Investing.com - Der US-Dollar fiel am Donnerstag auf breiter Front, nachdem ein Bericht über eine mögliche Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China den risikoreicheren Vermögenswerten Flügel verliehen hatte und das, obwohl das Weiße Haus den Bloomberg-Artikel dementierte.
Bloomberg berichtete unter Berufung auf Personen, die mit der Situation vertraut sind, dass sich das Weiße Haus darauf vorbereitet, ein vorläufiges Handelsabkommen mit China abzuschließen, womit einige US-Zölle verzögert und sogar aufgehoben würden und im Austausch soll China Zusagen zum geistigen Eigentum machen und die Käufe von US-Agrarprodukten erhöhen.
Der Bericht wurde als Zeichen dafür interpretiert, dass Trump über die Auswirkungen seiner Handelspolitik auf die US-Wirtschaft besorgt ist, während er sich auf seine Wiederwahlkampagne im nächsten Jahr vorbereitet.
Jedoch verringerte der Dollar seine Verluste später als ein anderer Bericht von CNBC besagte, dass ein unbenannter hochrangiger US-Regierungsabgeordneter die Bloomberg-Story dementierte.
Die größten Auswirkungen hatte der Bericht auf die Rohstoffwährungen / Schwellenlandwährungen. Der russische Rubel stieg gegenüber dem Dollar um über 1%, während der koreanische Won um 0,9% gestärkt wurde.
Die Nachricht veranlasste auch den Euro zu einer Trendwende, nachdem er zunächst als Reaktion auf das jüngste Maßnahmenpaket der Europäischen Zentralbank, gesunken war. Die EZB senkte ihren Einlagenzins auf -0,5% und sagte, sie werde die quantitative Lockerung auf unbestimmte Zeit wegen der Wachstumsverlangsamung, die nach den Worten ihres scheidenden Präsidenten Mario Draghi, "gravierender als erwartet" sei, wieder aufnehmen.
Der U.S. Dollar Index, der die Stärke des Dollar gegenüber einem Korb von sechs Hauptwährungen bewertet, fiel bis 10:26 AM ET (14:26 GMT) um 0,2% auf 98,390. Der Euro erholte sich von seinem Intraday-Tief bei 1,0927 $, welches nach der Entscheidung der EZB gebildet wurde, auf 1,1045 $ und damit beträgt der Tagesgewinn 0,3%.
Das Vorgehen der EZB hätte normalerweise den Druck auf die Federal Reserve erhöht, welche ihrer eigene geldpolitischen Sitzung nächste Woche abhalten wird. Da der mögliche Schritt des Weißen Hauses jedoch einen Teil der Unsicherheit beseitigen würde, welche die US-Wirtschaft belastet hat, könnte er auch das Argument schwächen, dass die Fed die Geldpolitik lockern sollte.
Der japanische Yen, der in Zeiten von Marktturbulenzen als sicherer Hafen gilt, ließ den USD/JPY um 0,1% auf 107,92 steigen.