WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Stimmung in der US-Industrie ist im November auf den niedrigsten Stand seit Juni 2009 gefallen. Der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel von 50,1 Punkten im Vormonat auf 48,6 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Dienstag in Washington mitteilte. Der Indikator signalisiert damit einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg des Indikators auf 50,5 Punkte gerechnet.
Die US-Industrie leidet unter der schwächelnden Weltwirtschaft und dem starken US-Dollar. Zudem belasten Investitionskürzungen in der Energiebranche als Folge des Ölpreisverfalls. Der Dienstleistungssektor zeigte sich zuletzt allerdings wesentlich robuster.
Die US-Notenbank (Fed) dürfte vor allem den deutlichen Rückgang des Preisindex beachten, der deutlich gefallen ist und tief unter der Wachstumsschwelle liegt. "Dass die Fed-Zinswende im Dezember bereits in trockenen Tüchern ist, scheint wieder etwas unsicherer geworden zu sein", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Zahlen. Allerdings verbesserte sich der für die Geldpolitik wichtige Beschäftigungsindex.
Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen.