Investing.com - In einer weiteren an Konjunkturdaten eher armen Woche werden die Investoren weiter die Entwicklungen in den internationalen Handelsbeziehungen und in der Türkei im Auge behalten. Die am Mittwoch erscheinenden US-Einzelhandelsumsätze dürften von Interesse sein,, als für Juli mit einer Zunahme gegenüber dem Vormonat gerechnet wird.
In Großbritannien werden die neuesten Beschäftigungs- und Inflationsdaten im Mittelpunkt stehen, nachdem die Bank von England in diesem Monat die Zinssätze angehoben hatte, während in der Eurozone vor allem Inflationsdaten und das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal im Fokus stehen dürften.
Der Dollar war am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen auf sein höchstes Niveau in mehr als einem Jahr gestiegen, als ein Ausverkauf der türkischen Lira am Freitag ein Flucht in Sicherheit auslöste, da ein Übergreifen auf andere Märkte befürchtet wird, insbesondere auf europäische Banken, die der türkischen Währung ausgesetzt sind.
Der Kurs der türkischen Landeswährung stürzte ab, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Streit mit Ankara verschärft hatte, indem er die Zölle auf Metallimporte verdoppelte. Die Lira stand ohnehin schon unter schwerem Verkaufsdruck, wegen Sorgen über die Einflussnahme von Präsident Tayyip Erdogan auf die Geldpolitik.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, schnellte am Freitag um 0,76% nach oben auf 96,16 im späten Handel , seinem höchsten Niveau seit dem 27. Juni 2017. Über die Woche stieg der Index um 1,33%.
Der Euro sackte auf ein 13-Monatstief ab und der EUR/USD Kurs fiel zeitweilig auf bis zu 1,1388, bevor er sich im späten Handel wieder auf 1,1410 berappelte, womit er über den Tag aber immer noch 1,01% verlor.
Der Wertverlust der Gemeinschaftswährung kam, als die Europäische Zentralbank eine Warnung aussprach, dass eine Reihe europäischer Banken von dem starken Kursverfall der türkischen Lira getroffen werden könnten.
Unterdessen fiel der russische Rubel am Freitag auf sein tiefstes Niveau seit Anfang Juni 2016, belastet von dem weithin festeren Dollar, fallenden Ölpreisen und Sorgen über die Folgen einer neuen Runde von US-Sanktionen.
Das Pfund fiel auf sein niedrigste Niveau seit Juni 2017, mit dem GBP/USD Kurs im späten Handel 0,44% tiefer auf 1,2771. Es wurde nach unten gezogen von Ängsten vor einem wahrscheinlicher werdenden Brexit ohne einen Deals mit der EU.
Währungen von Rohstoffexporteuren wurden ebenfalls von plötzlichen Risikoaversion in Mitleidenschaft gezogen. So verlor der australische Dollar bis zum Freitagabend 1,04% und wurde zu 0,7295 gehandelt.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 13. August
In den USA erscheinen Daten zu Hypotheken im Zahlungsrückstand.
Dienstag, der 14. August
Aus Australien kommen Zahlen zum Geschäftsklima herein.
In China erscheint ein Report zu den Anlageinvestitionen und der Industrieproduktion.
Aus Großbritannien gibt es die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt.
In der Eurozone werden vorläufige Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal veröffentlicht.
Das ZEW legt seinen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland vor.
Mittwoch, der 15. August
Aus Australien gibt es den Lohnindex.
In Großbritannien werden Inflationsdaten veröffentlicht.
In den USA erscheinen Daten zu den Einzelhandelsumsätzen, neben Berichten zur Industrieproduktion, den Arbeitskosten und der Lage der verarbeitenden Industrie im Großraum New York.
Donnerstag, der 16. August
In Australien wird der neuesten Beschäftigungsbericht veröffentlicht.
Aus Großbritannien kommen Einzelhandelsumsätze herein.
Aus Kanada gibt es Umsatzahlen des produzierenden Gewerbes.
In den USA erscheinen Berichte zu den Baugenehmigungen, den Hausbauanfängen, den Anträgen auf Arbeitslosengeld und der Industrieproduktion in der Region von Philadelphia.
Freitag, der 17. August
Aus der Eurozone gibt es korrigierte Inflationsdaten.
In Kanada erscheinen die neuesten Daten zur Inflation der Verbraucherpreise.
Die USA runden die Woche mit vorläufigen Zahlen zum Konsumklima ab.