Investing.com - Der Dollar blieb am Donnerstag gegenüber seinem Währungskorb stabil, während die Anleger die Entwicklungen der US-amerikanisch-chinesischen Handelsverhandlungen weiterhin mit Argusaugen beobachten. Im Fokus steht auch die britische Notenbank (BoE) mit ihrem Zinsentscheid.
Der U.S. Dollar Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs Hauptwährungen misst, blieb um 03:13 Uhr ET (08:13 Uhr GMT) unverändert bei 97,74.
Washington und Peking müssen gleichzeitig einige bestehende Zölle auf die Waren des anderen aufheben, damit beide Seiten ein "Phase eins"-Handelsabkommen abschließen können, sagte das chinesische Handelsministerium am Donnerstag. China erklärte sich bereit, darüber zu verhandeln, wie viele Zölle gestrichen werden sollten.
Gestern gab es noch Meldungen, wonach ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Unterzeichnung eines vorläufigen Handelsabkommens auf Dezember verschoben werden könnte.
"Der Dollar ist auf der Suche nach einer Richtung", sagte Takuya Kanda, General Manager bei Gaitame.com Research Institute in Tokio.
"Der wichtigste Treiber für den Dollar waren die Erwartungen, dass in diesem Monat ein Handelsabkommen zwischen den USA und China unterzeichnet wird. Wenn sich das um einen Monat verzögert, ist das keine große Enttäuschung, aber es bleibt abzuwarten, was die chinesische Regierung zu sagen hat."
Beide Seiten haben sich in einem 16-monatigen Handelskrieg wechselseitig mit Zöllen überzogen, welche Einfluss auf die Finanzmärkte, globale Investitionen und das Wachstum haben. Die Verhandlungen waren hektisch und die in Aussicht stehende Einigung ist bei weitem nicht sicher.
Der Dollar wurde gegenüber dem Yen bei 108,93 kaum verändert gehandelt. Der Euro notierte gegenüber dem Dollar bei 1,1073 einen Tick höher.
Die deutsche Industrieproduktion sank im September stärker als erwartet, was auf eine anhaltende Schwäche der Branche hinweist und signalisiert, dass die größte Volkswirtschaft der Eurozone im dritten Quartal in die Rezession abrutschen wird.
Der Sterling stieg gegenüber dem Dollar um 0,14% auf 1,2864, nachdem er kurzzeitig den niedrigsten Stand seit dem 29. Oktober erreicht hatte. Gegenüber dem Euro lag das Pfund Sterling bei 0,8604. Vor der zinspolitischen Entscheidung der BoE wird das Paar jedoch in engen Bahnen gehandelt.
Eine Änderung der Geldpolitik wird zwar nicht erwartet, aber die Investoren konzentrieren sich darauf, wie die BoE auf die Unsicherheiten reagieren wird, die durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union entstehen.
Die Händler warten auch auf den Ausgang der Parlamentswahl am 12. Dezember, der bestimmen wird, ob die regierende Konservative Partei eine Mehrheit im Parlament erreichen und den Brexit bis zum 31. Januar liefern kann.
Die neuen Prognosen der Zentralbank dürften zeigen, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren mit einem Zinsanstieg zu rechnen ist.
--Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen.