Investing.com - Der US-Dollar ist gegenüber dem Euro am Freitagabend in die Verlustzone abgerutscht, nachdem die Inflationserwartungen in den USA zurückgegangen waren, während das Verbrauchervertrauen insgesamt positiv ausgefallen war.
Der vorläufige Wert des Konsumklimaindex der Universität von Michigan ist mit 89,4 auf seinen höchsten Stand seit sieben Jahren angestiegen und lag über den Prognosen von 87,5, nachdem er im Oktober noch auf 86,9 gestanden hatte.
Der Report zeigte jedoch zugleich, dass die Verbraucher von einer diesjährigen Inflation von 2,6% ausgehen, während sie im Oktober noch 2,9% erwartet hatten.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist im späten Handel um 0,25% auf 87,61 zurückgegangen und hat damit sein Viereinhalbjahreshoch von 88,36, auf das er während der Sitzung gestiegen war, wieder verlassen.
Der EUR/USD Kurs legte im späten Handel um 0,40% auf 1,2526 zu, nachdem er zuvor in der Sitzung auf Tiefststände von 1,2399 gefallen war. Der Kursanstieg setzte ein, nachdem bekannt wurde, dass die Einzelhandelsumsätze in den USA im Oktober um 0,3% zugenommen haben, während ein Zuwachs vom 0,2% vorhergesagt worden war.
Der USD/JPY Kurs lag am Freitagabend um 0,44% im Plus auf 116,28, nachdem er kurz nach der Veröffentlichung der Einzelhandelszahlen ein Siebenjahreshoch von 116,82 erreicht hatte.
Der Euro ist am Freitag auf ein Sechsjahreshoch gegenüber einem allgemein schwächeren Yen gestiegen. Der EUR/JPY Kurs hat im späten Handel um 0,86% auf 145,67 zugelegt.
Zahlen vom Freitag zeigten, dass die Wirtschaft der Eurozone in den drei Monaten zum September um 0,2% gewachsen ist und im Jahresvergleich um 0,6% zugenommen hat.
Deutschland hat mit einem Plus von 0,1% eine Rezession vermieden, während Frankreich ein etwas stärkeres Wachstum von 0,3% vermelden konnte. Griechenland hat eine sechs Jahre andauernde Rezession hinter sich gelassen, während Italien mit einer Schrumpfung von 0,1% zurück in die Rezession geschlittert ist.
Die schwachen Wachstumszahlen änderten kaum etwas an den Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank neue Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik ergreifen werde.
Zudem ist der Schweizer Franken am Freitag gegenüber dem Euro auf ein 26-Monatshoch geklettert. Der EUR/CHF Kurs lag mit 1,2012 im späten Handel nicht weit von der Untergrenze von 1,20 der Schweizer Nationalbank entfernt.
In den zurückliegenden Sitzungen hat sich der Franken gegenüber dem Euro verteuert, da im Laufe des Monats ein Referendum ansteht, welches die Zentralbank zwingen könnte ihre Goldreserven anzuheben, was es ihr erschweren könnte, einen Anstieg des Frankens gegenüber dem Euro zu unterbinden/
In der kommenden Woche werden sich die Investoren auf die am Mittwoch herausgegebenen Protokolle der Sitzung der Federal Reserve im Oktober und den Verbraucherpreisindex vom Donnerstag konzentrieren. Ein Report zur Inflation in Großbritannien und Zahlen auf der Eurozone zur Lage im privaten Sektor werden ebenfalls Beachtung finden.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer wichtiger Ereignisse zusammengestellt.
Montag, den 17. November
Japan publiziert vorläufige Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal, dem umfassendsten Indikator der wirtschaftlichen Produktion und ein wichtiges Maß für konjunkturelle Lage.
In der Eurozone veröffentlicht die Bundesbank ihren Monatsbericht. EZB Präsident Mario Draghi nimmt unterdessen vor dem Ausschuss zu Wirtschafts- und Währungsfragen des Europäischen Parlaments Stellung zur Geldpolitik.
Kanada veröffentlicht Zahlen über Käufe ausländischer Wertpapiere.
Die USA legen einen Bericht zum Zustand des produzierenden Gewerbes in der Region New York, als auch Zahlen zur Industrieproduktion vor
Dienstag, den 18. November
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer letzten Strategiesitzung, welches wertvolle Informationen bezüglich der Einschätzung des konjunkturellen Umfelds durch die Bank enthält.
Daneben wird der Vorsitzende der Notenbank von Australien Glenn Stevens in Melbourne eine genau verfolgte Rede halten.
Großbritannien veröffentlicht Daten zur Inflation der Konsumentenpreise, welche den Hauptteil der gesamten Inflation ausmachen.
Das ZEW publiziert seinen stark beachteten Bericht zur Stimmung in der deutschen Wirtschaft, der ein führender Indikator der wirtschaftlichen Lage ist.
Die USA Zahlen geben Zahlen zur Erzeugerpreisinflation bekannt.
Mittwoch, den 19. November
Die japanische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflusst haben, erläutert. Außerdem wird die Bank eine Pressekonferenz geben um ihre Entscheidung zu erläutern.
Die Bank of England veröffentlicht das Protokoll ihrer letzten Strategiesitzung.
Die USA publizieren Daten zu den Baugenehmigungen und den Hausbauanfängen.
Im weiteren Verlauf des Mittwochs gibt die Federal Reserve das Protokoll ihrer Sitzung im Oktober heraus.
Donnerstag, den 20. November
Japan publiziert Zahlen zur Handelsbilanz, welche die Differenz zwischen dem Wert von Importen und Exporten widerspiegelt.
China veröffentlicht den vorläufigen Wert des HSBC Index zum produzierenden Gewerbe.
Die Schweiz veröffentlicht einen Report zur Handelsbilanz.
Die Eurozone publiziert vorläufige Zahlen zur Wirtschaftsleistung des Privatsektors, während Deutschland und Frankreich außerdem Zahlen zum Wachstum im Privatsektor vorlegen.
Großbritannien veröffentlicht Zahlen zu den Einzelhandelsverkäufen, der Indikator der Regierung zu den Verbraucherausgaben, welche den Großteil der wirtschaftlichen Aktivität ausmachen. Großbritannien publiziert zudem nichtamtliche Zahlen zu den erwarteten Auftragseingängen.
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Großhandelsumsätzen.
Die USA publizieren Zahlen über Erstanträge auf Arbeitslosengeld, Verbraucherpreise, sowie Hausverkäufe und berichten über das produzierende Gewerbe in der Region um Philadelphia.
Freitag, den 21. November
EZB Präsident Mario Draghi spricht bei einem Ereignis in Frankfurt. Seine Kommentare sind unter genauer Beobachtung.
Großbritannien veröffentlicht Zahlen über die Schuldenaufnahme der öffentlichen Hand.
Kanada rundet die Woche mit Daten zur Verbraucherpreisinflation ab.