Investing.com - Das Pfund ist am Montag auf sein niedrigstes Niveau seit Anfang September abgesackt, da die Sorgen über den Brexit gewachsen sind, nachdem der britische Minister für internationalen Handel gewarnt hatte, dass ein Brexit ohne einen Deal mittlerweile wahrscheinlicher geworden ist als einer mit einem Abkommen.
Der GBP/USD Kurs erreichte ein Tief von 1,2956, seinem niedrigsten Stand seit dem 4. September und wurde um 11:24 MEZ 0,31% tiefer zu 1,2962 gehandelt.
Der Fall des Pfunds kam, nachdem Liam Fox in einem Interview mit der Zeitung The Sunday Times gesagt hatte, die Chance, dass Großbritannien die Europäische Union ohne eine Vereinbarung verließe, lägen nun bei 60:40.
Er beschuldigte die Europäische Kommission der "Unnachgiebigkeit", da sie die EU-Regeln über den wirtschaftlichen Wohlstand stelle.
Die Bemerkungen fielen, nachdem der Gouverneur der Bank of England Governor Mark Carney Mark Carney am Freitag gewarnt hatte, es bestehe ein "unangenehm hohes" Risiko, dass Großbritannien die EU ohne ein Abkommen verlassen werde.
Das Pfund verbilligte sich auch gegenüber dem Euro, mit dem EUR/GBP Kurs um 0,24% höher auf 0,8918.
Im Euroraum hatte es am Montag Daten gegeben, denen nach die Auftragseingänge in deutschen Fabriken im Juni um 4% abgesackt sind, der größte Rückgang in 18 Monaten, der von einer schwächeren Nachfrage aus Übersee kam.
Die unerwartet schwachen Zahlen fügten sich in die Ängste über die wirtschaftlichen Folgen der wachsenden Handelskonflikte ien.
Der Euro wurde auf einem Viereinhalb-Wochentief gegenüber dem Dollar gehandelt, mit dem EUR/USD Kurs tiefer auf 1,1561.
Die Gemeinschaftswährung wurde nach unten gedrückt, da der geldpolitische Ausblick zwischen der Fed und der Europäischen Zentralbank zusehends auseinanderklafft. Letztere hat versprochen, die Zinssätze bis Sommer 2019 nicht anzuheben.
Der Dollar erfährt gegenüber einem Korb aus anderen Leitwährungen weiter Unterstützung, nachdem der jüngste US-Beschäftigungsreport die Erwartungen untermauerte, dass die Fed sich in diesem Jahr an ihren vorgezeichneten Weg gradueller Zinserhöhungen halten werde.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag um 0,1% höher auf 95,13, womit er sich seinem Hoch vom 19. Juli von 95,44 wieder annäherte, da sein höchster Stand in mehr als einem Jahr gewesen war.
Das Stellenwachstum in den USA ist im Juli stärker als erwartet, berichtete das US-Arbeitsministerium am Freitag, aber die Lage am Arbeitsmarkt ist weiter enger geworden, was die Erwartungen auf zwei weitere Zinserhöhungen durch die Fed in diesem Jahr stützte.
Die US-Zentralbank hatte letzte Woche die Zinssätze zwar stehengelassen, aber auch gesagt, dass die US-Wirtschaft gut läuft, was ein Indiz ist, dass sie im September und Dezember die Zinsen wie erwartet anheben wird.