Investing.com - Der Yen fällt am Donnerstag gegenüber dem Dollar auf ein Siebenjahrestief. Gegenüber Euro erreicht die japanische Währung ein Sechsjahrestief. Die Entscheidung der Bank of Japan, ihr Programm der quantitativen Lockerungen auszuweiten, wirkt sich weiter negativ aus.
USD/JPY erreichte ein Sitzungshoch von 118,98, den höchsten Stand seit August 2007 und notierte zuletzt mit 118,82 um 0,76 Prozent höher.
Die Dollar-Nachfrage bleibt derweil untermauert. Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der Oktobersitzung der Federal Reserve Bank zeigt die große Zuversicht der Entscheidungsträger angesichts der Konjunkturstärke des Landes, bietet jedoch keine Aufschlüsse über einen möglichen Zeitpunkt einer Anhebung der Leitzinsen.
Gegenwärtig gehen die Märkte von einer Anhebung der US-Leitzinsen im September 2015 aus. Im Gegensatz dazu wird die Bank of Japan wohl weiter mit ihrer lockeren Geldpolitik fortfahren, um das Wirtschaftswachstum und die Inflation anzukurbeln.
Der Yen bleibt weiterhin unter Druck, nachdem der japanische Premierminister Shinzo Abe den Termin für eine erneute Anhebung der Mehrwertsteuer auf das nächste Jahr verschoben hatte. Eine Anhebung der Verkaufssteuer wurde bereits im April vorgenommen und war mitverantwortlich für ein Abrutschen des Landes in die Rezession.
Darüber hinaus rief Abe für Dezember Neuwahlen aus. Damit zielt er, im Falle eines Sieges, auf ein neues Mandat für seine Wirtschaftspolitik, die auf einen schwachen Yen setzt.
EUR/JPY erreichte ein Sitzungshoch von 149,14, den höchsten Stand seit Oktober 2008, und notierte zuletzt um 0,52 Prozent höher bei 148,82.
Der Euro verzeichnet Gewinne, obwohl die Aussichten auf weitere Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank auf die Stimmung drücken. Bislang hat die Bank im Rahmen ihres Konjunkturprogramms von Staatsanleihenkäufen abgesehen.
Die Investoren warten auf die im Laufe des Börsentages bevorstehende Veröffentlichung von Daten aus dem Privatsektor der Eurozone. Zuvor zeigten Berichte ein leicht über den Erwartungen liegendes Wachstum der Wirtschaft im dritten Quartal. Deutschland entging damit knapp einer erneuten Rezession.
Früher am Tag veröffentlichte Daten belegten einen Abstieg des HSBC-Index für das verarbeitende Gewerbe in China. Der Index fiel auf ein Sechsmonatstief von 50,0. Der endgültige Wert für Oktober lag bei 50,4, erwartet wurde 50,3.
Die Daten mehren die Sorgen um die Lage der globalen Wirtschaft.
Gegenüber dem Dollar rutscht die Einheitswährung ab, EUR/USD fällt um 0,13 Prozent auf 1,2535.
Der US Dollar Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg um 0,21 Prozent auf 87,86, unweit des in der vergangenen Woche erreichten Vierjahreshochs von 88,36.