Investing.com - Der Dollar stieg am Freitag im frühen europäischen Geschäft auf den höchsten Stand seit fast einem Monat, als sich zunehmende Hoffnung auf eine Entspannung im US-Handelskrieg mit China breit machte.
Der Dollar verzeichnete starke Zugewinne gegenüber dem sicheren Hafen Schweizer Franken, der in dieser Woche auch gegenüber dem Euro an Boden verloren hat, nachdem die Schweizer Nationalbank weiterhin andeutete, dass sie stillschweigend in den Devisenmarkt eingreift, um den Kapitalzuflüssen, die durch den Handelskrieg in den Franken strömen, entgegenzuwirken.
Um 4 AM ET (0800 GMT) lag der US-Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von Währungen abbildet, bei 98,528, was gegenüber dem späten Donnerstag einem Anstieg von rund 0,1% entspricht, während das Vierwochenhoch bei 98,55 lag. Gegenüber dem Euro stieg er um 0,2% auf 1,1037 $.
Der Euro kämpfte nach den Aussagen der baldigen Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, die Hinweise darauf lieferte, dass es keine unmittelbaren Veränderungen der geldpolitischen Richtung geben wird, wenn sie im November die Nachfolge von Mario Draghi antreten wird, um Halt. Lagarde sagte, dass die EZB die untere Grenze für die Zinssätze noch nicht erreicht habe, aber der Deutsche Bank (DE:DBKGn) Analyst Jim Reid erklärte, dass sie mehr Bedenken im Hinblick auf die Nebenwirkungen negativer Zinssätze auf die Rentabilität des Bankwesens hat, als dies bei Draghi der Fall war.
Der Chinesische Yuan stabilisierte sich um die Marke von 7,14, da es keine wesentlichen Faktoren gab, die den Handelsoptimismus untermauern würden, welcher am Donnerstag die Märkte ergriff.
"Wir glauben nicht, dass China im Begriff ist, nachzugeben, ohne dass die USA einen großen Teil der bestehenden Zölle entfernen und es keine neuen geben wird. Die USA müssen auf der anderen Seite große Zugeständnis von China erfahren, was vor allem IP und Offenheit betrifft, oder es werden keine Fortschritte erzielt werden", sagte Robert Carnell, ING Chefökonom für Asien, in einem Blogbeitrag.
Das Pfund Sterling wurde sowohl gegenüber dem Dollar als auch gegenüber dem Euro weiter geschwächt, da sich der Lärm um Boris Johnsons Parlamentsbeurlaubung nicht legt.
Und in den Schwellenländern erholte sich der Ungarische Forint vom neuen Allzeittief, das am Donnerstag erreicht wurde, da die hiesige Zentralbank die Möglichkeit einer ersten Zinssenkung seit 2016 offen ließ. Um 4 Uhr morgens lag der Euro bei 331,30 Forint, nach einem Kurs von 331,52 am Donnerstag.