Investing.com - Das Pfund-Sterling ist am Dienstagmorgen erstmals seit Oktober 2016 unter die psychologisch bedeutende Marke von 1,20 Dollar gefallen.
Das britische Pfund geriet erheblich unter Druck. Devisenhändler begründeten den Kursrutsch von fast einem Cent mit der Brexit-Entwicklung in Großbritannien.
Zuletzt notierte der GBP/USD 0,77 Prozent im Minus auf 1,1973 Dollar. Im Verhältnis zum Euro wertete das britische Pfund 0,63 Prozent ab.
Nach der Sommerpause kehren die britischen Gesetzgeber heute ins Parlament zurück und wollen ein Gesetz präsentieren, das einen ungeordneten Brexit am 31. Oktober verhindern soll. Konkret würde der Antrag den Brexit um drei Monate verzögern, sofern das Parlament bis zum 19. Oktober kein Austrittsabkommen verabschiedet.
Um das Gesetz auf den Weg zu bringen, könnten sie eine Notfalldebatte ansetzen. Voraussetzung dafür ist, dass der Unterhaussprecher John Bercow diese auch zulässt. In der Folge käme es zu einer Abstimmung über den möglichen Gesetzesentwurf. Johnsons Hände wären so gebunden, der das Parlament von 9. September bis 14. Oktober in den Zwangsurlaub schicken will.
Der britische Premierminister hat geschworen, die Europäische Union am 31. Oktober mit oder ohne ein Abkommen zu verlassen, und hat dieses Versprechen in einer Rede am Montagabend bekräftigt. Er betonte auch, dass die Chancen, ein neues Austrittsabkommen mit der EU zu machen, gestiegen seien.
Regierungsvertreter hatten gesagt, dass, wenn das Parlament Johnsons Brexit-Strategie ablehnt, er vorgezogene Neuwahlen für den 14. Oktober ansetzen werde.