag vor Umsatzzahlen gefragt

* weitere Spekulationen über Allianz-Interesse an Swiss Life

* Bierbrauer Heineken kauft in Mexiko zu

(neu: Schlusskurse, Deutsche Bank, Air France, Heineken)

Frankfurt, 11. Jan (Reuters) - Vor Beginn der Bilanzsaison haben die europäischen Aktienmärkte am Montag nahezu unverändert geschlossen. Der Dax<.GDAXI> legte lediglich drei Punkte auf 6040,50 Zähler zu, während der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone 0,4 Prozent tiefer bei 3007 Stellen notierte. Die großen US-Indizes<.DJI><.SPX><.IXIC> lagen zum europäischen Handelsschluss ebenfalls auf Vortagesniveau.

"Die US-Börsen haben frühe Gewinne abgegeben, und dazu kommt ein bisschen Angst vor der eigenen Courage", sagte ein Händler. Am Morgen hatten starke chinesische Konjunkturdaten den Dax noch auf ein 16-Monats-Hoch von 6094 Stellen geschoben. "Als die 6100 Zähler in Reichweite kamen, hat der eine oder andere ein paar Gewinne eingestrichen", sagte ein weiterer Händler.

Mit Spannung erwartet wurde die nachbörsliche Präsentation von Geschäftszahlen des Aluminiumriesen Alcoa, der traditionell die US-Bilanzsaison eröffnet. Alcoa-Aktien lagen im frühen US-Geschäft 1,4 Prozent im Plus.

Im Fokus standen zunächst Handelszahlen aus China. "Die chinesischen Im- und Exporte waren stark und schüren Hoffnungen für die Weltkonjunktur", sagte Bernard McAlinden, Investmentstratege bei NBC Stockbrokers. Die chinesischen Exporte waren im Dezember um 17,7 Prozent und damit vier Mal so stark wie erwartet gestiegen. Das Plus bei den Einfuhren fiel mit 55,9 Prozent fast doppelt so hoch aus wie von Analysten vorhergesagt. Die Regierung in Peking kündigte außerdem an, an ihrer aktiven Wirtschaftsförderung zur Überwindung der Wirtschaftskrise vorerst festhalten zu wollen.

Neben den US-Börsen, an denen insbesondere Technologie- und Konsumtitel schwach waren, verunsicherten am Nachmittag Spekulationen über eine Dividendenkürzung bei der Deutschen Bank die Anleger. "So etwas bringt Unsicherheit in den Markt", sagte ein Händler. Das Geldinstitut lehnte eine Stellungnahme zu den Gerüchten ab, seine Aktien schlossen 1,2 Prozent tiefer bei 52,56 Euro.

METRO UND BEIERSDORF AM TAG VOR ZAHLEN GEFRAGT

Mit Metro und Beiersdorf führten die Aktien von zwei Unternehmen den Dax an, die am Dienstag Zahlen veröffentlichen wollen. Händler verwiesen darauf, dass sich zuletzt bereits einige Metro-Konkurrenten positiv zum Weihnachtsgeschäft geäußert hatten. Die Aktien des Handelsriesen legten zwei Prozent zu. Die Papiere des Nivea- und Tesa-Herstellers Beiersdorf verteuerten sich um 1,9 Prozent.

Bei den Aktien des Energiekonzerns RWE ließ ein Beitrag im US-Anlegermagazin "Barron's" Anleger zugreifen. Sie verteuerten sich um 1,2 Prozent. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung die Laufzeiten für Atomkraftwerke um acht bis 15 Jahre verlängern werde, schrieb "Barron's" am Sonntag. Davon würde RWE am meisten profitieren, die Aktien könnten in den nächsten zwei Jahren einen Kursanstieg von 20 bis 30 Prozent verzeichnen.

Auf den Allianz-Papieren lasteten weiterhin Spekulationen über ein Gebot für Swiss Life. Entsprechende, bereits am Freitag hochgekochte Gerüchte erhielten neue Nahrung von einem Bericht der französischen Internetseite "Wansquare", wonach die Münchener Swiss Life für rund 5,5 Milliarden Franken (3,7 Milliarden Euro) übernehmen wollen. Mehrere Analysten bezweifelten aber, dass sich Allianz in einem so gesättigten Markt wie der Schweiz engagieren wolle. Während Allianz-Aktien 1,1 Prozent verloren, gewannen Swiss Life in Zürich 5,5 Prozent.

In Paris verteuerten sich nach der Vorlage von Geschäftszahlen die Aktien von Air France-KLM um drei Prozent. "Die Zahlen waren nicht gerade großartig, aber sie bestätigen den Erholungskurs von Air France, besonders bei den Umsätzen", sagte ein Händler. In Amsterdam gewannen die Aktien des Bierbrauers Heineken 3,3 Prozent. Börsianern zufolge wurde die Übernahme Biersparte des mexikanischen Konkurrenten Femsa positiv aufgenommen, zumal der Preis niedriger als erwartet sei.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)

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